• 05. Juni 2024 · 10:55 Uhr

Wohin mit Esteban Ocon in der Formel-1-Saison 2025?

Wohin mit Esteban Ocon in der Formel-1-Saison 2025? Die Cockpit-Chancen des bisherigen Alpine-Fahrers und was Ralf Schumacher Ocon noch alles zutraut

(Motorsport-Total.com) - Nach seiner angekündigten Trennung von Alpine zum Saisonende 2024 ist Esteban Ocon einer der Formel-1-Fahrer, die für die Saison 2025 noch kein neues Cockpit gefunden haben. Doch zumindest bei zwei Teams wird Ocon laut Informationen von Motorsport-Total.com und Formel1.de als potenzieller Neuzugang gehandelt.

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Esteban Ocon als Haas-Fahrer in der Formel 1 (Fotomontage) Zoom Download

Die eine Variante ist Haas. Das US-Team braucht einen Nachfolger für Nico Hülkenberg, der zur Saison 2025 zu Sauber (ab 2026 Audi) wechselt. Und sollte sich Haas obendrein auch noch von Kevin Magnussen trennen, dessen Vertrag Ende 2024 ausläuft, der Rennstall hätte sogar zwei Cockpits neu zu vergeben.

Ferrari-Nachwuchsfahrer Oliver Bearman gilt nicht erst seit seinem Ersatz-Einsatz anstelle von Carlos Sainz beim Saudi-Arabien-Grand-Prix 2024 als Favorit auf einen Platz bei Haas. Der junge Brite war schon vorher ein Kandidat bei Haas und wird im Verlauf der aktuellen Rennsaison insgesamt sechs Freitagstrainings für das Team bestreiten, vier mehr als per Reglement vorgesehen. Das zeigt, wie ernst es Haas mit Bearman ist.

Sollte Bearman also erwartungsgemäß den Zuschlag erhalten bei Haas, dann könnte sich die Besetzung des zweiten Cockpits zwischen Magnussen und Ocon entscheiden. Teamchef Ayao Komatsu müsste sich dann fragen: Will er zumindest bei einem Auto Kontinuität wahren oder das Risiko wagen und gleich beide Fahrer austauschen?

Letzteres ist bei Haas nicht ohne Präzedenzfall: 2021 ließ sich Haas bewusst auf eine Situation mit gleich zwei Formel-1-Neulingen ein, Nikita Masepin und Mick Schumacher. Seither hieß es aus Teamkreisen stets: Dieses Experiment werde man eher nicht wiederholen.

Ocon ist zwar kein Formel-1-Neuling wie es Masepin und Schumacher damals waren, im Zusammenspiel mit Bearman aber hätte er bei Haas keinerlei Arbeitsgrundlagen aus den Vorjahren. Das könnte dem Team zum Nachteil gereichen und das Pendel zugunsten von Magnussen ausschlagen lassen, wenngleich Ocon rein fahrerisch etwas höher eingestuft werden kann.

Ocon und Hülkenberg bald Teamkollegen bei Audi?

Oder landet Ocon für 2025 vielleicht als Teamkollege von Hülkenberg bei Sauber? Auch das ist möglich. Laut Formel-1-Experte Ralf Schumacher steht Ocon dort sogar "oben auf der Liste", wenn auch nicht ganz oben, so sagt es Schumacher bei Sky.

Begründung: "Ich kann mir vorstellen, man wartet noch ein bisschen auf Sainz, aber auch nicht ewig. Ich bin der Meinung: Wenn sich Sainz in den nächsten ein, zwei Wochen nicht entscheidet, wird Ocon bei Audi sein. Ich sehe ihn dort, wo Sainz nicht hingehen wird."


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Ocons weitere Formel-1-Zukunft hängt für Ralf Schumacher auch davon ab, was rund um Max Verstappen passiert. "Klar ist: Sollte Max Verstappen Red Bull nicht verlassen, und danach sieht es momentan aus, sind bei Mercedes, Williams und [Sauber] noch [je] ein Cockpit zu besetzen. Da wird Sainz als der derzeit beste Fahrer am Markt erstmal die Entscheidungsfreiheit haben." Und erst danach komme Ocon.

Kehrt Ocon zu Mercedes zurück?

Für den früheren Mercedes-Junior sei auch eine Rückkehr zur Sternmarke denkbar, erklärt Ralf Schumacher im Interview für den YouTube-Kanal von Formel1.de und meint: "Toto Wolff wird sicherlich versuchen, [Ocon] unterzubringen. Und da sind wir wieder bei dem Punkt, wenn [Wolff] Max Verstappen nicht kriegen kann und ein Jahr überbrücken muss. Dann kann Ocon ein Faktor sein."

Ralf Schumachers Einschätzung zufolge würde Ocon "gut" mit George Russell auskommen bei Mercedes. Die Beförderung des aktuellen Mercedes-Nachwuchsfahrers Andrea Kimi Antonelli aus der Formel 2 in die Formel 1 wiederum käme aus seiner Sicht "sehr, sehr früh".

Was sich Ocon für die Zukunft wünscht

Ocon selbst gibt sich offen für 2025, will aber vor allem eines ausschließen: Dass er - wie 2018/2019 - am Ende ohne Formel-1-Stammplatz dasteht. Das sei "keine gute Erinnerung", sagt Ocon, weil es damals "nicht um Leistung" gegangen sei.


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Denn bei Force India wurde er einst zugunsten von Teamboss-Sohn Lance Stroll ausgemustert und fand erst zur übernächsten Saison wieder ein Renncockpit. Das eine Jahr ohne Stammplatz überbrückte Ocon als Test- und Ersatzfahrer bei Mercedes.

Nun meint er: "Am wichtigsten ist, so schnell wie möglich Klarheit zu haben. Ich glaube, ich mache meine Sache in diesem Jahr gut, genau wie in den Vorjahren. Ich verdiene meinen Platz im Feld."

Wie gut ist Ocon wirklich?

Aber wie gut ist Ocon wirklich? Mit einer Einschätzung tut sich Ralf Schumacher im Gespräch mit Formel1.de "ein bisschen schwer", so sagt er. Begründung: "Als Person mag ich [Ocon]. Er ist immer sehr höflich im Fahrerlager. Da kann man nichts sagen. Als Fahrer [...] würde sagen: [Er ist] unscheinbar. Aber er hatte natürlich auch noch nie so richtig die Möglichkeit."

Als Alpine-Teamkollege von Fernando Alonso habe Ocon jedoch keine schlechte Figur abgegeben. "Er hat ihm das Leben schon schwer gemacht", meint Ralf Schumacher. "Es gibt Leute, die lesen daraus, dass er eine gewisse Stärke hat."

"Ich persönlich bin nicht zu hundert Prozent überzeugt davon, aber so geht es mir auch ein bisschen bei Pierre Gasly, der sicherlich auch gute Rennen fahren kann, aber nie so wirklich top-top war, finde ich. Oder zumindest das nie so richtig zeigen konnte."

Ocon-Aus bei Alpine ist keine Überraschung

Dass es nach 2024 nicht noch eine weitere Alpine-Saison mit dem Duo Gasly/Ocon gibt, ist für Ralf Schumacher indes "[keine] ganz große Überraschung". Er erklärt: "In Monaco hatte man schon erkannt: Es knisterte ein bisschen im Team. Ocon und Gasly, das war nie so eine richtige Einheit. Von daher: Einer musste wohl gehen."

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Esteban Ocon im Formel-1-Fahrerlager 2024 Zoom Download

An eine vorzeitige Trennung noch in der laufenden Saison glaubt Ralf Schumacher nicht: "Nach einer so langen Zusammenarbeit wäre das nicht sinnvoll. Wo soll Ocon auch hin?"

Ein Formel-1-Fahrer müsse schon "etwas grob Fahrlässiges begehen", um die sofortige Kündigung zu erhalten, sagt Ralf Schumacher. Der Teamkollegen-Crash in Monaco sei als ein "Rennunfall" einzustufen. "So was kann passieren. Das ist noch kein Kündigungsgrund."

Würde [Ocon] jetzt gegen irgendwelche Maßstäbe im Team oder bei Sponsoren [verstoßen], dann wäre das etwas anderes. Von daher glaube ich: Er hat da nichts verletzt und wird weiterfahren."

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