Daniel Ricciardo: Darum hat er nur begrenztes Mitleid mit Nyck de Vries
Daniel Ricciardo erklärt aus eigener Erfahrung, warum sein Mitleid mit Nyck de Vries überschaubar ist - Für den Niederländer könnten sich noch Chancen ergeben
(Motorsport-Total.com) - Des einen Freud ist des anderen Leid. Dieser Satz gilt in der Formel 1 vor allem dann, wenn ein Fahrer sein Cockpit verliert. So auch wieder vor wenigen Tagen, als AlphaTauri Nyck de Vries vor die Tür setzte und durch Rückkehrer Daniel Ricciardo ersetzte.
Auf die Frage, ob ihm de Vries leidtue, antwortet Ricciardo auf der Medienrunde vor seinem Comeback-Rennen in Ungarn am Donnerstag: "Ja, natürlich tut es einem leid für andere Fahrer. Wir stecken unser ganzes Leben in diese Arbeit."
"Und so ist es einer dieser Fälle, in denen ich mit Nyck mitfühle", betont Ricciardo, der erinnert: "Wenn auf dem [Fahrer-]Markt etwas passiert, dann normalerweise während der Pause." Auch der Zeitpunkt war also ungewöhnlich für einen Rauswurf.
Gleichzeitig betont er aber auch, "dass [de Vries] in der Formel 1 nicht besonders erfahren ist, aber im Rennsport schon." Ricciardo erinnert: "Er ist Ende 20." bei seinem Formel-1-Debüt in Monza im vergangenen Jahr war der Niederländer bereits 27.
"Ich denke also, dass er reif genug ist, um den Sport zu verstehen", so Ricciardo, dessen Mitleid daher begrenzt ist. Er betont: "Wenn er immer noch will, dass es [in seiner Karriere] klappt, glaube ich, dass er wieder aufstehen und etwas bewirken kann."
Ricciardo erinnert an seine eigene Situation und betont: "Schaut euch mich vor einem Jahr an. Ich war mir nicht sicher, ob ich jemals wieder ein Formel-1-Auto fahren würde. Und ein Jahr später bin ich her. Es kann immer etwas passieren."
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Ricciardo hätte bei McLaren eigentlich noch einen Vertrag für 2023 gehabt, allerdings einigte man sich im Laufe der Saison 2022 auf eine vorzeitige Trennung. Weil sich keine attraktiven Optionen ergaben, heuerte Ricciardo für 2023 daher zunächst als Ersatzpilot bei Red Bull an.
Der Australier erklärt daher aus eigener Erfahrung: "Es geht darum, wie man wieder aufsteht. Und ich wünsche ihm alles Gute. Und wenn ich ihn jemals wieder in der Startaufstellung sehen würde, dann würde ich mich auch freuen."
Die Chancen von de Vries, noch einmal in die Formel 1 zurückzukehren, dürften allerdings sehr überschaubar sein. Helmut Marko riet ihm daher jüngst: "Ich denke, er kann sich im Langstreckensport eine schöne Karriere aufbauen."