• 26. Juni 2023 · 11:44 Uhr

Carlos Sainz unterstellt Clickbait und dementiert Gespräche mit Audi

Angeblich möchte Sauber-CEO Andreas Seidl seinen alten Bekannten Carlos Sainz zu Audi holen, doch der dementiert, dass bereits Gespräche stattgefunden haben

(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz dementiert Gerüchte, wonach er bereits in Verhandlungen mit Audi stehen soll, um 2026 für den deutschen Hersteller Formel 1 zu fahren. Audi hat sich bekanntlich ins Schweizer Sauber-Team eingekauft und wird 2026 werksseitig einsteigen, mit einem Team, das zwar weiterhin von Hinwil aus operiert, aber den Namen Audi tragen wird.

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Carlos Sainz möchte im Winter 2023/24 zuerst mit Ferrari verhandeln Zoom Download

Im April waren erstmals Gerüchte aufgekommen, wonach Sainz auf der Wunschliste seines ehemaligen McLaren-Teamchefs Andreas Seidl ganz oben stehen könnte. Seidl ist inzwischen Geschäftsführer von Sauber und stellt im Hintergrund die Weichen für das Jahr 2026, rekrutiert Personal und leitet die notwendigen Änderungen in der Infrastruktur ein.

Sainz hatte die Gerüchte bereits im April als "frei erfunden" dementiert. Allerdings ist wichtig festzuhalten: Die Medien in Spanien und in der Schweiz, in denen die Story verbreitet wurde, haben nicht explizit behauptet, dass bereits Gespräche stattgefunden haben; sondern lediglich berichtet, dass Seidl sich Sainz als Fahrer gut vorstellen könne.

Nichtsdestotrotz nimmt Sainz den Gerüchten jetzt nochmal Wind aus den Segeln: "Ich glaube wirklich, dass es in der Formel 1 einfach Wochen gibt, in denen es nichts zu besprechen gibt", sagt er in einem Interview mit der englischsprachigen Ausgabe von 'Motorsport.com', einer Schwesteredition von Motorsport-Total.com und Formel1.de im Motorsport Network.

Sainz vermutet Clickbait als Motivation

"Ich weiß nicht, ob das nur Clickbait ist oder ob kleinere Journalisten versuchen, mit einer solchen Story Aufmerksamkeit zu erhaschen, damit ihre kleineren Seiten erfolgreicher werden, wenn sie dann sagen können: 'Ich war der Erste, der darüber berichtet hat, dass Carlos 2026 bei Audi sein wird'", sagt der Ferrari-Fahrer.

"Ich glaube wirklich, dass es sowas sein muss, denn ich verstehe nicht, wo die Gerüchte sonst herkommen sollen", erklärt Sainz. "Das bedeutet nicht, dass ich wechseln werde, und es bedeutet auch nicht, dass ich nicht wechseln werde. Das ist unmöglich vorherzusagen. Aber ich weiß, dass ich heute mit niemandem außer Ferrari spreche."

Vertragsverlängerung spätestens im Winter?

Sainz steht bei der Scuderia aus Maranello genau wie Teamkollege Charles Leclerc bis Ende 2024 unter Vertrag. Eine etwaige Verlängerung soll, so wünscht er sich das, spätestens am Jahresende 2023 unter Dach und Fach gebracht werden: "Ich werde nicht lügen. Ich würde ungern ins letzte Jahr meines Vertrags gehen, ohne zu wissen, wo ich im Jahr darauf fahren werde."

"Ich habe diesen Prozess schon bei Red Bull und Renault erlebt, und von daher weiß ich, dass das für einen Sportler und Rennfahrer keine ideale Situation ist. Es ist einfach nicht richtig. Darum habe ich mir für diesen Winter vorgenommen, meine Zukunft zu klären."

"Für mich hat Priorität, eines Tages mit Ferrari zu gewinnen. Das ist mein Hauptziel. Ich denke, das habe ich schon sehr, sehr oft klargemacht. Und darum werde ich ihnen im Winter meine erste Priorität einräumen", kündigt Sainz an.


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Nur für den Fall, dass er sich mit Ferrari nicht einig werden sollte, könnten andere Teams (und damit auch Audi) ein Thema werden, behauptet der 28-Jährige: "Wenn nicht, wird es an der Zeit sein, mich woanders umzusehen. Aber Ferrari ist meine Priorität, und ich möchte das im Winter regeln."

Sainz: Vertrauen in Ferrari ist nicht weg

Ferrari erlebt bisher eine schwierige Saison 2023. Sainz ist nach acht von 22 Rennwochenenden Fünfter der Fahrer-WM, hat aber schon 127 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Max Verstappen. Der WM-Zug ist praktisch abgefahren, und zuletzt gab es insbesondere im taktisch-strategischen Bereich eine Verkettung von Pleiten, Pech und Pannen.

"Ich denke, das Team befindet sich in einem guten Zustand", sagt Sainz dennoch. "Wir durchlaufen immer noch interne Änderungen, seit Fred (Vasseur, Teamchef; Anm. d. Red.) gekommen ist. Es hat da und dort ein paar Änderungen gegeben, die wir immer noch neu ausrichten. Aber die Fabrik und das Rennteam arbeiten gut zusammen."

"Daher denke ich nicht, dass es einen Vertrauensverlust im Team gibt. Das bereitet mir keine Kopfschmerzen", sagt er. "Es geht vor allem darum, dass wir verstehen, warum wir in den Rennen so langsam sind. Sobald wir das verstehen, wird uns alles andere viel leichter von der Hand gehen."

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