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Jean Todt: Beschwert euch nicht über die Länge des Formel-1-Kalenders!
Geht es nach FIA-Präsident Jean Todt, dürfte sich niemand über zu viel Arbeit und einen langen Kalender beschweren: Ein Job in der Formel 1 sei ein Privileg
(Motorsport-Total.com) - FIA-Präsident Jean Todt kann die Aufregung um zu viel Belastung bei möglichen 25 Formel-1-Rennen pro Saison nicht nachvollziehen und meint, dass man stattdessen glücklich sein soll, dass man überhaupt in diesem Sport arbeiten kann.
Die Formel-1-Teams hatten sich deutlich gegen eine Erweiterung des Kalenders ausgesprochen, der 2020 mit 22 Rennen so lang wie nie sein wird. Ab 2021 sind sogar 25 Grands Prix pro Jahr möglich, was die Teams vor eine große Herausforderung stellt. Denn schon jetzt wird sich über die hohe Belastung der Mitarbeiter beklagt, die praktisch das ganze Jahr über weg von zuhause sind.
Doch die Beschwerden lassen Todt kalt. "Ich denke wirklich - und da schließe ich mich mit ein -, dass wir so gesegnet sind, dass wir uns in einer Welt befinden, in der wir das tun können, was wir lieben", so der Franzose. "Wir haben die Leidenschaft. Wir sind privilegiert. Alle in der Formel 1 sind privilegiert. Und natürlich hat man auch ein paar Verpflichtungen."
In seiner Zeit als Ferrari-Teamchef habe er 18 Stunden am Tag gearbeitet - und das sechs oder sieben Tage die Woche. "Weil ich die Leidenschaft hatte, weil ich etwas erreichen wollte", wie er sagt. "Wenn du eine liebende Familie hast, dann werden sie das verstehen. Außerdem machst du das ja nicht dein ganzes Leben", winkt er ab.
Fotostrecke: Neue Formel-1-Strecken seit 2000
24.09.2000: Grand Prix der USA in Indianapolis. Das erste Premierenrennen der Formel 1 nach der Jahrtausendwende ist eigentlich keines. Einen Großen Preis der USA hatten schon mehrere Rennstrecken ausgerichtet, und zwischen 1950 und 1960 zählte das Indianapolis 500 zur Formel 1. Doch 2000 gingen die Piloten erstmals auf der 4,129 Kilometer langen Strecke an den Start, die das berühmte Oval mit einem Straßenkurs verbindet. Fotostrecke
Zudem spreche man aktuell noch über ungelegte Eier, denn bis man nah an 25 Rennen sei, sei es noch ein langer Prozess. "Im Moment sollten wir uns auf 22 konzentrieren, denn das ist die Situation", sagt er.
Todt sagt, dass ihm seine Rolle für die FIA die Augen geöffnet hat, weil er für diverse Kampagnen und als Botschafter auch in Entwicklungsländern unterwegs war. "Glaubt mir, ich mache viel in meinem Leben, wo ich sehe, dass Leute 30 Dollar im Monat bekommen, wenn sie Glück haben. Das sollte man nicht vergessen", betont er. Andere hätten kaum Zugang zu Essen, Trinken und Medizin.
"Wir sind hier, um über die Formel 1 zu reden und dürfen unsere Augen nicht davor verschließen, was anderen Leuten und Gesellschaften passiert. Wir müssen uns gesegnet fühlen. Alle in der Formel 1, die naturgemäß auch mehr verdienen als in anderen Bereichen, sollten sehr glücklich sein ", so Todt. "Das bedeutet nicht, dass es nicht harte Arbeit ist. Aber man sollte die Position bewerten."