Alonso hält sich für Formel-1-Comeback 2021 "alle Optionen offen"
Auch wenn er die Formel 1 bisher nicht vermisst hat, kann sich Fernando Alonso eine Rückkehr 2021 gut vorstellen - "Durch die neuen Regeln kann sich einiges verändern"
(Motorsport-Total.com) - In seinem ersten Jahr abseits der Formel 1 war Fernando Alonso keineswegs untätig. Wie 2018 nahm er erneut an den 24h von Le Mans teil, um nur eines seiner Langstrecken-Rennen zu nennen. Außerdem versuchte er sich am Indy 500, scheiterte jedoch in der Qualifikation. Seit einigen Wochen trainiert der Spanier für die Dakar.
"Das wird ganz offensichtlich eine große Herausforderung sein", gesteht Alonso im Gespräch mit 'Sky'. Außerdem nimmt er sich für 2020 erneut das Indy 500 vor, "wo ich versuchen will, etwas besser zu sein als in diesem Jahr. Ansonsten bin ich offen, was die Zukunft betrifft. Vielleicht ergibt sich 2021 in der Formel 1 etwas..."
Mit den dann in Kraft tretenden neuen Regeln könne sich einige ändern, glaubt der 38-Jährige. "Deshalb halte ich mir alle Optionen offen. Aber wir müssen nächstes Jahr abwarten." Wirklich vermisst habe er die Formel 1 bisher nicht: "Ich war recht beschäftigt, bin viele Rennen gefahren. Insofern hielt sich die Sehnsucht in Grenzen."
Lob für die Steigerung von McLaren 2019
Alonso kann seiner Abstinenz von der Königsklasse sogar etwas Gutes abgewinnen. "Es ist ein anderes Leben", hält der Spanier fest. "Die Formel 1 ist sehr anspruchsvoll. Man lebt für sie vom Frühstück über das Abendessen bis in die Nacht. Wenn man nicht mehr in diesem Hamsterrad steckt, lässt es sich etwas entspannter leben."
Fotostrecke: Die Karriere von Fernando Alonso
Zwei WM-Titel und 30 Grand-Prix-Siege hat Fernando Alonso errungen, dazu in der Formel 1 geschätzte 150 Millionen Euro verdient - aber angefangen hat alles im Go-Kart, hier im Alter von zarten neun Jahren. Fotostrecke
Dennoch hat er den Rennzirkus natürlich von außen verfolgt und sowohl Lewis Hamiltons erneuten WM-Sieg als auch die Erfolge seines Ex-Teams McLaren zur Kenntnis genommen. "Wir haben es nicht vorgesehen, aber gehofft, dass sich die Dinge in diesem Jahr ändern würden. McLaren war, ist und wird immer ein Topteam in der Formel 1 sein", so Alonso.
"Ich denke, früher oder später werden die ganz großen Ergebnisse kommen. Mit etwas Glück klappte es schon dieses auch. Natürlich war es ein verrücktes Rennen, aber hoffentlich geht es im nächsten Jahr einen weiteren Schritt in die richtige Richtung." Damit spricht der ehemalige Formel-1-Pilot den dritten Platz von Carlos Sainz in Brasilien an.
Alonso von Hamilton-Dominanz überrascht
Auf ihn war der McLaren-Fahrer vorgerückt, nachdem Hamilton eine nachträgliche Zeitstrafe erhalten hatte. Alonso betont: "Carlos hat eine erstaunliche Saison gezeigt, ihm unterliefen keine Fehler und er war sehr schnell. Lando (Norris; Anm. d. R.) muss man ebenso ein Lob für sein Rookie-Jahr aussprechen. Beide waren phänomenal."
So wie Norris war auch Hamilton im Jahr 2007 Rookie, als er zum damaligen McLaren-Mercedes-Team stieß und dort Teamkollege des amtierenden Weltmeisters Alonso wurde. "Ich denke, wir haben alle schon 2007 das Talent gesehen", sagt er rückblickend über den Briten, der im nächsten Jahr seinen siebten Titel einfahren könnte.
Mit einer solch steilen Entwicklung habe aber niemand gerechnet, gibt Alonso zu: "Damals war es schwer vorstellbar, dass es jemanden geben würde, der die Rekorde von Michael Schumacher erreicht und eine solche Dominanz an den Tag legt. Aber Lewis hat einen fantastischen Job gemacht, genauso wie Mercedes. Da kann man nur gratulieren."