Carlos Sainz: Sechster WM-Platz ein Ding der Unmöglichkeit
McLaren-Pilot Carlos Sainz über seinen unwirklichen Kampf gegen Alexander Albon um WM-Rang sechs - Lektionen aus Toro-Rosso- und Renault-Zeit haben geholfen
(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz wird sich 2019 aller Voraussicht nach zum "Best-of-the-Rest"-Fahrer der Saison krönen. Der Spanier fährt konstant im vorderen Mittelfeld. Auf WM-Rang sechs fehlen ihm nur vier Punkte auf Red-Bull-Fahrer Alexander Albon, das sei jedoch ein Ding der Unmöglichkeit, den Briten noch einzuholen.
Es mache für Sainz persönlich keinen Unterschied, ob er nun WM-Sechster oder -Siebter werde, betont er am Donnerstag in Brasilien. "Das wird nicht bestimmen, wie glücklich ich mit der Saison sein werde. Natürlich wäre der sechste Rang eine gute Errungenschaft, aber es ist dennoch ein tolles Jahr."
Da er es mit einem Fahrer aus einem Topteam aufnehmen müsste, schätzt Sainz seine Chancen gering ein. "Ich könnte ihn nur kriegen, wenn er keine Punkte holt. Danach sieht es aber nicht aus. Und wenn das nicht passiert, dann wird es unmöglich werden."
Schon seit ein paar Rennen sei das ein verlorener Kampf, muss Sainz zugeben. "Wir wissen, wie einfach es für Red Bull ist, Vierter oder Sechster zu werden. Ganz abgesehen davon, ob sie in der ersten Runde in Zwischenfälle verwickelt sind, sie kriegen dich ja doch immer."
Damit will Sainz den großen Abstand zu den Topteams noch einmal verdeutlichen. Noch hat McLaren den Anschluss nicht geschafft. Dennoch hat sich das britische Team 2019 klar als vierte Kraft hervorgetan. "Wir hatten nur zwei Tiefpunkte - zu Saisonbeginn und am Beginn der zweiten Saisonhälfte", blickt Sainz zurück.
Jeweils drei Rennen in Serie konnte er keine Punkte holen. "Allerdings haben uns diese Tiefpunkte nicht davon abgehalten, das Auto weiterzuentwickeln oder unser Selbstvertrauen weiter aufzubauen." Im Rückblick muss er aber auch zugeben: "Das war ehrlich gesagt kein einfaches Jahr."
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Vor allem die sechs Nullnummern seien mental schwer zu verkraften gewesen. "Doch danach sind wir noch stärker zurückgekommen. Im Nachhinein wird man sagen, dass es ziemlich einfach gewesen ist, immer Siebter oder Achter zu werden, aber das war eine große Herausforderung."
Aus seiner Zeit bei Toro Rosso und Renault konnte er wertvolle Lektionen lernen und in diesem Jahr umsetzen. "Das hat mir geholfen, diese schwierigen Momente besser zu verarbeiten. Ich war viel entspannter, weil ich wusste, dass ich keine Eile habe, mich sofort verbessern zu müssen."
Früher habe er ständig den Druck verspürt, gute Ergebnisse abliefern zu müssen. McLaren sei für ihn jedoch ein mittelfristiges Projekt, daher fiel ihm vieles leichter. "Es war einfacher, die schwierigen Momente zu verdauen."