Newey: Red Bull war "ganz nah dran" an Alonso-Verpflichtung
Adrian Newey verrät, dass Fernando Alonso um ein Haar Teamkollege von Sebastian Vettel bei Red Bull geworden wäre - Er hätte gerne mit dem Spanier gearbeitet
(Motorsport-Total.com) - Mehr als zehn Jahre ist es mittlerweile her, dass Fernando Alonso erstmals in ernsthaften Verhandlungen mit Red Bull stand. Im Herbst 2007 sprachen der Spanier, der damals bei McLaren unglücklich war, und die Bullen über eine mögliche Zusammenarbeit. "Es gehört zu diesen Dingen, die leider nie passiert sind. Aber es war ganz nah dran", berichtet Adrian Newey gegenüber 'Esquire'.
Der Designer kam 2006 zu Red Bull und erlebte die Verhandlungen mit Alonso hautnah mit. "Ich denke, wir hätten zusammen eine Menge Erfolg gehabt. Aber es hat nicht funktioniert", erklärt er und verrät: "Wir haben uns ein paarmal getroffen, und in Österreich gab es Verhandlungen." Zwar erklärt Newey dabei nicht explizit, um welchen Zeitraum genau es sich handelt.
Laut Helmut Marko habe man allerdings lediglich 2007 ernsthaft mit Alonso verhandelt. Gegenüber 'Motorsport-Total.com' verriet Marko bereits vor einigen Monaten, dass es damals Verhandlungen mit Alonsos Manager Luis Garcia Abad gegeben habe. Dort habe Alonsos Management Forderung gestellt, die in einigen Bereichen "sehr anspruchsvoll waren", so Marko.
Wie oft verhandelten Alonso und Red Bull?
"Wir haben gesagt: 'Okay, schauen wir uns im Detail an.' Sie sollen uns bitte einen Vertragsentwurf schicken. Wir haben vereinbart, dass der innerhalb von einer Woche kommt. Es war in 14 Tagen noch nichts da, auch nach drei Wochen nicht. Dann haben wir Garcia-Abad gesagt: 'Danke, wir brauchen nichts mehr'", erinnert sich Marko zurück. Damit war die Sache erledigt - oder nicht?
"Es hat 2007 ein Gespräch [mit Alonso] gegeben, das hat aber zu nichts geführt. Danach gab es von unserer Seite kein Angebot mehr", so Marko im 'ORF'. Alonso selbst spricht hingegen von mehreren Angeboten, die er im Laufe der Jahre von Red Bull bekam. Und auch Teamchef Christian Horner bestätige gegenüber 'Motor Sport Magazine' bereits, dass man auch in den folgenden Jahren noch mit Alonso sprach.
"Helmut und ich haben Ende 2008 mit seinem Management Gespräche über 2009 und 2010 geführt und ihm einen Zweijahresvertrag angeboten", so Horner. Auch danach sei man noch mehrfach in Kontakt gewesen. Neweys Aussagen deuten ebenfalls darauf hin, dass es nach 2007 noch weitere Verhandlungen gegeben haben muss. Denn im gleichen Interview erklärt er, dass Alonso damals fast Teamkollege von Sebastian Vettel geworden wäre.
Newey hätte gerne mit Alonso gearbeitet
Der fuhr aber 2007 und 2008 noch für Toro Rosso und kam erst 2009 ins A-Team der Bullen. "Es wäre wie mit Ayrton [Senna] und Alain [Prost] gewesen", so Newey im Hinblick auf eine mögliche Fahrerpaarung Vettel/Alonso. Zeitlich würden die von Newey angesprochenen Verhandlungen also eher ins Jahr 2008 und aufwärts passen. Fakt ist lediglich, dass eine Zusammenarbeit nie zustande kam.
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"Er scheint bei einigen seiner Entscheidungen Pech gehabt zu haben", grübelt Newey, der mit Vettel und Red Bull zwischen 2010 und 2013 viermal in Folge die Weltmeisterschaft gewann, während Alonso bei Ferrari im gleichen Zeitraum titellos blieb. Auch seine spätere Rückkehr zu McLaren in der Saison 2015 war nicht von Erfolg gekrönt, und so verließ der Spanier die Formel 1 Ende 2018 ohne weiteren WM-Titel.
Newey findet es jedenfalls schade, dass es nie zu einer Zusammenarbeit gekommen ist. Alonso sei ein Fahrer, der immer mehr heraushole, als das Auto eigentlich zulasse. "Ich denke, das zeichnet einen wirklich großen Fahrer aus", so Newey, der bereits mit vielen Weltmeistern zusammengearbeitet hat. Nur die besten Piloten könnten herausragende Leistungen zeigen, "obwohl man kein tolles Auto hat."
Ein interessantes Szenario wäre Alonso bei Red Bull auf jeden Fall gewesen - vor allem mit einem Teamkollegen Sebastian Vettel ...