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George Russell: Mercedes-Cockpit 2020 "sehr, sehr unwahrscheinlich"
Rookie George Russell weiß, dass bei Mercedes 2020 im Normalfall kein Platz für ihn sein wird - Trotzdem möchte er das Cockpit noch nicht endgültig aufgeben
(Motorsport-Total.com) - George Russell darf sich bestenfalls noch Außenseiterchancen auf das zweite Mercedes-Cockpit neben Lewis Hamilton in der Formel-1-Saison 2020 ausrechnen. "Es ist eine Entscheidung zwischen Esteban [Ocon] und Valtteri [Bottas]", bestätigte Teamchef Toto Wolff am Hungaroring. Trotzdem möchte Russell nicht zu 100 Prozent ausschließen, bereits im kommenden Jahr im Silberpfeil zu sitzen.
"Ich persönlich glaube, das ist sehr, sehr unwahrscheinlich", gesteht er. "Aber alles ist möglich. In der Formel 1 ändern sich Dinge manchmal über Nacht. Haben wir schon oft gesehen", erinnert er und erklärt: "Tatsache ist, dass Mercedes ein Auge auf jeden hat. Auf Valtteri, auf Esteban, auf mich." Zu verlieren hat er ohnehin nichts. Sein Platz bei Williams 2020 ist sicher, wenn es mit dem Aufstieg ins Werksteam nicht klappt.
"Was wirklich toll ist, ist, dass meine Zukunft auf die eine oder andere Art gesichert ist", weiß er und erklärt: "Ich kann mich voll auf meine Aufgaben konzentrieren. Andere Fahrer mussten in der Vergangenheit oft am Rennwochenende nebenher ihre Angelegenheiten regeln, noch kurz vor dem Qualifying über Verträge diskutieren. Ich habe bei Mercedes ein tolles Management."
Mercedes mittel- bis langfristig das Ziel
"Ihre Aufgabe ist, mir das Leben so unkompliziert wie möglich zu gestalten, damit ich mich auf meinen Job konzentrieren kann. Das ist gut so", freut er sich und erklärt: "Jeder Fahrer träumt von der Möglichkeit, in einem Auto zu fahren, mit dem man Weltmeister werden kann. Es wäre total dumm, da Nein zu sagen. Aber aktuell konzentriere ich mich voll und ganz auf meine Aufgaben hier."
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"Wenn ich eines Tages in einem Weltmeister-Auto sitzen möchte, muss ich meine Sache bestmöglich machen", weiß er und erinnert: "Tatsache ist, dass ich bei Williams unter Vertrag stehe und Mercedes-Juniorfahrer bin. Über die Vertragsdetails möchte ich nicht sprechen. Ich lerne so viel bei Williams und genieße es, Formel-1-Fahrer zu sein und in den Entwicklungsprozess des Teams integriert zu sein."
"Tatsache ist aber, dass jeder Fahrer Rennen gewinnen will und die Chance haben möchte, Weltmeisterschaften zu gewinnen. Das soll gegenüber Williams gar nicht respektlos klingen", so Russell. Klar ist aber, dass ein Platz im Silberpfeil zumindest mittel- bis langfristig sein Ziel ist. Bereit dafür fühlt er sich bereits jetzt - obwohl es in der Vergangenheit auch warnende Beispiel gab.
Russell würde sich Wechsel zutrauen
In der Geschichte der Formel 1 gab es immer wieder Fahrer, die den Sprung in ein Topteam zu früh gewagt haben - und anschließend nie mehr eine Chance bekamen. Doch Russell nennt Gegenbeispiele: "Kwjat hat in seinem ersten Jahr bei Red Bull Ricciardo geschlagen. Verstappen hat sein erstes Rennen bei Red Bull gewonnen. Charles [Leclerc] macht Vettel gleich in seinem ersten Jahr das Leben ganz schön schwer."
Fotostrecke: Ungarn: Fahrernoten der Redaktion
Robert Kubica (5): Letzter Platz in Qualifying und Rennen ist im Williams eigentlich nichts Besonderes - beziehungsweise nicht besonders schlecht. Doch Russell hat gezeigt, dass in Ungarn ausnahmsweise mehr im Williams steckte. Das hat Kubica aber nicht umsetzen können. 1,3 Sekunden fehlten im Quali auf den Teamkollegen. Nicht akzeptabel. Fotostrecke
"Ich glaube an mich", stellt er klar und erklärt: "Wenn man mir die Chance geben sollte, werde ich sicher nicht so naiv sein zu glauben, dass ich Lewis im ersten Rennen schlagen kann. Er ist meiner Meinung nach der beste Fahrer im Feld. Aber das Potenzial ist da, glaube ich. Du lernst mit jedem Rennen, mit jeder Saison etwas dazu, sammelst Erfahrung."
"Sollte sich die Chance bieten, da bin ich zuversichtlich, werde ich sie nutzen - und schnell so viel wie möglich lernen, um schon nach ein paar Rennen echte Leistung abzuliefern", gibt sich der Rookie selbstbewusst. Russell gewann 2017 und 2018 jeweils als Rookie die GP3- respektive die Formel-2-Meisterschaft. 2019 hat er seinen Williams-Teamkollegen Robert Kubica über weite Strecken klar im Griff.