Helmut Marko: Begrenzung von Fahrergehältern der nächste Schritt

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Helmut Marko: Begrenzung von Fahrergehältern der nächste Schritt

Beitrag von Redaktion » 22.05.2020, 09:23

Red-Bull-Sportchef Helmut Marko erklärt, weshalb er die Budgetobergrenze in der Formel 1 begrüßt und warum er mit weiteren Deckelungen rechnet
Max Verstappen, Helmut Marko

Max Verstappen mit Helmut Marko: Kommt die Gehaltsgrenze für Formel-1-Fahrer?

Nur noch rund 132 Millionen Euro pro Saison und Team: So sieht der aktuelle Plan der Formel 1 für die neue Budgetobergrenze aus, die 2021 erstmals greift. Doch weil diese Regelung einige Ausgaben wie Fahrergehälter nicht berücksichtigt, glaubt Red-Bull-Sportchef Helmut Marko an eine Ausweitung der Begrenzung in den Folgejahren.

Im 'ORF'-Gespräch sagte Marko: "Jetzt haben wir eine Budgetdeckelung für die Technik, für den Teameinsatz. Max [Verstappen] wird das nicht so gerne hören, aber irgendwann wird auch eine Deckelung für Fahrer[gehälter] kommen. Das ist der nächste Schritt."

Spitzenfahrer verdienen in der Formel 1 locker zweistellige Millionenbeträge. Genaue Zahlen sind nicht bekannt, aber Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton soll mit geschätzten 37 Millionen Euro - so genannt im 'ORF'-Bericht - der bestverdienende Grand-Prix-Fahrer sein.

Was alles unter die Begrenzung fällt

Marko meint dazu: "Ich glaube, dass diese Zahl weit nach oben gerundet werden muss. Man muss unterscheiden: Es gibt ein Fixgehalt und Boni pro Grand-Prix-Sieg und WM [-Abschneiden] und dergleichen. Das sind sicher mehr als die genannten 37 Millionen."

Beschlossen ist in dieser Hinsicht aber noch nichts: Fahrergehälter bleiben von der 2021 greifenden Budgetregel ausgenommen, ebenso wie Marketing-Ausgaben sowie die Gehälter der drei bestverdienenden Angestellten. Kurz: Die Budgetdeckelung betrifft alles, was direkt mit der Fahrzeugleistung in Zusammenhang steht.


Fotostrecke: Die ungerechte Geldverteilung der Formel 1

10. Sauber (39 Millionen Euro): Die Schweizer rutschen als WM-Letzter 2017 auch in der Geldverteilungstabelle auf den letzten Platz ab. Und bekommen weniger als ein Viertel der FOM-Einnahmen von Branchenkrösus Ferrari.

10. Sauber (39 Millionen Euro): Die Schweizer rutschen als WM-Letzter 2017 auch in der Geldverteilungstabelle auf den letzten Platz ab. Und bekommen weniger als ein Viertel der FOM-Einnahmen von Branchenkrösus Ferrari.

Vor allem den Topteams stehen große Einschnitte bevor: Branchenführer Mercedes etwa kommt derzeit auf ein geschätztes Jahresbudget von 520 Millionen Euro, wovon 200 Millionen auf die Motorenabteilung entfallen. Ferrari liegt bei rund 550 Millionen Euro (Motoren: 190), Red Bull bei etwa 490 Millionen Euro.

Red Bull glaubt an Budgetbegrenzung

Trotz dieses großen Unterschieds zur neuen Zielsumme sagt Marko über die Budgetobergrenze: "Wir sind dafür. Die Reduzierung muss natürlich mit einem gewissen Augenmaß erfolgen."

Grundsätzlich aber seien Formel-1-Budgets unter 150 Millionen Euro innerhalb der neuen Spielregeln absolut denkbar. "Das", so sagt Marko, "ist noch immer verdammt viel Geld [und] etwas, womit man ebenfalls tollen Sport bieten kann."

"Und wenn sich das Feld dadurch mehr zusammenschiebt und der Fahrer mehr in den Vordergrund kommt, die Technik nicht zu sehr hochgestochen ist, was [ohnehin] kaum ein Zuschauer mitkriegt, dann, glaube ich, kann das auch ein ganz positiver Schritt für die Zukunft sein."


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Re: Helmut Marko: Begrenzung von Fahrergehältern der nächste Schritt

Beitrag von TEAMLH44 » 22.05.2020, 10:08

""
Vor allem den Topteams stehen große Einschnitte bevor: Branchenführer Mercedes etwa kommt derzeit auf ein geschätztes Jahresbudget von 520 Millionen Euro, wovon 200 Millionen auf die Motorenabteilung entfallen. Ferrari liegt bei rund 550 Millionen Euro (Motoren: 190), Red Bull bei etwa 490 Millionen Euro. """


Es ist eine Utopie zu denken , dass wenn alle Teams mit den gleichen Budget arbeiten , würde es sowas wie Chancengleichheit geben und jeder kann WM werden ... Das ist sowas von falsch ...

Ferrari hatte 2019 das größte Budget und sehe da , die haben nicht mal die WM gewonnen , und in der WM war sogar Verstappen vor den Ferrari-Fahrern

Toyota hatte über Jahre , genauso wie Ferrari, Honda und sogar Redbull das größte Budget und konnte keine WM gewinnen , schlimmer noch nicht mal Siege haben die geholt ....

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Re: Helmut Marko: Begrenzung von Fahrergehältern der nächste Schritt

Beitrag von KIMI-ICEMAN » 22.05.2020, 10:48

Auf dem Bild macht der Doktor seinem Schützling gerade klar, dass mehr als 5 Millionen pro Jahr nicht drin sind. :lol:
WM Stand 2024: :checkered:

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Re: Helmut Marko: Begrenzung von Fahrergehältern der nächste Schritt

Beitrag von Woelli38 » 22.05.2020, 10:50

KIMI-ICEMAN hat geschrieben: 22.05.2020, 10:48 Auf dem Bild macht der Doktor seinem Schützling gerade klar, dass mehr als 5 Millionen pro Jahr nicht drin sind. :lol:
Sieht mir eher nach drei Millionen und zwei Geschenkgutscheinen aus... :lol:
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Ihr habt`s doch alle Möglichkeiten und dann baut ihr so eine Schrottkiste."

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Re: Helmut Marko: Begrenzung von Fahrergehältern der nächste Schritt

Beitrag von terraPole » 22.05.2020, 15:22

TEAMLH44 hat geschrieben: 22.05.2020, 10:08 Es ist eine Utopie zu denken , dass wenn alle Teams mit den gleichen Budget arbeiten , würde es sowas wie Chancengleichheit geben und jeder kann WM werden ... Das ist sowas von falsch ...
Ich kann mir auch vorstellen dass das Budgetlimit, sollte es denn überhaupt kontrollierbar sein, komplett nach hinten losgeht.
Was ist wenn das wie mit den Token bei den Motoren endet.
Da hatte Mercedes einen uneinholbaren Vorsprung vor den anderen. Natürlich soll derjenige der die beste Arbeit leistet auch belohnt werden aber wenn durch die Beschränkungen der Rückstand auf Jahre konserviert wird dann kann das richtig in die Hose gehen.
Spannung über die Saison wird wohl auch kaum noch aufkommen da ein Entwicklungsrennen ohne Geld kaum möglich ist. :shrug:

aber über 500 Mio pro Jahr von nur einem Team ist schon krass..
Real Madrid, laut UEFA die beste Manschaft der Welt, in dem beliebtesten Sport der Welt, hat in den letzten 5 Jahren zusammen so viel ausgegeben wie Ferrari in einem Jahr.
Und das obwohl die F1 im Vergleich zum Fussball eine absolute Randerscheinung ist.

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Re: Helmut Marko: Begrenzung von Fahrergehältern der nächste Schritt

Beitrag von Mithrandir » 22.05.2020, 15:39

TEAMLH44 hat geschrieben: 22.05.2020, 10:08 Es ist eine Utopie zu denken , dass wenn alle Teams mit den gleichen Budget arbeiten , würde es sowas wie Chancengleichheit geben und jeder kann WM werden ... Das ist sowas von falsch ...

Ferrari hatte 2019 das größte Budget und sehe da , die haben nicht mal die WM gewonnen , und in der WM war sogar Verstappen vor den Ferrari-Fahrern
Deine Begründung ist ein bisschen dürftig. Zunächst einmal ist es einfach Fakt, dass die extremen Unterschiede beim Budget zu einer Zweiklassengesellschaft in der Formel1 geführt haben. Ob das Budget von Ferrari oder Mercedes höher war ist nicht relevant, je nach Quelle gibt es unterschiedliche Angaben. Fakt ist ebenfalls, dass nur Red Bull finanziell mithalten kann und diese drei Teams die Titel und sogar Siege untereinander ausmachen, selbst Podien bleiben für die weniger gut ausgestatteten Teams nahezu unerreichbar. Ferrari hat alle Teams mit deutlich geringerem Budget um Welten distanziert, auch das ist Fakt. Es gewinnt nicht das Team welches am besten arbeitet, sondern dass reiche Team, dass besser arbeitet als die beiden anderen reichen. Wenn alle ähnliche finanzielle Voraussetzungen haben kannst du dir ausmalen welches dann gewinnt, nämlich jenes, welches wirklich am besten arbeitet. Vielleicht immer noch Mercedes, möglicherweise gibt es eine Überraschung - es gibt dann zumindest die Chance dafür. Ohne Budgetdeckel hingegen sind Überraschungen beinahe unmöglich.

Dass Marko sich jetzt mal wieder für die Budgetbegrenzung ausspricht und direkt die Fahrergehälter deckeln will ist überraschend. Entweder reden die bei Red Bull nicht miteinander oder sie ändern ihre Ansichten recht häufig. Ich persönlich hätte nichts dagegen, in der Formel1 wie auch im Fußball. Es ist für mich kein positiver Aspekt des Kapitalismus, dass ein Fußballspieler oder Formel1-Fahrer im Monat mehr verdient als eine Pflegekraft in ihrem ganzen Leben, erst recht nicht mehr wenn Vereine die solche Zustände fördern überspitzt formuliert nach drei Wochen Krise vor der Pleite stehen. Es fehlt mir absolut die Verhältnismäßigkeit grade in Anbetracht der "Systemrelevanz" der jeweiligen Berufe.

Edit: Aha - Wie schön, dass die Redaktion sich umgehend um meine Wissenslücken kümmert :D
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Re: Helmut Marko: Begrenzung von Fahrergehältern der nächste Schritt

Beitrag von TEAMLH44 » 23.05.2020, 06:51

Mithrandir hat geschrieben: 22.05.2020, 15:39 Wenn alle ähnliche finanzielle Voraussetzungen haben kannst du dir ausmalen welches dann gewinnt, nämlich jenes, welches wirklich am besten arbeitet.
War das die letzte 7 Jahre nicht der Fall ? Ferrari oder Redbull hatte sogar teilweise das größte Budget ... Gewonnen hat am Ende Mercedes .

Siehe auch Toyota ... die hatte über Jahre das die besten finanzielle Voraussetzungen was haben die daraus gemacht ? nicht viel

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Re: Helmut Marko: Begrenzung von Fahrergehältern der nächste Schritt

Beitrag von Mithrandir » 23.05.2020, 07:39

TEAMLH44 hat geschrieben: 23.05.2020, 06:51
Mithrandir hat geschrieben: 22.05.2020, 15:39 Wenn alle ähnliche finanzielle Voraussetzungen haben kannst du dir ausmalen welches dann gewinnt, nämlich jenes, welches wirklich am besten arbeitet.
War das die letzte 7 Jahre nicht der Fall ? Ferrari oder Redbull hatte sogar teilweise das größte Budget ... Gewonnen hat am Ende Mercedes .
In den letzten Jahren kann man überhaupt nicht beurteilen wer am besten gearbeitet hat, weil drei Teams finanziell außer Konkurrenz fahren und genau das spiegelt sich in allen Statistiken wieder. Das müsste dir auch aufgefallen sein. Die meisten Quellen bescheinigen Mercedes das größte Budget, was für meine Argumentation zu vernachlässigen ist. Ob Ferrari 410 Millionen ausgibt und Mercedes 400 Millionen ist egal, das wären 2,5% mehr. Interessiert keinen.
Racing Point als Beispiel operiert hingegen mit mindestens 60% weniger Budget, die haben natürlich überhaupt keine Chance. Das ist der Punkt. Mit Budgetdeckel haben zehn Teams eine Chance (sofern alle erhalten bleiben), aktuell nur drei. Egal wie gut die anderen sieben arbeiten.
Folgt mir, ich komm nach...

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Re: Helmut Marko: Begrenzung von Fahrergehältern der nächste Schritt

Beitrag von Woelli38 » 23.05.2020, 10:09

Ich denke, dass sich auf Grund der jetzigen Situation erst einmal die Gehälter nach unten bewegen werden (müssen)...

Ich denke mir aber auch, dass die Höhe der Fahrergehälter wieder nach oben schnellen, wenn die Krise vorbei ist. Man mag bei RB eventuell einen anderen Plan dafür haben, ob dieser funktioniert, steht aber auf einem anderen Blatt...

Da wird man sich flexibel verhalten müssen, will mein eine stärkere Fahrerfluktuation vermeiden... da man sich ja laut eigener Aussage auf seine eigenen Junioren als Fahrer konzentriert, könnte es da bezüglich eines Spitzenpiloten schon mal eng werden.
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