Marko über Montoya: "Wir konnten ihn nicht kontrollieren"
Marko über Montoya: "Wir konnten ihn nicht kontrollieren"
Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko erklärt, warum Juan Pablo Montoya immer zwischen Genie und Wahnsinn pendelte: Der Kolumbianer war nicht fit © LAT Juan Pablo Montoya war eine der kontroversesten Figuren im Formel-1-Zirkus. Seine Karriere bestand aus vielen Höhen und ebenso vielen Tiefen (Motorsport-Total.com) - Juan Pablo Montoya war eine der polarisierendsten Figuren im Formel-1-Zirkus. Der heißblütige Kolumbianer war ein wahrer Könner am Lenkrad und schreckte selbst vor waghalsigen Manövern gegen die Größten der Szene nicht zurück. In Erinnerung blieb beispielsweise sein mutiger Angriff auf Michael Schumacher in Brasilien 2001, als er sich am Ferrari-Piloten vorbeiquetschte - dabei war es erst sein drittes Rennen.Abseits der Piste war Montoya ein Hitzkopf, der anderen Fahrern und auch Journalisten gegenüber kein Blatt vor den Mund nahm. Diverse Ausraster im Fahrerlager und am Funk sind auch heute noch der Renner auf allen Videoportalen. Hinzu kam, dass dem damaligen BMW-Piloten gerne auch mangelnde Fitness vorgeworfen wurde. Angeblich soll er dem Fast Food nicht gerade abgeneigt gewesen sein.Red-Bull-Konsulent Helmut Marko kennt Montoya noch aus persönlicher Erfahrung und glaubt nicht, dass ein Fahrer seines Kalibers heute noch große Chancen in der Formel 1 hätte: "Es reicht heutzutage nicht, ein Spitzentalent am Steuer zu sein", betont er im Gespräch mit der 'Speedweek'. Für den Österreicher ist Montoya in dieser Hinsicht ein Musterbeispiel, wie man es nicht machen sollte. "Er war unglaublich schnell, aber er war nicht fit", urteilt Marko."Er trainierte nicht und wir konnten ihn nicht kontrollieren. Er achtete nicht auf seine Ernährung und hielt seine Diät nicht ein, obwohl er übergewichtig war." Dennoch schaffte Montoya mit der Unterstützung Markos den Sprung in die Formel 1, nicht zuletzt weil die sportlichen Voraussetzungen beim damals 25-Jährigen stimmten: Als aktueller Indy500-Sieger hatte Montoya schlagkräftige Argumente auf seiner Seite.Überhaupt: Das Talent von Montoya will auch Marko nicht bestreiten. "Er war am Steuer einfach unglaublich", muss er anerkennen. "Ich erinnere mich an ein Straßenrennen in Helsinki, da war er zwei Sekunden schneller als der Rest des Feldes. Doch dann crashte er. Er hatte es einfach nicht unter Kontrolle." Das zeigte Montoya auch in der Formel 1 des Öfteren. Nach einem erneuten Unfall in Monte Carlo prägte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen folgenden Spruch: "Zuerst ging ihm das Talent und dann die Straße aus." © LAT Der Unfall in Indianapolis 2006 war der letzte F1-Auftritt des Kolumbianers Zwar setzte Montoya in den folgenden Jahren immer mal wieder Glanzlichter und konnte 2003 bis zum vorletzten Rennen um den WM-Titel kämpfen, doch seine Unfallträchtigkeit konnte er in der Königsklasse nie wirklich ablegen. Auch seine letzte Aktion in der Formel 1 passt ins Bild: Durch eine teaminterne Kollision mit McLaren-Kollege Kimi Räikkönen löste der Kolumbianer in Indianapolis 2006 einen Massencrash aus und war fortan nie wieder in einem Formel-1-Cockpit zu sehen.Nach seinem weniger erfolgreichen Abstecher in die Nascar-Szene findet sich Montoya ab der kommenden Saison wieder bei den Formel-Boliden ein: Seine Rückkehr in die IndyCar-Serie ist einer der meisterwartetsten Ereignisse des US-Motorsportjahres. Helmut Marko blickt indes lieber auf seine eigene Arbeit bei Red Bull. Er ist glücklich, dass er nun einen wie Sebastian Vettel hat, der die Schwächen Montoyas kaschieren kann: "Als Gesamtpaket ist Sebastian sehr viel weiter."
Link zum Newseintrag
Link zum Newseintrag
Zuletzt geändert von Redaktion am 20.06.2016, 16:54, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: EXT TRIGGER
Grund: EXT TRIGGER
- Calcium
- Vize-Weltmeister
- Beiträge: 6025
- Registriert: 10.02.2010, 15:48
- Lieblingsfahrer: Alle machen die Faszination
- Lieblingsteam: Williams und Sauber
- Wohnort: Ostschweiz
Re: Marko über Montoya: "Wir konnten ihn nicht kontrollieren"
Ja, dieser Montoya fuhr in Lücken rein, die es noch gar nicht gab und wenn sie sich dann einmal doch nicht auftaten, dann knallte es.
L. Pauling: "Wenn der Mensch so viel Vernunft hätte, wie Verstand, wäre vieles einfacher."
- flux
- Rookie
- Beiträge: 1616
- Registriert: 24.03.2012, 09:28
- Lieblingsfahrer: Vettel, Schumi, Räikkönen
Re: Marko über Montoya: "Wir konnten ihn nicht kontrollieren"
Wo und zu welcher Zeit hat Dr. Marko mit Montoya zusammengearbeitet?
edit: Ach so, als Teamchef des Red-Bull-Juniorteams in der Formel 3000.
edit: Ach so, als Teamchef des Red-Bull-Juniorteams in der Formel 3000.
Ceterum censeo Mercedem esse delendam.
- Heisenberg
- GP-Sieger
- Beiträge: 4405
- Registriert: 06.03.2012, 09:55
Re: Marko über Montoya: "Wir konnten ihn nicht kontrollieren"
Es vergeht auch kein Interview in dem Marko nicht nochmal eben erzählen muss wie toll dieser Vettel ist oder?
"Hey Helmut wie war das eigentlich damals so mit Montoya?"
"Ja war ganz ok.....ABER NUN GIBTS JA DEN SEBASTIAN!!"
Blubb Blubb.....
"Hey Helmut wie war das eigentlich damals so mit Montoya?"
"Ja war ganz ok.....ABER NUN GIBTS JA DEN SEBASTIAN!!"
Blubb Blubb.....
Re: Marko über Montoya: "Wir konnten ihn nicht kontrollieren"
wenn ich den namen montoya lese, fällt mir prompt immer sein dreher in der einrollrunde ein. sowas habe ich vorher noch nie gesehen und danach auch nicht mehr.
A signature is temorary not avaiable.
- Heisenberg
- GP-Sieger
- Beiträge: 4405
- Registriert: 06.03.2012, 09:55
Re: Marko über Montoya: "Wir konnten ihn nicht kontrollieren"
Coulthard ist glaub ich auch mal in Monza in der Einführungsrunde abgeflogen und im Kiesbett stecken geblieben.Cracklink hat geschrieben:wenn ich den namen montoya lese, fällt mir prompt immer sein dreher in der einrollrunde ein. sowas habe ich vorher noch nie gesehen und danach auch nicht mehr.
*Edit: http://www.youtube.com/watch?v=S1tskI0ALAo" target="_blank
Re: Marko über Montoya: "Wir konnten ihn nicht kontrollieren"
oh. wusste ich nicht. von 1991 bis es rtl gezeigt hat, konnte ich es nicht gucken.
A signature is temorary not avaiable.
Re: Marko über Montoya: "Wir konnten ihn nicht kontrollieren"
Er war einfach der interessanteste Fahrer den ich all die Jahre verfolgt habe. Sicher nicht immer der inteligenteste. Aber immerhin ist er durchaus um die WM gefahren. Und das in einer Zeit wo MS fast uneinholbar schien. Ich habe auch immer den Eindruck, dass MS sehr gerne gegen ihn gefahren ist. Zumindest haben die beiden sich sehr gerne in den Interviews mit einem Augenzwinkern gebattelt.
...ach das waren schon schöne Zeite...
...ach das waren schon schöne Zeite...
Re: Marko über Montoya: "Wir konnten ihn nicht kontrollieren"
war ailton eigentlich montoyas vorbild? ähnlichkeit war gut, ailton war als dickerchen erfolgreich
Fernando Alonso
- Seba
- Pole-Sitter
- Beiträge: 3437
- Registriert: 05.10.2013, 00:43
- Lieblingsfahrer: Sebastian Vettel
- Lieblingsteam: RBR, Scuderia Ferrari
- Wohnort: Niedersachsen
Re: Marko über Montoya: "Wir konnten ihn nicht kontrollieren"
Wenn ich an Montoya denke, fällt mir auch meist sofort diese Szene ein.collab hat geschrieben:Er war einfach der interessanteste Fahrer den ich all die Jahre verfolgt habe. Sicher nicht immer der inteligenteste. Aber immerhin ist er durchaus um die WM gefahren. Und das in einer Zeit wo MS fast uneinholbar schien. Ich habe auch immer den Eindruck, dass MS sehr gerne gegen ihn gefahren ist. Zumindest haben die beiden sich sehr gerne in den Interviews mit einem Augenzwinkern gebattelt.
...ach das waren schon schöne Zeite...
http://www.youtube.com/watch?v=wtjBLN8MxgQ
#GetWellSoonMSC // Nur der HSV!
Re: Marko über Montoya: "Wir konnten ihn nicht kontrollieren"
Ja Montoya war / ist schon gut. Dass er am Ende gehen musste, obwohl er so gut war lag eben auch daran. Montoya ist ein Paradebeispiel dafür, dass man es auch übertreiben kann. Bei Romain hatte ich ähnliche Befürchtungen, aber wenn er jetzt die Kurve bekommen hat und mehr aus seinen Möglichkeiten macht, dann gehört er zur Spitzengruppe der jungen talentierten Fahrern.
Ich finde dass man Vettel mit Montoya schwer vergleichen kann, aber dass Marko mit ihm zufrieden ist kann ich nachvollziehen. Vettel holt nicht nur Siege, sondern auch Titel.
Ich finde dass man Vettel mit Montoya schwer vergleichen kann, aber dass Marko mit ihm zufrieden ist kann ich nachvollziehen. Vettel holt nicht nur Siege, sondern auch Titel.
No Comments pls.
-
- Nachwuchspilot
- Beiträge: 260
- Registriert: 21.03.2013, 11:48
Re: Marko über Montoya: "Wir konnten ihn nicht kontrollieren"
Typisch Montoya! Keine selbstkontrolle!! Ich glaube der Kamaramann kann froh sein das Montoya seine Freundin dabei hatte, sonst hätte es geknallt!!Seba hat geschrieben:Wenn ich an Montoya denke, fällt mir auch meist sofort diese Szene ein.collab hat geschrieben:Er war einfach der interessanteste Fahrer den ich all die Jahre verfolgt habe. Sicher nicht immer der inteligenteste. Aber immerhin ist er durchaus um die WM gefahren. Und das in einer Zeit wo MS fast uneinholbar schien. Ich habe auch immer den Eindruck, dass MS sehr gerne gegen ihn gefahren ist. Zumindest haben die beiden sich sehr gerne in den Interviews mit einem Augenzwinkern gebattelt.
...ach das waren schon schöne Zeite...
http://www.youtube.com/watch?v=wtjBLN8MxgQ
Re: Marko über Montoya: "Wir konnten ihn nicht kontrollieren"
Naja, wieso sollte er denn nicht? Hätte ich einen viermaligen WM hingezüchtet, würde ich wohl auch ständig diesen ins Rampenlicht rücken.Heisenberg hat geschrieben:Es vergeht auch kein Interview in dem Marko nicht nochmal eben erzählen muss wie toll dieser Vettel ist oder?
"Hey Helmut wie war das eigentlich damals so mit Montoya?"
"Ja war ganz ok.....ABER NUN GIBTS JA DEN SEBASTIAN!!"
Blubb Blubb.....
Never argue with an idiot. They bring you down to their level and beat you with experience.
Re: Marko über Montoya: "Wir konnten ihn nicht kontrollieren"
Den Ruf des unzuverlässigen Fahrers scheint er nicht los zu werden, obwohl er in krassem Widerspruch zu seinen Leistungen bei Langstreckenrennen steht.
Montoya ist ein begnadeter Fahrer, aber ein Sturschädel und ein typisches "schlampiges Talent". Einerseits schade, andererseits macht genau das ihn zu einem Charakter, mit Wiedererkennungswert, der eine Serie bereichert. Vielleicht war er mit seiner Art wirklich einfach etwas zu spät dran. Ist gar nicht so lange her, dass die Dinge, um die er sich nie gekümmert hat, keine große Bedeutung im Motorsport hatten.
Für mich war's auch immer sehr unfair, wie z.B. seine Unfälle mit Schumacher oft bewertet wurden. Ich weiß nicht, ob anderswo die Urteile von denen im deutschsprachigen Raum deutlich abwichen, aber in meinen Augen hatten diese Unfälle genau einen Grund - die beiden fuhren teilweise extrem ähnlich und haben im Zweikampf genau gleich agiert.
Wenn Du die Lücke zu erkennen glaubst, musst Du sie auch nutzen. Oft genug geht sie dann auch auf, weil der Gegner weiß, dass Du es probieren wirst und das heikel werden könnte.
Ab einer gewissen Relation zwischen Erfolg und Unfällen bist Du dann der tolle Racer, bis dahin bist Du gerne als Crashpilot verschrien, selbst wenn Du eigentlich dasselbe machst.
Montoya ist ein begnadeter Fahrer, aber ein Sturschädel und ein typisches "schlampiges Talent". Einerseits schade, andererseits macht genau das ihn zu einem Charakter, mit Wiedererkennungswert, der eine Serie bereichert. Vielleicht war er mit seiner Art wirklich einfach etwas zu spät dran. Ist gar nicht so lange her, dass die Dinge, um die er sich nie gekümmert hat, keine große Bedeutung im Motorsport hatten.
Für mich war's auch immer sehr unfair, wie z.B. seine Unfälle mit Schumacher oft bewertet wurden. Ich weiß nicht, ob anderswo die Urteile von denen im deutschsprachigen Raum deutlich abwichen, aber in meinen Augen hatten diese Unfälle genau einen Grund - die beiden fuhren teilweise extrem ähnlich und haben im Zweikampf genau gleich agiert.
Sowas meine ich. Machte Schumacher auch. Machte auch Senna.Calcium hat geschrieben:Ja, dieser Montoya fuhr in Lücken rein, die es noch gar nicht gab und wenn sie sich dann einmal doch nicht auftaten, dann knallte es.
Wenn Du die Lücke zu erkennen glaubst, musst Du sie auch nutzen. Oft genug geht sie dann auch auf, weil der Gegner weiß, dass Du es probieren wirst und das heikel werden könnte.
Ab einer gewissen Relation zwischen Erfolg und Unfällen bist Du dann der tolle Racer, bis dahin bist Du gerne als Crashpilot verschrien, selbst wenn Du eigentlich dasselbe machst.
Das kam schon hin und wieder vor. Selbst bei den besten Fahrern. Ähnliche Kategorie wie Schumachers Crash auf dem Weg zur Startaufstellung, würde ich sagen.Cracklink hat geschrieben:wenn ich den namen montoya lese, fällt mir prompt immer sein dreher in der einrollrunde ein. sowas habe ich vorher noch nie gesehen und danach auch nicht mehr.
Ich meine das ernst.
Ich bin eben so blöd.
Ich bin eben so blöd.
Re: Marko über Montoya: "Wir konnten ihn nicht kontrollieren"
Naja, Image ist bekanntlich eben alles. Da kommts dann auch nicht mehr wirklich darauf an, was du machst, sondern was dir nachgesagt wird, was du anscheinend machst. Es wird ja nun wirklich teilweise so getan, als wäre Montoya jedes zweite Wochenende in eine Kollision verwickelt gewesen. Ganz so schlimm war es nicht. Da hat es auch in seiner Karrierezeit in der F1 schlimmeres gegeben. Wie z.B. ein Barrichello, der Ralf Schumacher gleich zweimal von hinten torpedierte.Argestes hat geschrieben:Den Ruf des unzuverlässigen Fahrers scheint er nicht los zu werden, obwohl er in krassem Widerspruch zu seinen Leistungen bei Langstreckenrennen steht.
...
Für mich war's auch immer sehr unfair, wie z.B. seine Unfälle mit Schumacher oft bewertet wurden. Ich weiß nicht, ob anderswo die Urteile von denen im deutschsprachigen Raum deutlich abwichen, aber in meinen Augen hatten diese Unfälle genau einen Grund - die beiden fuhren teilweise extrem ähnlich und haben im Zweikampf genau gleich agiert.
Och, da gabs schon einiges mehr. Coulthard drehte sich 1995 in Monza in der Einführungsrunde - als Polesetter! 1991 drehten sich in Imola gleich zwei Fahrer in der Einführungsrunde: Sowohl Alain Prost als auch Gerhard Berger verloren bereits da im Regen die Kontrolle über ihr Auto. Für Prost war damals vor Ferrari-eigenem Publikum das "Heim-Rennen" bereits vor dem Start zu Ende! http://www.youtube.com/watch?v=cREfjN-BbAM" target="_blank" target="_blank" target="_blankCracklink hat geschrieben:wenn ich den namen montoya lese, fällt mir prompt immer sein dreher in der einrollrunde ein. sowas habe ich vorher noch nie gesehen und danach auch nicht mehr.
Schumacher erwischte es 2005 sogar noch früher: Nicht mal in der Einführungsrunde, sondern bereits beim Weg auf die Startaufstellung schoss er Albers im Minardi ab ( http://www.youtube.com/watch?v=5RJgK1BnXkE" target="_blank" target="_blank" target="_blank ). Das Rennen endete dann später nicht viel besser: Während der Safety-Car-Phase drehte sich Schumacher ins Aus! Dies, weil anscheinend jemand weiter vorne etwas härter gebremst hat...
Ein weiterer Schumacher-Fauxpas war natürlich 2012 in Ungarn, als er eine Reihe zu früh den Startplatz einnahm.
Montoya gesellt sich da also zu prominenten anderen Piloten, denen es nicht wesentlich besser erging.
Never argue with an idiot. They bring you down to their level and beat you with experience.