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Großer Preis von Ungarn / Hungaroring
Porträt
Inmitten einer schönen, aber staubigen Hügellandschaft liegt der Hungaroring. Die Zuschauer erhalten aufgrund der Tatsache, dass rund um den Kurs kleinere und größere Hügel zu finden sind, einen sehr guten Blick auf die Strecke. Lohnenswert ist ein Trip nach Ungarn nicht nur wegen der Formel-1-Strecke, sondern auch angesichts der Hauptstadt des Landes, Budapest. Die Metropole hat rund zwei Millionen Einwohner, damit lebt fast jeder fünfte Ungar in "Budapescht", wie die Einheimischen den Namen aussprechen.
Von den etwa 20 Millionen Touristen, die jährlich nach Ungarn reisen, statten mehr als die Hälfte Budapest einen Besuch ab. Für die meisten von ihnen gilt die Stadt als schönste Metropole an der Donau. Eines der beliebtesten Fotomotive ist das Parlament, das zahlreiche Reiseführer und Stadtpläne schmückt, mit dem majestätischen Fluss im Hintergrund. Ungarns Hauptstadt darf sich Bad Budapest nennen: 123 Thermalquellen, zwischen 20 und 76 Grad warm, sprudeln aus bis zu 1.250 Metern Tiefe jeden Tag 70 Millionen Liter Wasser empor.
Der Grand Prix von Ungarn wird seit 1986 ausgetragen. Es war das erste motorsportliche Großereignis im damaligen Ostblock und zog bei der Premiere an den drei Veranstaltungstagen 260.000 Zuschauer an. Mittlerweile kämpft das Rennen jedoch um die Gunst der Zuschauer, zu denen traditionell zahlreiche Finnen gehören. Kein aktueller Austragungsort ist so nahe an Helsinki wie Budapest!
Die Piste ist aber nicht jedermanns Gusto: Sie ist mit ihren 14 Kurven auf 4,381 Kilometern sehr eng und ermöglicht kaum Überholmanöver. Insbesondere am Freitag ist die an für sich schon wellige Strecke sehr staubig und damit auch rutschig. Die fast immer hochsommerlichen Temperaturen verbunden mit einem 70 Runden andauernden, verhältnismäßig langen Rennen führen dazu, dass die Fahrer teilweise bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gelangen, wenn sie sich nicht optimal vorbereitet haben.
Der Hungaroring ist bekannt dafür, dass auf der Bahn große Durchbrüche gelingen. Die späteren Weltmeister Damon Hill, Fernando Alonso und Jenson Button feierten in der Puszta ihre ersten Grand-Prix-Siege.
Überhaupt war die Strecke bei Budapest wiederholt Schauplatz für denkwürdige Formel-1-Rennen: 1997 etwa führte Hill sensationell im Arrows-Yamaha den Grand Prix an, nur um kurz vor Schluss noch von Jacques Villeneuve im Williams abgefangen zu werden. 1998 drehte Michael Schumacher im Ferrari Qualifying-Runde um Qualifying-Runde, um Mika Häkkinen im McLaren mit einer damals ungewöhnlichen Dreistopp-Strategie zu bezwingen. Und 2021 stand Lewis Hamilton im Mercedes in einer turbulenten Phase des Rennens plötzlich alleine in der Startaufstellung zum Restart, weil alle anderen Fahrzeuge in die Boxengasse abgebogen waren.