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Großer Preis von Spanien / Barcelona
Porträt
4,657 Kilometer lang ist der Circuit de Barcelona-Catalunya, der Anfang der 1990er-Jahre vom Königlichen Automobilklub von Katalonien gebaut wurde, um der Formel 1 nördlich von Barcelona eine moderne Strecke zu schenken. Aufgrund der zeitgemäßen Boxenanlagen und der vorbildlichen Sicherheit haben die Teams die Strecke im Winter oft sehr ausgiebig genutzt, um bei milden Temperaturen zu testen. Aus diesem Grund kennt jedes Team die Piste wie die eigene Westentasche, und die Rennen sind eher eintönig: Die Poleposition in Barcelona ist statistisch entscheidender als in Monaco!
Seit 1991 findet der Grand Prix von Spanien nördlich von Barcelona statt. Davor trug man den Grand Prix in Jerez de la Frontera aus, wo man sich im Winter ebenfalls regelmäßig zu Testfahrten traf.
66 Runden sind im Rennen auf dem Kurs zu drehen, der aus einer guten Kombination von schnellen, mittelschnellen und langsamen Kurven besteht. Daher gilt die Strecke als Gradmesser für die aerodynamische Performance. Und im Formel-1-Fahrerlager kursiert immer wieder die These: "Wer in Barcelona schnell ist, der ist überall schnell."
Die Strecke ist bekannt dafür, dass sie sich im Laufe des Wochenendes ständig verändert. Dies liegt zum einen daran, dass häufig kräftiger Wind Staub auf die Strecke weht, der mit der Zeit durch den griffigen Gummiabrieb der Reifen ersetzt wird. Hinzu kommen wechselnde Windstärken und Windrichtungen. Aufgrund der mangelnden Überholmöglichkeiten ist es wichtig, sich im Qualifying eine gute Startposition herauszufahren. Oftmals endet das Rennen am Sonntag in einer Prozessionsfahrt, die ihre Spannung vor allem durch die Boxenstopps bezieht.
2021 erhielt die Strecke bei Kurve 10 einen leicht veränderten Verlauf: Die inzwischen mehrfach umgebaute Linkskehre wurde noch einmal umgebaut und etwas nach vorne verlegt. Zur Saison 2022 erneuerten die Eigentümer der Rennstrecke das komplette Fahrerlager hinter der Boxengasse.
Von 2007 bis 2022 nutzte die Formel 1 aus Sicherheitsbedenken eine Streckenvariante mit einer Schikane vor der schnellen Zielkurve. Zur Saison 2023 ging es zurück auf die alte Version mit der schnellen Kurve 13, in deren Auslaufzone nun modernisierte Banden installiert sind. Es gilt, aus Kurve 13 möglichst viel Schwung mitzunehmen auf die lange Zielgerade, denn an deren Ende bietet sich die beste Überholchance der Strecke. Auch das war ein Faktor für die alternative Streckenführung gewesen: Eine schnelle Zielkurve hilft dem Hinterherfahrenden nicht in der Vorbereitung eines Manövers, das (bessere) Herausbeschleunigen aus einer langsamen Schikane dagegen schon.