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Großer Preis von Saudi-Arabien / Dschidda
Porträt
Der Jeddah Street Circuit in Dschidda in Saudi-Arabien ist seit 2021 dabei im Formel-1-Kalender. Eigentlich sollte der Grand Prix dort nur ein Platzhalter sein, bis eine neue permanente Rennstrecke in der Nähe der saudi-arabischen Hauptstadt Riad entstanden ist. Doch der ursprüngliche Zeitplan gilt schon nicht mehr: Vermutlich bis einschließlich 2025 gastiert die Formel 1 noch in Dschidda, erst danach könnte der Umzug auf den neuen Kurs im Vergnügungskomplex Qiddiya erfolgen.
Die langfristige Planung jedenfalls steht: Saudi-Arabien hat seinen Kalender-Platz bis 2030 vertraglich sicher und wird bis dahin jährlich mit mindestens einem Standort vertreten sein.
Und der aktuelle Standort ist Dschidda mit einem 6,175 Kilometer langen Stadtkurs im Küstenbereich Corniche. Es handelt sich um die derzeit drittlängste Strecke im Formel-1-Kalender nach Spa-Francorchamps (7,004 km) und Las Vegas (6,201 km). Die genannten Kurse eint, dass jeweils viel Wert auf Topspeed gelegt wird. In Dschidda aber warten mit 27 Kurven deutlich mehr Richtungswechsel auf die Fahrer als in Spa oder Las Vegas. Aufgrund der eng stehenden Mauern ist der Jeddah Street Circuit besonders anspruchsvoll und durch seine vielen blind zu durchfahrenden Kurven auch gefährlich.
Eine Gefahr der ganz anderen Art bot sich beim Saudi-Arabien-Grand-Prix 2022, als wenige Kilometer von der Rennstrecke entfernt ein Geschoss einschlug und ein Feuer in einer Industrieanlage auslöste. Nach mehreren Krisensitzungen vor Ort im Fahrerlager fiel der Beschluss, das Formel-1-Rennwochenende trotzdem fortzusetzen. Alle Fahrer und Teams blieben in Dschidda, andere Beteiligte - zum Beispiel aus den Reihen der Berichterstatter - reisten vorzeitig ab.
Gerade für den Formel-1-Grand-Prix in Saudi-Arabien steht zudem der Vorwurf des "Sportswashings" im Raum. Tenor: Saudi-Arabien wolle mit Weltsport wie der Formel 1 von seinen Menschenrechtsverletzungen ablenken und sich als Land in ein international besseres Licht rücken.
Rein sportlich bietet die Strecke in Dschidda mehrere gute Überholstellen, die erste gleich vor der Schikane nach Start und Ziel für klassische Ausbremsmanöver. Die zweite gute Möglichkeit stellt die Anfahrt zur Zielkurve dar: Mit DRS-Überschuss ist nach einer langen Vollgas-Passage ebenfalls ein Überholvorgang drin.
Aufgrund des muslimischen Fastenmonats Ramadan wird der Saudi-Arabien-Grand-Prix 2024 an einem Samstag gefahren. Die Wochenend-Aktivitäten sind im Vergleich zum üblichen Zeitplan also jeweils um einen Tag vorgezogen, genau wie beim vorausgehenden Rennen in Bahrain aus gleichem Grund.