Grand Prix von Miami
Porträt
Mit dem Miami-Grand-Prix hat sich Formel-1-Besitzer Liberty Media einen großen Wunsch erfüllt. Denn das Rennen in Florida erhöhte die USA-Präsenz der Meisterschaft in der Saison 2022 von einem auf zwei Grands Prix. Mehr noch: Die Veranstaltung auf dem Miami International Autodrome spricht gezielt ein "Celebrity-Publikum" an, also vor allem VIPs. Und dieses Konzept scheint für alle Beteiligten aufzugehen, ist bei "Traditionsfans" aber umstritten.
Die neue Strecke in Miami ist ein temporärer Stadtkurs, der rund um das Hard-Rock-Stadion und auf dessen Parkflächen angelegt wird. Öffentliche Straßen werden nicht verwendet. Auf 5,411 Kilometern Länge sind pro Runde 19 Kurven zu meistern, und das gegen den Uhrzeigersinn.
Der Topspeed in Miami liegt bei rund 330 km/h liegen. Die Strecke bietet gleich drei gute Überholstellen: Kurve 1 am Ende der Zielgeraden sowie die Kurven 11 und 17, die jeweils auf lange Geradeaus-Passagen folgen.
Und der Kurs ist nicht topfeben: Zum Beispiel vor der Schikane bei Kurve 14/15 geht es leicht bergauf. Die Fahrer müssen an dieser Stelle eine kleine Kuppe überwinden, ehe es am Kurvenausgang wieder leicht bergab geht. Exakt diese Passage ist auch Gegenstand von Fahrerkritik: Es handle sich um eine "Micky-Maus-Schikane", die den Fluss der Rennstrecke breche, heißt es. Rein architektonisch aber ist die langsame Stelle eine Notwendigkeit aufgrund der baulichen Umgebung, so halten die Veranstalter dagegen.
Der erste Grand Prix in Miami hätte eigentlich bereits 2021 erfolgen sollen. Auch aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Premierenrennen auf 2022 verschoben. Mit aus dem Stand über 240.000 Vor-Ort-Zuschauern (über das komplette Wochenende hinweg) war gleich die erste Ausgabe ein Erfolg.