Grand Prix von Las Vegas
Porträt
Las Vegas ist zurück im Kalender der Formel 1: Nach zwei Rennen auf dem Hotelparkplatz des "Caesars Palace" in den 1980er-Jahren fährt die Formel 1 seit 2023 nur ein paar Meter weiter auf der markanten Hauptstraße "The Strip" ein Stadtrennen, und zwar schon an einem Samstagabend!
Doch der Reihe nach: Der langjährige Formel-1-Chef Bernie Ecclestone hatte nach der Premiere in Las Vegas immer wieder mit einer Rückkehr in die Spielerstadt kokettiert, einzig zu einer Umsetzung dieser Idee kam es nie. Liberty Media als neuer Eigentümer der Formel 1 wiederum machte Nägel mit Köpfen und ergänzte den USA-Grand-Prix in Austin erst durch ein Stadtrennen in Miami und schließlich durch ein weiteres Stadtrennen in Las Vegas. Das baute die USA-Präsenz der Formel 1 2023 auf drei Saisonläufe aus, so viele wie seit den 1980er-Jahren nicht mehr.
Für das Comeback in Las Vegas hat die Rennserie sogar ein Grundstück im Stadtzentrum erworben, wo die Boxengasse und das Fahrerlager untergebracht sind. Es ist damit eine permanente Boxenstruktur für die Formel 1 entstanden. Und Liberty Media geht bei diesem Grand Prix sogar noch einen Schritt weiter und "all-in": Die Formel 1 tritt in Las Vegas - anders als sonst - auch als Promoter auf, statt diese Position auszulagern und dafür Lizenzgebühren zu verlangen.
Angelegt ist das neue, prominente Stadtrennen auf drei Jahre. Es wird also bis mindestens 2025 in Las Vegas gefahren. Die Strecke mit ihren 6,201 Kilometern Länge - nur Spa ist länger mit 7,004 km - hat dabei nichts gemein mit dem "Parkplatz-Kurs", der 1981 und 1982 auf dem Areal des "Caesars Palace" verwendet worden war, wenngleich sich die Kursverläufe bis auf wenige Meter nahekommen. Wo es früher viele langsame Kurven zu meistern gab, kommt es heute vor allem auf Topspeed und Bremsen an, und das noch dazu unter Flutlicht und mit reichlich Show- und Glamour-Momenten abseits der Rennstrecke.
Besonders ist: Der Grand Prix wird am Samstagabend um 22 Uhr Ortszeit gestartet, also um 7 Uhr deutscher Zeit am Sonntag. Formel-1-Chef Stefano Domenicali findet das "perfekt", weil das Rennen in Europa beim Frühstück verfolgt werden kann und Las Vegas bei Nacht eine dramatische Kulisse liefere. Ein Nachtrennen am Sonntagabend hätte dazu geführt, dass es in Europa Montagmorgen gewesen wäre für die Live-Übertragung.
Das erste Rennen 2023 gewann Max Verstappen im Red Bull, aber nach hartem Kampf mit Ferrari-Fahrer Charles Leclerc, der von der Poleposition losgefahren war. Schon zu Beginn der Veranstaltung war es zu einem außergewöhnlichen Unfall gekommen: Ein loser Schachtdeckel hatte im Freien Training den Ferrari von Carlos Sainz schwer beschädigt. Aufgrund von Reparaturarbeiten verzögerte sich das weitere Geschehen und das folgende Training musste schließlich ohne Vor-Ort-Zuschauer stattfinden - das Sicherheitspersonal hatte Feierabend!