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Stroll noch schneller als Russell: Fünf Runden reichen, um Auto einzuschätzen
Erster Testtag mit den neuen Autos in Bahrain: Geht es nach Aston Martins Lance Stroll, dauert es nicht lange, ehe sich daraus ein aussagekräftiges Gesamtbild ergibt
(Motorsport-Total.com) - Schnell zu sein, an diesem Image arbeitet Lance Stroll auf der Formel-1-Strecke schon seit einigen Jahren - abseits davon hat er es aber zumindest längst geschafft: Niemand im Fahrerlager beantwortet Fragen im Schnitt so kurz wie der Kanadier mit seinen oftmals stakkatoartigen Antworten, Interviews mit ihm sind daher meist schnell vorbei.
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© Getty Images
PK in Bahrain: Esteban Ocon spricht, Lance Stroll wirkt eher gelangweilt Zoom Download
Und in noch einer Disziplin scheint der Aston-Martin-Pilot der Schnellste im Paddock zu sein, nämlich dann, wenn es um die Beurteilung eines neuen Autos geht - darauf deuten zumindest die Aussagen von Stroll und seinen Fahrerkollegen in der Pressekonferenz beim Test am Mittwoch in Bahrain hin:
"Manchmal weniger als fünf Runden", lautet schließlich die kurze wie vielsagende Antwort Strolls auf die Frage, wie lange es dauere, das Potenzial seines neuen Autos einzuschätzen. Bei den ebenfalls anwesenden Esteban Ocon und Pierre Gasly gehen da schon ein bisschen die Augenbrauen hoch.
Gasly scherzt: "Letztes Jahr null Runden gebraucht ..."
"Ich denke, ich bin etwas geduldiger", kommentiert Haas-Pilot Ocon: "Ich warte lieber etwas länger. Ich gebe erst nach dem dritten Training in Australien eine erste Einschätzung. Aber am Ende zählt das erste Qualifying - da gehen wir alle ans Limit, und dann hat man auch eine bessere Vorstellung."
Der Franzose fügt an: "Natürlich sammelt man vorher bereits Informationen, analysiert die Abläufe der anderen Teams und beginnt, sich ein Gesamtbild zu machen. Aber mein Fokus liegt mehr auf meiner eigenen Arbeit. Und letztlich ist es das erste Rennen, das wirklich zählt."
Eine Kerbe, in die prinzipiell auch Landsmann Pierre Gasly schlägt, der in puncto Prognosen ebenfalls zu den vorsichtigeren Piloten zu zählen scheint - wenngleich er scherzt: "Nun, letztes Jahr brauchten wir genau null Runden, um zu wissen, dass es herausfordernd wird." Ein wirklich klares Bild erwartet sich Gasly dieses Jahr aber "spätestens im ersten Qualifying in Australien".
Auffallend: George Russell, der ebenfalls mit Stroll, Ocon und Gasly in der Pressekonferenz sitzt, hält sich beim Thema diesmal zurück - offiziell, weil er mit dem neuen W16 zu diesem Zeitpunkt am Mittwochmittag noch nicht ins Testgeschehen eingegriffen hatte.
Dabei war es doch Russell selbst, der erst vor einer Woche am Rande des F1-Launches in London noch rausposaunt hatte: "Du weißt innerhalb von fünf Runden, ob es eine gute Saison wird oder nicht. In den vergangenen Jahren wussten wir immer schon nach den ersten fünf Runden, dass wir nicht um die WM kämpfen würden - zumindest nicht am Saisonbeginn."
Klingt fast so, als hätte Stroll seine Worte also einfach kopiert - um zumindest beim Antworten noch schneller zu sein als sonst?