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Zweimaliger WRC-Champion Rovanperä testet Formel-1-Auto von Red Bull
Prominenter Formel-1-Testfahrer: Der zweimalige Rallye-Weltmeister Kalle Rovanperä fuhr auf dem Red-Bull-Ring einen Red Bull RB8 aus der Saison 2012
(Motorsport-Total.com) - Der zweimalige Rallye-Weltmeister Kalle Rovanperä reihte sich am Mittwoch (6. November) in die Riege der prominenten Formel-1-Testfahrer ein. Auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg fuhr der Finne einen Red Bull RB8. Das Auto, mit dem Sebastian Vettel in der Formel-1-Saison 2012 seinen dritten Weltmeistertitel holte.
Nachdem sich Rovanperä zunächst in einem Formel 4 und einem Formel Renault 3.5 mit der Strecke vertraut gemacht hatte, stieg er in den Formel-1-Boliden und drehte insgesamt gut 50 Runden auf dem Grand-Prix-Kurs in der Steiermark. Unterstützt wurde er dabei von Patrick Friesacher. Der ehemalige Formel-1-Pilot ist heute Chefinstruktor am Red-Bull-Ring.
"Die Formel 1 war etwas, auf das ich mich schon lange gefreut hatte, und es war wirklich cool, sie endlich fahren zu können", sagte Rovanperä nach seinem ersten Formel-1-Test. "Der Tag verlief gut und ich bin mit einem sehr guten Gefühl nach Hause gegangen."
Rovanperä beeindruckt vom Grip des Formel-1-Autos
"Der größte Unterschied zwischen Rallye und Formel 1 ist natürlich, dass sich ein Rallyeauto viel mehr in der Karosserie bewegt", sagte der 24-Jährige. "Die Formel 1 ist ein bisschen wie ein Kart. Die Aufhängung bewegt sich nicht viel, aber es hat unglaublich viel Grip - und natürlich hat die Formel 1 enorm viel Abtrieb, wodurch man in den Kurven viel schneller fahren kann. Es ist auch physikalisch ganz anders."
Fotostrecke: Prominente Formel-1-"Testfahrer"
5. August 1996: Alles beginnt mit einer verrückten Idee, und die kommt natürlich von Eddie Jordan. In Silverstone lässt er seinen Formel-1-Piloten Martin Brundle das Cockpit mit dem zu diesem Zeitpunkt amtierenden Rallye-Weltmeister Colin McRae tauschen. Während Brundle den Subaru Impreza 555 fährt, dreht McRae seine Runden im Peugeot-befeuerten Jordan 195 und ... Fotostrecke
"Es gibt viel mehr seitliche G-Kräfte, das Auto bremst härter und lenkt schneller ein - es fühlt sich für den Fahrer ganz anders an", beschreibt Rovanperä seine Eindrücke. "Wenn man zum ersten Mal drin sitzt, fühlt es sich ganz anders an als in einem Rallyeauto - man sitzt auch in einer ganz anderen Position, sodass es sich ganz anders anfühlt - aber es war wirklich cool, das heute zu spüren."
Erste Anzeichen für einen bevorstehenden Formel-1-Test von Rovanperä gab es bereits früher in diesem Jahr, als er Fotos von einem Besuch in der Red-Bull-Fabrik in Milton Keynes postete. Dort fand die Sitzanpassung statt und Rovanperä fuhr den Formel-1-Simulator von Red Bull.
Erste Talentprobe bereits mit acht Jahren
Der Sohn des ehemaligen WRC-Piloten Harri Rovanperä hatte schon als Kind in der Rallyeszene für Aufsehen gesorgt. Grund dafür war ein Youtube-Video. Es zeigte Rovanpeä, wie er als Achtjähriger in typisch skandinavischer Manier mit einem Toyota Starlet über verschneite Straßen bretterte.
Sein außergewöhnliches Talent wurde früh erkannt. Bereits mit 15 Jahren fuhr er seine ersten Rallyes im Baltikum und feierte seine ersten Siege. Da Rovanperä damals noch keinen Führerschein besaß, musste das Auto abseits der abgesperrten Wertungsprüfungen auf öffentlichen Straßen von seinem Beifahrer gelenkt werden.
Danach ging es steil bergauf. 2019 wurde er Weltmeister in der WRC2, der Formel 2 des Rallyesports. 2020, im Alter von 19 Jahren, wurde Rovanperä Werksfahrer bei Toyota. Ein Jahr später feierte er seinen ersten Sieg in der WRC. 2022 wurde er mit 22 Jahren der jüngste Weltmeister in der Geschichte der Rallye-WM.
Nicht der erste Rallyepilot im F1-Auto
Nach der erfolgreichen Titelverteidigung 2023 gab Rovanperä überraschend seinen Teilrücktritt bekannt, weil er sich ausgelaugt fühlte. In der Saison 2024 fuhr der Finne nur noch ein Teilzeitprogramm für Toyota in der WRC, feierte aber bei sieben Starts vier Siege und war damit in dieser Statistik der erfolgreichste Fahrer des Jahres.
In seiner neu gewonnenen Freizeit widmet sich Rovanperä anderen Aktivitäten. Neben Driftrennen, einer seiner großen Leidenschaften, startete er im Porsche-Carrera-Cup Benelux und gewann dort drei Rennen. Mit den Starts auf der Rundstrecke wollte Rovanperä nach eigener Aussage zu einem kompletteren Rennfahrer werden.
Der Finne ist nicht der erste Rallye-Weltmeister, der sich am Steuer eines Formel-1-Autos versucht. Vor ihm haben bereits Colin McRae, Tommi Mäkinen oder Sebastien Ogier diesen Schritt gewagt. Sebastien Loeb nahm 2007 sogar für Red Bull an den offiziellen Wintertests der Formel 1 teil.