• 22. Februar 2024 · 14:15 Uhr

Piloten mit gutem Gefühl: Ist Haas seinen Problemen auf der Spur?

Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen loben die Fortschritte bei Haas nach dem ersten Testtag in Bahrain - Langsamste Zeiten, aber meiste Runden aller Teams

(Motorsport-Total.com) - Eines kann man Haas bei den bisherigen Formel-1-Testfahrten in Bahrain 2024 nicht vorwerfen: dass das Auto nicht laufen würde. Zwar hatte es am Mittwochvormittag ein paar kleinere Probleme mit dem Benzinsystem gegeben, ansonsten liefen die Tests aus Sicht der Amerikaner bislang problemfrei. Mit 148 Runden hatte Haas am Mittwoch die meisten aller Teams gedreht.

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Nico Hülkenberg fährt mit Haas seinen eigenen Testplan Zoom Download

Was die Zeiten sagen, ist wieder eine andere Sache. Kevin Magnussen und Nico Hülkenberg belegten gestern die beiden letzten Plätze (zu den Testzeiten). Keiner der beiden war näher als eine Sekunde am Auto vor ihnen dran, 4,3 und 4,5 Sekunden Rückstand hatten sie am Ende des Tages.

Schnell ist der VF-24 also noch nicht, doch darum geht es beim Team aktuell auch gar nicht. Haas nutzt die Testfahrten, um seine Probleme von 2023 in den Griff zu bekommen. Da war man im Qualifying durchaus Top-10-fähig, doch im Rennen ging bei den Amerikanern gar nichts. Statt einem normalen Testprogramm schaut man daher vor allem auf Longruns und Reifenverschleiß.

Erstes Fazit: "Es war gut", sagt Hülkenberg. "Von meiner Seite war es positiv, und wir hatten keine Probleme auf technischer Seite. Wir haben alles geschafft und konnten 82 Runden drehen. Das war ein guter Start."

Hülkenberg hatte das Auto am Nachmittag von Magnussen übernommen und ein positives erstes Gefühl gespürt. "Vom Gefühl her war es besser, definitiv ein Schritt vorwärts", sagt er. "Wie groß der Schritt war und wohin er uns führt, das kann ich nur spekulieren, aber das ist heute auch nicht wichtig, um ehrlich zu sein."

Hülkenberg stellt vor allem die Fahrbarkeit als einen positiven Fakt heraus, der sich am Mittwoch verbessert gezeigt hat, ansonsten gebe es aber "noch viele Bereiche", in denen sich Haas verbessern muss, um wieder ins Mittelfeld vorzudringen.

Magnussen lobt Hinterachse

Teamkollege Kevin Magnussen stößt ins gleiche Horn und sagt, dass sein Gefühl im Auto "ziemlich gut" gewesen sei. Das Team habe Anhaltspunkte über die Reifenprobleme gewonnen, mit denen man nun arbeiten kann.

"Wir haben das Auto aus den Hinweisen entwickelt, die wir im vergangenen Jahr bekommen haben, und wir hoffen, dass es die Probleme beseitigen kann, die wir hatten", so der Däne weiter. "Es ist frustrierend, wenn man nur eine gute Runde fahren kann und das dann über den Stint nicht halten kann - enorm frustrierend."


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Magnussen lobt die neue Hinterachse am Auto, auch wenn er sagt, dass Haas noch ein wenig damit forschen muss. "Aber es scheint positiv zu sein. Es geht im Grunde darum, die Fahrhöhen und die Steifigkeit zu managen und weniger Kompromisse dabei zu machen", meint er.

Allerdings möchte er noch keine großen Schlüsse anstellen. "Du möchtest eigentlich immer vergleichen und auf die Rundenzeiten schauen, aber man sollte versuchen, das nicht zu tun, weil man ganz einfach in die Irre geführt werden kann", sagt er. "Das Gefühl war sicherlich besser als im Vorjahr, aber das wird bei allen anderen auch so sein."

Geht mehr als der letzte Platz?

Haas-Teamchef Ayao Komatsu hatte vor den Testfahrten bereits versucht, die Erwartungen niedrig zu halten. Er erwartet einen schwierigen Saisonstart und womöglich die letzten Plätze.

Darauf angesprochen sagt Magnussen: "Wenn es letztes Jahr nur Punkte für das Qualifying gegeben hätte, dann hätten wir ein deutlich besseres Jahr gehabt. Wenn wir einfach nur mit der Gesamtperformance das Rennen ein wenig verbessern könnten, dann würde das die Lage schon verändern."


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"Wenn das Feld so eng ist, ist es wichtig, sich auf die Performance am Sonntag zu fokussieren, nicht auf das Qualifying. Natürlich wollen wir jedes Mal die Pole haben, aber am Ende des Tages ist der beste Weg, unsere Saison zu verbessern, besser am Sonntag zu sein. Darauf werden wir uns von jetzt an fokussieren, bis wir wo hinkommen, wo wir gerne sein würden."

Teamchef Komatsu legt am Mittwoch noch einmal nach und betont, dass Haas natürlich nicht noch einmal Zehnter werden möchte, sondern eher Platz acht anstrebt. "Aber dafür müssten wir zwei Teams hinter uns lassen. Wen werden wir schlagen?", fragt er. "Wichtiger als ein Meisterschaftsziel ist es, dass wir uns als Team beweisen und große Fortschritte machen."

Der erste Testtag sei aus seiner Sicht schon einmal "ordentlich" gelaufen: "Es war nicht perfekt, aber ordentlich", betont der Japaner. "Wir haben eine Menge gelernt und die meisten unserer Ziele für den Tag erreicht."

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