Formel-1-Test Bahrain: Abbruch nach etwas mehr als zwei Stunden!
Die Testfahrten der Formel 1 in Bahrain wurden am Donnerstag nach etwas mehr als zwei Stunden abgebrochen: Schuld ist eine lose Abdeckung der Drainage
(Motorsport-Total.com) - Der Vormittag des zweiten Tages der Formel-1-Testfahrten in Bahrain (live im Ticker verfolgen) musste vorzeitig abgebrochen werden! Grund dafür waren Probleme an der Strecke in Sachir, wo sich ein Deckel des Drainagesystems gelöst hatte und erst wieder befestigt werden musste. Daher wurden die Fahrer frühzeitig in die Mittagspause entlassen.
© Motorsport Images
Ferraris Charles Leclerc fuhr erst Bestzeit und dann über die Drainage Zoom Download
Ungefähr 2:20 Stunden nach Beginn der Session wurde plötzlich die rote Flagge geschwenkt. Zunächst war kein Grund zu erkennen, da kein Fahrzeug auf der Strecke stehengeblieben war. Schnell wurde aber klar, dass etwas mit der Strecke nicht stimmen konnte.
Hinter den äußeren Randsteinen vor Kurve 11 klaffte ein Loch über der Drainage. Ferraris Charles Leclerc und Mercedes' Lewis Hamilton waren zuvor über die Abdeckung gefahren und hatten diese gelöst, bevor Leclerc eine Runde später noch einmal über die Abdeckung fuhr, als diese bereits auf der Strecke lag.
Dabei wurde der Unterboden des Ferrari SF-24 beschädigt und musste ausgewechselt werden.
Streckenarbeiter versuchten noch das Problem zu beheben, doch nach einer Inspektion von Rennleiter Niels Wittich wurde nach 40 Minuten entschieden, die Mittagsession vorzeitig abzubrechen und die Beschädigung erst einmal zu reparieren.
Zu diesem Zeitpunkt stand noch eine Stunde auf der Uhr, sodass entschieden wurde, die Nachmittagssession um eine Stunde zu verlängern und von 12 bis 17 Uhr MEZ anzusetzen. Effektiv verlieren die Teams damit rund 40 Minuten Testzeit.
Bitter ist das vor allem für die Piloten, die nur die Vormittagssession fahren sollten, um dann das Auto an den Teamkollegen zu übergeben: Sie hatten somit nur knapp 2,5 Stunden zur Verfügung, während den Kollegen am Nachmittag die doppelte Zeit zur Verfügung steht.
Zum Zeitpunkt des Abbruchs hatte Ferrari-Pilot Charles Leclerc die Bestzeit inne. Der Monegasse hatte eine Zeit von 1:31.750 Minuten hingelegt, die rund vier Zehntelsekunden langsamer war als die Tagesbestzeit von Max Verstappen am Mittwoch.
Zweiter wurde McLarens Oscar Piastri (+0,578 Sekunden) vor Williams-Pilot Logan Sargeant (+0,828).
Probleme bei Williams und Red Bull
Williams dürfte einer der größten Profiteure des Abbruchs sein, denn wie am Vortag wurde das Team von technischen Problemen heimgesucht. Sargeants Auto stand zu dem Zeitpunkt schon lange in der Garage, wo das Team am offenen Heck gearbeitet hatte. Der Amerikaner stand derweil schon in Zivilkleidung am Kommandostand.
Laut dem Team soll es sich um ein Problem mit dem Brake-by-Wire-System handeln.
Bis dahin hatte Sargeant 30 Runden absolvieren können, am gestrigen Nachmittag hatte er ebenfalls nur 21 geschafft. Zum Glück für ihn bekommen alle anderen Teams auch keine Möglichkeit mehr, weitere Runden zu drehen.
Probleme gab es am Vormittag auch bei Red Bull. Max Verstappen hatte am Mittwoch einen problemlosen ersten Tag erlebt, doch der Tag von Sergio Perez ging mit brennenden Bremsen los, die den RB20 erst einmal in der Garage hielten.
Mit 20 Runden fuhr der Mexikaner die wenigsten aller zehn Fahrer und sortierte sich mit 1,129 Sekunden Rückstand auf dem vierten Platz ein.
Haas und Racing Bulls ohne konkurrenzfähige Zeit
Lewis Hamilton (+1,475) landete in seiner ersten Session der Testwoche hinter Fernando Alonso (Aston Martin/+1,303) auf Platz sechs, dahinter waren Guanyu Zhou (Sauber/+1,965) und Pierre Gasly (Alpine/+2,054) klassiert.
Keine sonderlich schnellen Runden drehten derweil Haas und die Racing Bulls, die sich auf andere Dinge konzentrierten. Haas arbeitet in der Testwoche an seinen Reifenproblemen und drehte mit Nico Hülkenberg am Steuer 31 Runden, von denen die schnellste mehr als 5,7 Sekunden langsamer war als die Bestzeit.
Noch langsamer war nur Yuki Tsunoda, der trotz seiner 6,3 Sekunden Rückstand die meisten Runden aller Fahrer drehte, nämlich 40.