Bessere Sicht bei Regen: FIA testet Radabdeckungen in Silverstone
Um eine Wiederholung von Spa 2021 zu verhindern, werden Mercedes und McLaren in Silverstone Radabdeckungen testen, die bei Regen montiert werden können
(Motorsport-Total.com) - Ist das der Schlüssel für Regenrennen in der Formel 1? Mercedes und McLaren werden am 13. Juli auf Geheiß der FIA an einem Test in Silverstone teilnehmen, bei dem neue Radabdeckungen ausprobiert werden sollen. Diese sollen bei schlechtem Wetter an die Autos montiert werden, um Gischt zu verringern und die Sicht im Regen zu verbessern.
Denn das war das Problem beim Belgien-Grand-Prix 2021, der nach wenigen Safety-Car-Runden abgebrochen wurde. In Zukunft soll die Formel 1 so auch bei schlechteren Bedingungen fahren können. Sollte es trocken werden, bleiben die Abdeckungen einfach an den Autos.
Die FIA hatte die Pläne für den Test nach der Sitzung Motorsport-Weltrats im vergangenen November vorgestellt: "Die Rückmeldungen der Fahrer haben gezeigt, dass die Sicht bei extrem nassen Bedingungen mit dieser neuesten Generation von Autos eingeschränkt ist, was ein entscheidender Faktor für den Start oder die Unterbrechung von Sessions ist", so der Verband.
"Deshalb hat die FIA eine Studie gestartet, um ein Paket von Teilen zu definieren, die die Gischt unterdrücken sollen, die bei nassen Bedingungen entsteht."
Eines der Ziele der Tests ist es, die Rolle des Diffusors bei der Erzeugung von Gischt zu erforschen, wobei die FIA anmerkt, dass sie "den Beitrag des Oberflächenwassers, das durch die Unterflurtunnel aufgenommen wird, untersuchen wird, um dessen Bedeutung zu verstehen".
Eine wichtige Bedingung für die Verwendung der Abdeckungen ist, dass sie "den Reifenwechsel beim Boxenstopp nicht übermäßig behindern".
Vergleichstests mit und ohne Abdeckung
Der Test in Silverstone soll auf dem kleineren National Circuit stattfinden, bei dem nur die große Gerade mit Wasser bedeckt wird.
Es wird davon ausgegangen, dass Mercedes dabei mit den Abdeckungen unterwegs sein wird und McLaren nicht, um einen direkten Vergleich zu haben. Zudem will man so Aerodynamik-Daten zu den Abdeckungen sammeln.
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Der Test soll gefilmt werden, um der FIA die Möglichkeit zu geben, das Verhalten der Abdeckungen zu untersuchen und vor allem zu sehen, wie das Wasser daran abperlt.
Welche Fahrer dabei im Einsatz sein werden, ist noch nicht bekannt, vermutlich könnte aber Mick Schumacher den W14 für Mercedes pilotieren. Der Test wird dabei außerhalb der Budgetgrenze laufen, da er auf Geheiß der FIA stattfindet.
Nur wenige Einsätze im Jahr
Der damalige Formelsport-Leiter Nikolas Tombazis hatte im vergangenen Dezember gesagt, dass die Abdeckungen aber nur spärlich zum Einsatz kommen sollen: "Wir denken, dass es nur etwas sein wird, das ein paar Mal im Jahr, vielleicht drei Mal, benutzt wird", erklärte er. "Wir wollen nicht, dass jedes Mal, wenn ein Tropfen Regen fällt, man plötzlich diese Dinger anbringen muss."
"Spa 2021 hat immer noch Narben im Sport hinterlassen, weil es ein sehr unglücklicher Umstand war. Ich denke, es wäre zehnmal schlimmer gewesen, wenn wir den ganzen Weg nach Japan gegangen wären und hätten einpacken und zurückkommen müssen. Das müssen wir unbedingt vermeiden", so Tombazis.
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"Wir haben so viele Zuschauer, die Tickets bezahlen, Teams, die aus der ganzen Welt anreisen, und dann plötzlich zu sagen, dass wir nicht antreten können, ist nicht sehr verantwortungsbewusst von uns."
Zuvor werden bereits zwei Reifentesttage von Pirelli mit Red Bull, Haas und Williams in Silverstone stattfinden.