• 07. Juni 2023 · 19:22 Uhr

Mick Schumacher: Lob von Mercedes nach Testtag in Barcelona

Mercedes ist nach Mick Schumachers Auftritt beim Pirelli-Test in Barcelona zufrieden mit der Leistung, trotz Rückstand auf Tagesbestzeit von zweieinhalb Sekunden

(Motorsport-Total.com) - Mick Schumachers erster Arbeitstag im Jahr 2023, zumindest in einem echten Formel-1-Cockpit, ist beendet. Der 24-jährige Testfahrer des Mercedes-Teams hat am zweiten Tag bei den Reifentests in Barcelona 152 Runden absolviert und sich dabei laut Mercedes-Auskunft "gut eingefügt" und "wertvolles Feedback" an den Reifenhersteller Pirelli geliefert.

Foto zur News: Mick Schumacher: Lob von Mercedes nach Testtag in Barcelona

Mick Schumacher hat bei seinem ersten Testtag im Mercedes einen guten Job gemacht Zoom Download

"Es war großartig Ich habe viel gelernt, und es hat eine Menge Spaß gemacht", schwärmt Schumacher von seiner ersten Ausfahrt im F1 W14 E Performance. "Es war ein produktiver Tag. Wir haben alles erledigt, was wir erledigen wollten. Und es war gut, zum ersten Mal die neuen Reifen ohne irgendwelche Heizdecken zu fahren."

Genau das war nämlich Sinn und Zweck der Übung: Während in Deutschland teilweise der Eindruck entstand, es gehe in Barcelona vor allem darum, Schumacher eine Chance zu geben, diente der Test in der Realität vor allem dazu, jene Pirelli-Prototypen auszuprobieren, die ohne Heizdecken funktionieren sollen und ab Silverstone zum Einsatz kommen werden.

Trotzdem war der Test natürlich auch für Schumacher "sehr, sehr wichtig", wie 'Sky'-Experte Nico Rosberg findet, denn: "Das ist eine Chance, dass du ein richtiges Zeichen setzen kannst, wenn du da richtig gut fährst und gutes Feedback gibst. Das sind so Momente, die dann schon wichtig sind für einen jungen Fahrer wie Mick."

Rosberg: De Vries hat gezeigt, was möglich ist

Wie gut sich Schumacher wirklich geschlagen hat, ist nicht bekannt. Aber wenn, dann könnte der Test ein Türöffner für ihn sein, glaubt Rosberg: "Wir haben vergangenes Jahr Nyck de Vries gesehen. Der hat so einen Moment bekommen in Monza, hat dann einen super Tag gehabt und ist jetzt Formel-1-Fahrer. Es geht dann manchmal schon sehr schnell."

Zumindest den Rundenzeiten nach war Schumacher an den beiden Testtagen der langsamste Fahrer. Nachdem Charles Leclerc am Dienstag 1:18.197 Minuten gefahren war und George Russell 1:18.400 Minuten, erzielte am Mittwoch Carlos Sainz in 1:16.638 Sekunden Bestzeit. Schumacher blieb in 1:18.974 Minuten 2,336 Sekunden dahinter.

Für Schumacher war der Test auch eine willkommene Abwechslung von seiner "trockenen" Arbeit im Simulator. Am Barcelona-Wochenende saß er in der Nacht von Freitag auf Samstag bis 2:00 Uhr morgens im virtuellen W14 in Brackley. Gegen 7:00 Uhr landete er in Barcelona, um das Team vor Ort zu unterstützen. Ein Mammutprogramm.

"Ich bin ja schon eine Weile nicht mehr gefahren, da habe ich es körperlich schon zu spüren bekommen. Aber es ist schön, wieder im Cockpit zu sitzen", sagt er. "Diese Erfahrung wird mir bei meiner Aufgabe definitiv helfen. Ich verstehe jetzt viel besser, worauf ich im Simulator achten muss und woran wir arbeiten müssen."

Und: "Ich verstehe auch viel besser, wie die ganzen Prozeduren ablaufen und wie das Team an der Strecke arbeitet. Das könnte entscheidend sein, falls ich jemals einspringen und ein Rennen fahren muss", sagt er. Denn: Schumacher ist 2023 Mercedes' designierter Ersatzfahrer, sollten Lewis Hamilton oder George Russell, aus welchen Gründen auch immer, ausfallen.

Dickes Lob für den Mercedes-Simulator

Schumacher kann jetzt auch besser einschätzen, wo die Unterschiede zwischen dem Mercedes-Simulator und dem echten Rennwagen liegen: "Die Technologie ist noch nicht so weit, dass das zu 100 Prozent gleich ist. Aber es ist schon so nah dran am echten Leben, wie ich das bisher noch in keinem anderen Simulator erlebt habe", sagt er.


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"Der Simulator hat mich auf diesen Tag vorbereitet, und das Team hat großartige Arbeit damit geleistet, die Korrelationen herzustellen. Das hat mir enorm dabei geholfen, schon vorher ein Gefühl dafür zu haben, was mich erwartet, wenn ich wirklich fahre. Mir ist jetzt noch klarer, warum dieses Team acht Weltmeisterschaften gewonnen hat."

Mercedes lobt Mick: "Kein kleiner Anteil"

Zuletzt hatte Schumacher Lob von Hamilton und Russell für seine Arbeit am Simulator erhalten. Er habe mit seinem Feedback eine wichtige Rolle dabei gespielt, das Set-up für den Grand Prix von Spanien zu optimieren. Laut Auskunft des Mercedes-Teams habe das "keinen kleinen Anteil" am Doppelpodium in Barcelona gehabt.

"Es war großartig, das neue Updatepaket zu fahren. Natürlich bin ich das Launchpaket nicht gefahren, insofern kann ich keinen direkten Vergleich ziehen", räumt Schumacher ein. "Aber von all der Kommunikation der Fahrer, die ich mitgehört habe, hatte ich ein Gefühl dafür, als ich heute im Auto gesessen bin. Es war ziemlich geradlinig."

Nach seinem ersten Testeinsatz freut sich Schumacher auf den Rest der Saison: "Ich bin schon ganz aufgeregt, was das restliche Jahr betrifft", sagt er. "Ich hatte heute eine tolle Zeit. Hoffentlich darf ich bald wieder in einem Auto sitzen. Ich habe jede Minute geliebt! Und ich möchte mich bei allen für diese Chance bedanken."

Seite neu laden: Wir versuchen, die Testzeiten von Mick Schumacher in Erfahrung zu bringen. Falls uns das gelingt, wird dieser Artikel aktualisiert.

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