• 03. Juni 2023 · 12:19 Uhr

Pirelli: Darum geht es bei Mick Schumachers Reifentest in Barcelona

Mercedes und Ferrari testen am Dienstag und Mittwoch die neuen 2024er-Reifen von Pirelli - Warum der Test richtungsweisend für das Heizdeckenverbot sein könnte

(Motorsport-Total.com) - Wenn Mick Schumacher am Mittwoch zum ersten Mal den Mercedes W14 testet, werden sich nicht die normalen Reifen aus der Formel-1-Saison 2023 am Auto befinden. Pirelli testet am kommenden Dienstag und Mittwoch in Barcelona die neuen Pneus für 2024.

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2024 sollen die Formel-1-Reifen von Pirelli ohne Heizdecken auskommen Zoom Download

Das Besonderes: 2024 sollen die Heizdecken aus der Formel 1 verschwinden, weshalb Pirelli seine Pneus an die neuen Anforderungen anpassen muss. Der zweitägige Test, an dem neben Mercedes auch Ferrari teilnimmt, wird daher eine wichtige Rolle spielen.

Denn anschließend gibt es für Pirelli nur noch einen weiteren Testtermin, um die neuen 2024er-Reifen zu testen, bevor die FIA entscheiden wird, ob das Verbot der Heizdecken im kommenden Jahr tatsächlich kommt oder noch einmal nach hinten verschoben wird.

Stichtag ist der 31. Juli, und der finale Test wird kurz zuvor nach dem Großen Preis von Großbritannien in Silverstone an gleicher Stelle stattfinden. Im Rahmen der Testfahrten in Bahrain im vergangenen Winter hatten mehrere Piloten Kritik am geplanten Verbot der Heizdecken geäußert.

"Das ist ziemlich wichtig für uns", sagt Pirellis Chefingenieur Simone Berra daher im Hinblick auf den Barcelona-Test und erklärt: "Wir testen die meisten Mischungen, und [...] wir versuchen, verschiedene Konstruktionen zu testen."

Was der neue Reifen für 2024 bieten muss

Oberstes Ziel sei es dabei, 2024 ohne Heizdecken fahren zu können. "Wir brauchen also eine Konstruktion, die natürlich eine gute Integrität haben muss, die aber auch wirklich gut funktioniert, wenn der Reifendruck zu Beginn des Runs niedrig ist."

Die Konstruktion müsse dem Reifen dabei helfen, schnell "auf Temperatur zu kommen und im Arbeitsbereich zu sein." Berra erklärt: "Wir arbeiten also weiter an der Entwicklung neuer Strukturen. Und dann werden wir anfangen, uns auf die neue Palette von Mischungen zu konzentrieren, die keine Heizdecken verwenden."


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"Wir wissen, dass Barcelona ziemlich repräsentativ ist, weil wir dort Hochgeschwindigkeitsabschnitte haben. Und es ist eine normale Strecke, eine komplettere Strecke im Vergleich zu Bahrain, wo wir zu Beginn der Saison getestet haben", erklärt er.

Denn in Bahrain seien die Streckentemperaturen überdurchschnittlich hoch, und der Kurs in der Wüste habe zudem extrem hohe Ansprüche an Traktion und Bremsen. "Wir müssen also die neuen Strukturen auf verschiedenen Kursen testen", erklärt er.

Damit seien Strecken gemeint, "wo es hohe seitliche Belastungen [...] und wahrscheinlich niedrigere Temperaturen als in Bahrain gibt, einfach um zu sehen, dass wir in eine gute Richtung arbeiten", so Berra.

Heizdeckenverbot: Am Ende entscheiden die Teams

"Als wir in Bahrain testeten, hatten wir bereits einige gute Optionen, die sofort gut funktionierten", erklärt er. Trotzdem sei noch etwas Feintuning nötig. "Das ist der Ziel bei diesem Test", sagt er im Hinblick auf Barcelona.

"Wir arbeiten an einer Struktur, die dazu beiträgt, die Temperatur in den Reifen zu generieren, damit die Mischungen richtig arbeiten können. Das bedeutet, dass die Struktur weniger steif ist und die Steifigkeit mit zunehmendem Druck erhöht werden kann", so Berra.


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Er geht davon aus, dass es so 2024 möglich sein wird, ohne Heizdecken zu fahren. "Aber wir wissen sehr wohl, dass die endgültige Entscheidung mit den Teams getroffen wird. Es geht also nicht nur um uns", betont er.

In Monaco kamen bereits erstmals Regenreifen ohne Heizdecken zum Einsatz. Berra ist damit zufrieden und erklärt, letztendlich müsse man "die Fahrer und die Teams" von dem neuen Produkt überzeugen.

"Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere Ziele erreichen werden", betont er und erklärt, es sei auf jeden Fall möglich, einen Reifen zu bauen, der keine Heizdecken braucht. Der Test in Barcelona ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, auch FIA und Co. davon zu überzeugen.

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