• 27. Februar 2023 · 09:37 Uhr

Ferrari: Kein Grund zur Sorge über Red Bulls starkes Testtempo

Ferrari-Teamchef Fred Vasseur ordnet die eigenen Testergebnisse von Bahrain ein und zeigt sich trotz der starken Red-Bull-Zeiten für den Grand Prix unbesorgt

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Teamchef Fred Vasseur sieht keinen Grund für seine Mannschaft, angesichts der beeindruckenden Testform seines Formel-1-Rivalen Red Bull in Bahrain niedergeschlagen zu sein. "Insgesamt denke ich, dass wir mit dem Test zufrieden sein können", fasst Vasseur zusammen.

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Er betont, dass Ferrari sich nicht auf die Jagd nach Bestzeiten konzentrierte, sondern einen Großteil seiner Zeit auf die Bewertung der Abstimmung verwendete. Darüber hinaus glaubt Vasseur, dass die Testzeiten in Bahrain besonders trügerisch sein können.

"Das Auto ist von der Leistung her in Ordnung", sagt der Ferrari-Teamchef, "aber wir wissen nicht, wie es um die Kraftstoffmengen der anderen steht. Das Wichtigste war, alle Einstellungen am Auto zu überprüfen, denn man weiß, dass das Bild von heute beim Test ein völlig anderes ist als das von nächster Woche."

"Ich weiß nicht mehr, wer vergangenes Jahr in Bahrain die schnellste Rundenzeit gefahren ist, aber er stand nicht auf der Pole für das Rennen. Und das war auch vor zwei Jahren so."

Zwar Red Bull ging aus den Formel-1-Tests in Bahrain als das Team, das es zu schlagen gilt. Doch Vasseur betont: "Was stimmt, ist, dass man das Tempo auf einer Runde nicht beurteilen kann, weil man nicht weiß, ob sie mit 20/30/50 Kilo Kraftstoff fahren, und sie wissen nicht, ob wir mit 20/30/50 Kilo fahren."

Vasseur relativiert Testzeiten in Bahrain

Deshalb sei es schwierig, irgendeine Art von Vergleich anzustellen. "Das Einzige, was man beurteilen kann, ist, wenn man ein Rennen simuliert. Denn man weiß, wenn man das Auto nicht anhält und 55 Runden fährt, bedeutet das, dass man mit 110 Kilo gestartet ist. Das ist das Einzige, wo man das weiß."

"Wir haben verschiedene Versuche unternommen, mit unterschiedlichen Kraftstoffmengen", erklärt Vassuer weiter. "Einige Lösungen haben funktioniert, andere weniger. Wir müssen das Beste daraus machen und eine richtige Analyse durchführen."


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Für bare Münze könne man die Testergebnisse mit Blick auf das Rennwochenende ohnehin nicht nehmen: "Das Rennen nächste Woche wird eine andere Geschichte sein."

"Am Ende des Rennens ist die Streckentemperatur in Bahrain sehr, sehr niedrig. Das Bild wird also völlig anders sein als hier beim Test", spricht Vasseur die Rennbedingungen an, die die Rangfolge der Wettbewerber noch einmal verändern könnten.

Trial and Error in Ferraris Testprogramm

Während einige von Ferraris Rennsimulationen nicht konkurrenzfähig aussahen, räumt der Teamchef ein, das man verschiedene Set-ups ausprobierte, die eindeutig nicht korrekt waren. Aber genau darin bestehe der Sinn und Zweck eines Tests. Insofern habe Ferrari genau das getan, was es vom Test erwartete.

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"Wenn man den Test nur antritt, um einen Blick auf das Leistungsniveau des Teams zu werfen, ist man tot, denn dann wird man auf der Grundlage der Zeitenliste reagieren und funktionieren. Das Wichtigste ist, die Kästchen anzukreuzen, die man ankreuzen muss, und da haben wir hier gute Arbeit geleistet", so Vasseur.

"Man hat nur drei Tage Zeit, um alle Optionen für die Einstellungen des Autos und die Entwicklung zu prüfen. Und wenn wir alles zusammensetzen, sieht das Beste gut aus."

Vasseur: "Das ist die Mentalität der Branche"

Doch da die Rundenzeiten von Ferrari beim Test etwas hinter denen von Red Bull zurückzubleiben schienen, äußerten sich die Fahrer nur begrenzt lobend über den neuen SF-23. So sprach Charles Leclerc zwar von einer höheren Geschwindigkeit auf der Geraden, aber spürte, dass das Auto in den Kurven nicht so stark war.


Fotos: Ferrari, Testfahrten in Bahrain


Das erweckte nach außen hin den Anschein, dass der Fortschritt nicht so groß war wie erhofft. Doch Vasseur wendet ein, dass die Mentalität der Fahrer sei, immer mehr zu wollen. "Wenn sie zufrieden wären, könnte das ein professioneller Fehler sein", erklärt er.

"Die DNA meines Geschäfts ist es, immer zu versuchen, mehr zu bekommen und mehr zu tun. Wenn sie mit der Balance vollkommen zufrieden sind, bedeutet das, dass sie beim Testen nicht genug pushen. Sicherlich verlangen sie mehr, sie verlangen insgesamt mehr Grip. Aber das ist die Mentalität der Branche."

"Wir sind ein sehr breites Spektrum an Themen durchgegangen. Und am Ende der drei Tage, wenn man alles zusammennimmt, sehe ich, dass die Leistung da ist. Aber wie gesagt, man weiß nichts über die anderen, deren Motormodus, Kraftstoffstand und so weiter. Es ist ziemlich schwierig, ein klares Bild zu bekommen."

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