• 26. Februar 2023 · 15:31 Uhr

Max Verstappen optimistisch: Neue Pirelli-Reifen liegen ihm noch besser

Experten und Wettanbieter sind sich einig: Titelverteidiger Max Verstappen ist der haushohe Favorit auf den Gewinn der Formel-1-Weltmeisterschaft 2023

(Motorsport-Total.com) - Wer auf Max Verstappen als Formel-1-Weltmeister wettet, der wird damit 2023 nicht reich. Bei einem großen Sportwettenanbieter steht die Quote auf den dritten Titel des Red-Bull-Piloten bei 1:1,65. Zum Vergleich: Für einen Euro auf Lewis Hamilton oder Charles Leclerc gibt's fünf Euro zurück, bei George Russell 13, bei Carlos Sainz 23, bei Sergio Perez 26 und bei Fernando Alonso sogar 34.

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Max Verstappen startet als großer Favorit in die Formel-1-Saison 2023 Zoom Download

Wenn man sich fünf Tage vor dem ersten Freien Training in Bahrain unter Fachleuten umhört, dann scheint die Frage nicht zu sein ob, sondern nur wann Verstappen Weltmeister wird. Damit konfrontiert, muss der zweimalige Champion erstmal lächeln - ehe er sagt: "Für solche Prognosen ist es viel zu früh. Aber es stimmt, dass die Tests für uns sehr positiv waren."

Egal ob Longrun oder schnelle Einzelrunde: Red Bull dominierte die Wintertests in Bahrain fast nach Belieben. Im Direktvergleich gegen Ferrari spuckt die Datenauswertung aktuell einen Abstand von vier Zehntelsekunden im Renntrimm aus. Am Samstagabend, als mit wenig Benzin auf gleichen Reifen Qualifying geübt wurde, lag Sergio Perez sogar 0,7 Sekunden voran.

"Das Auto funktioniert sehr gut", freut sich Verstappen. "Es macht einfach Freude, damit zu fahren. Die Balance war auf Anhieb gut. Ergebnis davon ist, dass du in Sachen Set-up viel ausprobieren kannst, extrem in die eine und auch mal extrem in die andere Seite. Das ist gut, denn so lernst du am meisten über ein neues Auto."

Red Bull liegt viel ruhiger als der Ferrari

Doch ganz egal, wie extrem der Red Bull RB19 auch abgestimmt war - zumindest den TV-Bildern nach lag kein anderes Auto so ruhig auf der Straße. Ferrari probierte ebenfalls verschiedene Set-ups aus. Doch kaum war die Abstimmung nicht ideal, war das Handling des roten SF-23 ein Graus. Verstappen relativiert: "Ist vielleicht nur streckenspezifisch."

Auch Mercedes schreibt er, obwohl der Rückstand von Lewis Hamilton und George Russell groß zu sein scheint, nicht ab: "Bei denen weißt du nie." Schon 2022 habe gezeigt, dass sich während einer Saison viel verschieben kann. Selbst wenn Red Bull aktuell das Maß aller Dinge ist, muss das nicht zwingend monatelang so bleiben.

Stand heute ist Verstappen aber zufrieden: "Es gibt immer ein paar Kleinigkeiten, die noch besser sein könnten. Aber fürs erste Mal mit einem neuem Auto war das schon ziemlich nah am Optimum." Das einzige technische Problem, das bei ihm auftrat, war ein Ölleck am Freitag. Sonst war der RB19 nicht nur schnell, sondern auch zuverlässig.

Lose Hinterachse passt zu Verstappens Fahrstil

Und das Handling kommt Verstappen entgegen. Die neuen Reifenmischungen von Pirelli wirken sich auf die Balance aus: "Das Auto untersteuert jetzt weniger, weil die Hinterreifen nicht mehr so gut sind wie vergangenes Jahr", sagt Verstappen, der ein loses Heck bekanntlich liebt. "Insgesamt finde ich, dass die Balance besser geworden ist."


Tag 3 Bahrain: Alonso-Longrun & Perez-Bestzeit

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"Im Vergleich zu 2022 ist es ein Schritt nach vorn", sagt Verstappen. Das klingt wie eine Drohung für die Konkurrenz, die sich mit Schaudern daran erinnert, dass der Red-Bull-Pilot die letzte WM-Entscheidung bereits im Oktober in Suzuka herbeigeführt hat. Danach waren noch vier Rennen zu fahren.

"Im Vorjahr war unser Auto zu schwer. Am Saisonbeginn fühlte es sich sehr schwerfällig an, es lenkte nicht gut ein. Weil das Gewicht auch noch an den falschen Stellen des Autos verteilt war", erinnert er sich. "Während der Saison bekamen wir das in den Griff. Da wurde die Performance besser, und das Auto wurde mehr zu einem richtigen Rennauto. Dieses Jahr setzt sich das fort."

Verstappen trotz Entwicklungshandicap unbesorgt

Sorgen, dass Red Bull unter dem Limit in Sachen Aerodynamiktests leiden könnte, macht sich Verstappen nicht. Dabei ist das Handicap beträchtlich. Als Titelverteidiger darf Red Bull nur 70 Prozent der vom Reglement festgelegten Aerotests (CFD und Windkanal) bestreiten. Ferraris Wert liegt bei 75 Prozent, der von Mercedes bei 80.

Wegen des Verstoßes gegen die Budgetobergrenze verringert sich der Red-Bull-Koeffizient nochmal von 70 auf 63 Prozent. Aber: "Wir haben schon Entwicklungen in der Pipeline. Das ist Work in Progress. Wir kennen unsere Grenzen, und wir arbeiten drumherum", relativiert Verstappen.

Dass Red Bull zumindest kein neues technisches Konzept entwickeln muss, sondern auf bewährte Technik setzen kann, sollte beim Einsparen von Ressourcen helfen. "Die Philosophie hat sich nicht wirklich geändert", bestätigt Verstappen.

Er ist überzeugt, dass "Evolution statt Revolution" 2023 der richtige Weg für Red Bull ist: "Wir haben nur versucht, mehr Performance zu finden. Aber alles, was wir am Auto haben, ist gut getestet. Da ist nichts, was wir überhastet gebracht haben. Ich denke, alles, was neu ist, ist schneller."

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