Pierre Gasly: Alpine sieht mich mit anderen Augen als Red Bull
Alpine-Neuzugang Pierre Gasly zieht den Vergleich zu Red Bull und erklärt, warum seine Rolle jetzt eine ganz andere sei und ihm "mehr Türen offen stehen"
(Motorsport-Total.com) - Sechs Jahre war Pierre Gasly in der Formel 1 Teil der Red-Bull-Familie, fuhr erst für Toro Rosso und dann im A-Team, bis es schließlich wieder zurück zu Toro Rosso ging, aus dem wenig später AlphaTauri wurde. Alpine ist für den Franzosen ein komplett neues Umfeld, in dem er laut eigener Aussage aufblüht.
"Es ist ein komplett neues Projekt mit neuen Leuten, neuem Management und einer neuen Herangehensweise", sagt er am Rande der Formel-1-Testfahrten in Bahrain.
"Ich komme in das Team nach meinem sechsten Jahr in der Formel 1. Im Vergleich zu meinem Wechsel von der Formel Renault zu Red Bull haben sie mich damals als eine Art Kind gesehen, das heranwächst und die Karriereleiter erklimmt", blickt der 27-Jährige zurück. "Das ist jetzt ein ganz anderer Ansatz."
Das gelte auch in Bezug auf die Kommunikation und die Arbeitsbeziehung: "Ich muss sagen, dass ich mich hier sehr wohlfühle. Das Team hat auch verstanden, wie viel Freiraum ich brauche, um mein volles Potenzial ausschöpfen zu können. Und deshalb fühle ich mich wohl und habe das Gefühl, dass ich in der Lage bin, von Anfang an die Leistung zu bringen, die das Team von mir erwartet."
Gasly: "Es wird einige Wochenenden dauern"
Was das angeht, erwartet Gasly selbst gerade in den ersten Rennen aber keine Wunder. "Es wäre unrealistisch zu glauben, dass ich ab nächster Woche sofort bei 100 Prozent bin."
"Aber wie ich mich kenne, weiß ich, dass ich hart pushen und nahe am Limit sein werde", betont der Alpine-Neuzugang. "Und ich habe bereits das Gefühl, dass ich das Auto recht schnell in den Griff bekomme. Es wird einige Wochenenden dauern, bis ich 100 Prozent erreicht habe und alles automatisch abläuft."
Zwar werde die Art und Weise, wie er mit den Ingenieuren zusammenarbeitet, "immer vertrauter". Bis sie aber "wirklich dieselbe Sprache sprechen", was zum Beispiel die Balance des Autos betrifft, brauche es eine gewisse Zeit. "Wenn ich sage, ich hatte etwas Untersteuern, wie viel ist es - ein Klick, zwei Klicks, drei?"
Bei Alpine stehen Gasly "mehr Türen offen"
"Man braucht eine bestimmte Anzahl von Rennen, um herauszufinden, ob das genau die Art von Fahrzeugbalance ist, die mir gefällt. Es wird also ein paar Wochenenden dauern, aber ich bin zuversichtlich, dass ich auf Anhieb gut abschneiden kann."
Darin bestärkt ihn auch der Ansatz, den er bei Alpine sieht. "Die Tatsache, dass ich mit dem Hersteller zusammenarbeite, öffnet mir viel mehr Türen", sagt Gasly.
"Die Decke ist höher, als bei AlphaTauri war. Nur, dass es keine Grenzen gibt. Die Grenzen sind die, die wir uns im Team selbst setzen. Bei Alphatauri waren die Grenzen die, die Red Bull uns damals gesetzt hat. Deshalb sehe ich auch viel mehr Potenzial."
"Und auch was die Größe, die Leute und die Einrichtungen angeht, kann man sehen, dass sie einfach etwas mehr Erfahrung haben", schwärmt Gasly über sein neues Team. "Es sind einfach mehr Ressourcen vorhanden. Das begeistert und motiviert mich wirklich und ich freue mich auf das kommende Jahr."