• 22. November 2022 · 18:37 Uhr

Gasly nach erstem Testtag mit Alpine "sehr positiv überrascht"

Pierre Gasly kommt nach einem ersten Formel-1-Test mit Alpine ins Schwärmen, lobt das große Potenzial des Autos und die auf Anhieb gute Zusammenarbeit im Team

(Motorsport-Total.com) - "Glücklich" und "positiv überrascht": So resümiert Pierre Gasly seinen ersten Testtag als Alpine-Pilot, nachdem er am vergangenen Sonntag sein letztes Formel-1-Rennen mit AlphaTauri absolviert hatte. Mit 130 Runden war er einer der fleißigsten Fahrer am Dienstag in Abu Dhabi und klassierte sich als Vierter.

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Pierre Gasly spulte am Dienstag in Abu Dhabi seine ersten Runden im Alpine ab Zoom Download

Mit einer persönlichen Bestzeit von 1:25.689 Minuten fehlten ihm 0,444 Sekunden auf den Tagesschnellsten Carlos Sainz im Ferrari. Die Zeiten waren für Gasly aber ohnehin zweitrangig. Für ihn ging es vor allem darum, den A522 und das Team kennenzulernen.

"Ich bin sehr glücklich und positiv überrascht, dass alles so reibungslos verlief mit der Anpassung. Ich ging in den heutigen Tag mit einem freien Kopf, denn für mich ist es das erste Mal, dass ein komplett neues Umfeld und komplett neue Auto habe", erklärt der Franzose, der seit 2017 für Toro Rosso/AlphaTauri fuhr.

"Es fühlte sich erst einmal alles anders an, die Lenkung, das Gas, die Pedale, wie alles reagiert. Das war zu Beginn überraschend", räumt Gasly ein. "Aber wir haben alles geschafft, was wir wollten. Ich fühlte mich schnell wohl im Auto. Ich verstehe jetzt, warum sie in der Konstrukteursmeisterschaft Vierter geworden sind."

Zwar habe er bisher nur diesen einen Tag in Abu Dhabi im A522 absolviert, aber schon einige Stärken des Autos erkennen können. "Sie sind stark auf der Vorderachse, vor allem in langsamen und mittelschnellen Kurven", hält der 26-Jährige fest. "Das sind Dinge, nach denen ich in dieser Saison gesucht habe."

"Ich konnte recht schnell ein Verständnis für das Potenzial des Autos aufbauen und verstehen, was man damit machen kann", wobei der Großteil des Testtages im Renntrimm stattfand. "Es gab nur diesen einen letzten Run, bei dem wir etwas mehr gepusht haben."

Gasly beim Test schneller als im Qualifying

Da fuhr Gasly auch seine persönliche Bestzeit. Sie war im Vergleich zu seiner Qualirunde mit AlphaTauri am Samstag 0,170 Sekunden schneller. Eine direkte Referenz in Form von Teamkollege Esteban Ocon gab es nicht. Den zweiten Alpine pilotierte beim Abu-Dhabi-Test Nachwuchstalent Jack Doohan.


Fotos: Testfahrten in Abu Dhabi


"Ich war ziemlich zufrieden", kommentiert Gasly seine schnellste Runde. "Den Rest des Tages ging es mehr darum, sich an das Paket zu gewöhnen und mit den neuen Reifen zu arbeiten. Es gab also wirklich nur einen Versuch, eine solide Rundenzeit zu fahren."

Welchen Anteil die neuen Reifen daran haben, kann der Alpine-Neuzugang noch nicht sagen: "Ich bin den ganzen Tag damit gefahren. Aber von dem, was wir gehört haben, soll es keinen großen Unterschied macht. Auch mein Gefühl sagt mir, dass der Reifen sich nicht sehr anders verhält. Es bleibt aber ein Fragezeichen."

Vom Potenzial des A522 ist er trotzdem überzeugt: "Den ganzen Tag über lief alles wie am Schnürchen. Ich konnte so pushen und fahren, wie ich wollte. Sicher gibt es ein paar Dinge, an denen wir arbeiten können. Deshalb war es so wichtig, heute mit den Jungs zu arbeiten und nicht bis Februar zu warten."

Die Zusammenarbeit habe auf Anhieb gut funktioniert, hebt Gasly hervor. "Darauf lag auch der Fokus heute: die Arbeit mit meinen Ingenieuren aufzunehmen und alle im Team kennenzulernen. Es ging darum, dieselbe Sprache zu sprechen, was ich mit meinem Feedback meine. Und ich denke, das war extrem positiv."

"Wie gesagt: Sie sind aus gutem Grund Vierter in der WM geworden. Das Paket, die Art und Weise, wie sie als Team arbeiten, die Philosophie im Team haben mir bisher sehr imponiert. Ich hätte mir ehrlich gesagt keinen besseren ersten Tag wünschen können."

Zusammenarbeit mit Alpine gut angelaufen

Das gilt auch für den ersten Kontakt mit seinem neuen Renningenieur Karel Loos, nachdem Gasly die letzten Jahre von Pierre Hamelin betreut worden war. "Wir ein sehr starkes Verhältnis zueinander, und ich schätze ihn als Renningenieur sehr hoch ein", sagt er.

"Aber wissen Sie, Karel hat natürlich auch eine enorme Erfahrung als Renningenieur. Es ist schwierig, einen einzigen Testtag mit der dreijährigen Beziehung zu Pierre zu vergleichen. Ich kann also nur sagen, dass es sehr gut gelaufen ist. Wir haben uns sehr gut verstanden. Er ist ein sehr netter Kerl", hält Gasly fest.

"Er hat die richtige Einstellung, ist sehr offen für Gespräche und Diskussionen über die Bedürfnisse von allen, von mir und von ihrer Seite. Bis jetzt war es ein sehr guter Anfang. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm und auch mit den anderen Jungs."


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Komplett ist das Kapitel AlphaTauri aber noch nicht abgeschlossen: "Ich befinde mich in der Übergangsphase. Sportlich gesehen bin ich natürlich voll auf das nächste Jahr mit Alpine fokussiert. Ich habe noch ein paar Verpflichtungen mit AlphaTauri, aber ich werde anfangen, mit den Jungs für die nächste Saison zu arbeiten."

Denn die diesjährige Formel-1-Saison will der Franzose schnellstmöglich hinter sich lassen. "Nun, ich will nicht lügen, ich hatte 2021 ein viel angenehmeres Jahr als 2022", gibt er zu. "Das liegt einfach daran, dass ich nicht die Wettbewerbsfähigkeit und die Geschwindigkeit hatte, um wirklich viel zu zeigen."

"Ich glaube, dass dieses Team ein Neuanfang für mich ist und eine Chance, gemeinsam etwas Erstaunliches zu schaffen. Sie haben ihre bisher beste Saison seit ihrer Rückkehr hinter sich und sind auf einem guten Weg und werden von Saison zu Saison besser."

"Nach dem, was ich heute gesehen habe, nach dem, was sie die ganze Saison über gezeigt haben, bin ich definitiv zuversichtlich, dass das, was wir nächstes Jahr gemeinsam erreichen können, sehr, sehr beeindruckend sein kann. Ich für meinen Teil bin also bereit dafür."

Der Aufgabe, die mit einem Teamwechsel einhergeht, ist sich Gasly dabei sehr wohl bewusst. "Da muss man natürlich den richtigen Ansatz finden, damit es so schnell wie möglich klappt. Aber nach dem, was ich heute gesehen habe, bin ich sehr, sehr zuversichtlich, dass das Potenzial für fantastische Ergebnisse vorhanden ist."

"Ich habe noch nicht alles gesehen, ich muss noch nach Enstone fahren und mir alle Einrichtungen ansehen, die sie haben", blickt er voraus, "aber ich war sehr beeindruckt von der Art und Weise, wie sie an diesen ersten Tag herangegangen sind, und auch von der Art und Weise, wie sie mich willkommen geheißen haben."

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