• 12. März 2022 · 16:30 Uhr

Charles Leclerc: Bester Winter, den ich je erlebt habe!

Wie Ferrari-Fahrer Charles Leclerc die Wintertests seines Teams vor der Formel-1-Saison 2022 einordnet und warum er nicht zu viel Euphorie versprühen will

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton tippt auf Ferrari beim ersten Rennen der Formel-1-Saison 2022. Und auch einige andere Konkurrenz-Vertreter sehen den F1-75 aus Maranello ganz weit vorne in diesem Jahr. Einzig die Ferrari-Mannschaft selbst will nichts von der Favoritenrolle wissen, so scheint es. Auf die Frage, ob er sein neues Auto als "schnell" empfinde, sagt zum Beispiel Charles Leclerc: "Naja, schnell, ich weiß nicht."

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Charles Leclerc im Ferrari F1-75 beim Formel-1-Wintertest 2022 in Bahrain Zoom Download

Die bisherigen Testfahrten hätten nur eines zweifelsfrei gezeigt: Der Ferrari F1-75 sei vor allem zuverlässig. "Das ist schon mal gut", meint Leclerc. "Wir haben viele Runden hingekriegt, und das ohne große Probleme." Gleich in der ersten Testwoche hatte Ferrari die Laufleistungs-Rangliste angeführt, als einziges Team mit über 2.000 Kilometern an drei Tagen.

Das habe es Ferrari ermöglicht, ein umfangreiches Testprogramm zu absolvieren, sagt Leclerc: "Wir haben alle Tests durchgeführt, die wir durchführen wollten. Auch das ist sehr wichtig. Nur bei der Pace, da tappst du im Dunkeln."

Einzelne Tagesbestzeiten oder gute Longruns "bedeuten hier und jetzt nicht viel", erklärt der Ferrari-Fahrer. Laut Leclerc aber war auch die zweite Testwoche in Bahrain "positiv" für sein Team.

Warum Leclerc ins Schwärmen gerät

Leclerc schwärmt regelrecht: "Es ist definitiv einer der besten Winter, die ich bisher hatte. Noch dazu bei einem so neuen Projekt. Da geht man davon aus, auf dem Weg ein paar Hürden nehmen zu müssen. Es lief aber ziemlich rund, wenn man mal vom Porpoising absieht, das in manchen Bedingungen immer noch eine Art Problem darstellt."


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Im Gegensatz zum Mercedes W13 steckt der Ferrari F1-75 das Hüpfen in der Bremszone wesentlich besser weg. Weil Ferrari ständig Fortschritte gemacht habe, wie Leclerc betont.

Doch auch das müsse nichts heißen, denn die Konkurrenz stehe ebenfalls nicht still: "Red Bull hat [in Bahrain] ein ziemliches Update eingesetzt, Mercedes ist mit einem komplett neuen Auto hier und hat noch nichts von seinem wahren Potenzial gezeigt", erklärt Leclerc. "Es ist sehr schwer zu sagen, wie viel da noch kommt."

Warum noch Luft nach oben ist bei Ferrari

Ferrari könne aktuell nur sich selbst einschätzen und wisse, "wie viel wir noch zulegen können", so Leclerc. "Wir haben aber keine Ahnung, welche Reserven die anderen noch haben. Deshalb muss man vorsichtig bleiben. Erst wenn wir alle Vollgas fahren, dann sehen wir die wahre Stärke aller Teams. Derzeit weiß ich aber nicht, wo wir stehen."

Klar sei für ihn nur, dass Ferrari "noch nicht beim Maximum" angekommen sei mit dem neuen Auto. "Aber da kommen wir noch hin", meint Leclerc.

Er sieht hier auch sich selbst und Teamkollege Carlos Sainz in der Pflicht: "Weil wir so viele Runden geschafft haben, konnten wir Fahrer viele unterschiedliche Fahrstile ausprobieren. Es wird aber noch eine Weile dauern, bis wir das Auto zu 100 Prozent nutzen können. Es erfordert nämlich einen ziemlich einmaligen Fahrstil. Und es braucht Zeit, bis man sich daran gewöhnt hat."

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