Bottas: Komplette Renndistanz "meine größte Sorge" im Alfa Romeo C42
Alfa Romeo hatte bei den Formel-1-Wintertests mit allerhand Defekten zu kämpfen, weshalb Valtteri Bottas sorgen-, aber auch hoffnungsvoll auf den Saisonauftakt blickt
(Motorsport-Total.com) - Alfa Romeo hat seinem Formel-1-Boliden für die Saison 2022, dem C42, bei den Testfahrten im Winter längst nicht so viele Kilometer aufbrummen können wie man sich das erhofft hatte. Allen voran Ende Februar in Barcelona gab es reihenweise Defekte. In der zweiten Testwoche, die am Samstag in Sachir zu Ende gegangen ist, lief es besser. Technische Probleme blieben aber trotzdem nicht aus.
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Auch beim Bahrain-Test kämpfte Alfa Romeo mit dem einen oder anderen Defekt Zoom Download
Alfa Romeos neuer Nummer-1-Fahrer Valtteri Bottas hatte beim Spanien-Test gerade mal 54 Runden geschafft. Zum Vergleich: Der Distanz-Bestwert an den drei Tagen in Barcelona lag bei 236 Runden. Beim Bahrain-Test kam Bottas immerhin auf 159 Runden und lag damit deutlich näher am Distanz-Bestwert (200 Runden) dran.
Dem Saisonauftakt, der am kommenden Wochenende ebenfalls in Bahrain stattfindet, blickt Bottas nun sorgenvoll, aber auch hoffnungsvoll entgegen. "Meine Zuversicht sollte größer sein, sobald ich nächste Woche mit dem Team gesprochen habe und gehört habe, dass wir alle Probleme zu 100 Prozent verstehen und wir sichergehen, dass sie nicht mehr auftreten", so Bottas am Samstag in Bahrain.
"Meine größte Sorge derzeit ist es, eine komplette Renndistanz zu fahren, denn wir hatten beim Test zahlreiche Probleme unterschiedlicher Art", bekennt Bottas und stützt sich auf die Hoffnung, indem er sagt: "Wir haben sie lösen können. Jetzt hoffen wir einfach, dass keine neuen Probleme auftreten werden."
Auch den letzten von insgesamt nur sechs Testtagen im Formel-1-Winter 2021/22 musste Bottas vorzeitig beenden. Am Samstag in Bahrain war für ihn eine gute halbe Stunde vor Schluss Feierabend. Grund war ein noch nicht näher spezifizierter Defekt, der den Romeo C42 in Kurve 8 zum Stillstand brachte (Titelfoto).
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Abgesehen von den technischen Problemen, die es noch auszumerzen gilt, hat Bottas beim Bahrain-Test immerhin ein erstes Gefühl für das Auto entwickeln können. Dies war ihm bei seinen wenigen Runden im Februar in Spanien noch nicht ernsthaft möglich gewesen.
"Was die Performance angeht, habe ich das Gefühl, dass dem Team im Vergleich zum Vorjahr ein klarer Schritt nach vorn gelungen ist. Das ist toll zu sehen", sagt Bottas und merkt an, dass sein eigenes Gefühl im Auto in dieser Woche "deutlich besser als in Barcelona" gewesen sei.
In der Zeitentabelle des Bahrain-Tests schloss Bottas mit 1,265 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Max Verstappen (Red Bull) auf dem sechsten Platz ab. "Speziell in der ersten Hälfte des Nachmittags sind mir ein paar solide Longruns gelungen und das Gefühl war nicht schlecht. Ich fange an, das Auto zu mögen, und zwar sowohl mit viel als auch mit etwas weniger Sprit an Bord", so der Finne, der im Winter von Mercedes zu Alfa Romeo gewechselt hat.
"Natürlich hätte ich gerne noch mehr Runden gedreht, aber ich fühle mich bereit", sagt Bottas und blendet die Sorgen um die Zuverlässigkeit seines Autos für einen Moment aus. Die Maxime in Vorbereitung auf den Saisonauftakt: "Wir müssen sicherstellen, dass wir aus den Fehlern und Defekten lernen. Das ist, wie schon gesagt, das Wichtigste. Um die optimale Balance zu erreichen, haben wir nächste Woche nur ein paar Trainings."