• 11. März 2022 · 15:34 Uhr

Carlos Sainz von Mercedes genervt: Hört endlich auf zu bluffen!

Ist Ferrari wirklich der Topfavorit auf den Sieg beim Formel-1-Auftakt in Bahrain? Oder ist es, wie Carlos Sainz glaubt, dass Mercedes derzeit nur blufft?

(Motorsport-Total.com) - Die Konkurrenz ist sich derzeit einig: "Ferrari scheint im Moment insgesamt am stärksten zu sein", findet Mercedes-Pilot George Russell. Und auch Weltmeister Max Verstappen (Red Bull) ist überzeugt: "Die sehen richtig stark aus. Ich hoffe, dass wir mit ihnen mithalten können, dass wir nahe an ihnen dran sein werden."

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Carlos Sainz ist von der ewigen Tiefstapelei von Mercedes genervt Zoom Download

Dass Ferrari nach der Krise der vergangenen beiden Jahre in die Favoritenrolle gedrängt wird, mag für viele Fans, die die Formel 1 nicht so regelmäßig verfolgen, überraschend kommen; schließlich hat Mercedes seit 2014 keine Konstrukteurs-WM mehr verloren.

Bei den Tests läuft der Ferrari derzeit präzise wie ein Schweizer Uhrwerk, während der Mercedes ganz offensichtlich noch mit "Porpoising" kämpft und das radikale Seitenkasten-Konzept bereits erste Kritiker auf den Plan ruft. Doch es sind nicht nur Fans, die Mercedes die ewige Tiefstapelei nicht mehr abnehmen.

Im Paddock munkelt so mancher Ingenieur, dass beim Blick auf die GPS-Daten "sonnenklar" sei, dass Mercedes bislang noch nicht mit voller Power fährt. Und auch die gegnerischen Fahrer nehmen Russell die Nummer, die Favoritenrolle auf Ferrari zu schieben, nicht ab.

"Typisch Mercedes, typisch George", lacht zum Beispiel Ferrari-Pilot Carlos Sainz. "Zuerst reden sie die anderen stark. Dann kommen sie zum ersten Rennen und verblasen uns alle! Wenn es das erste Jahr wäre, in dem sie so reden, würde ich ihnen vielleicht glauben."


Bahrain-Test: Der große Favoritencheck 2022

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Ist Ferrari so stark, wie die Konkurrenz behauptet? Blufft Mercedes mit reduzierten PS? Und was ist mit Red Bull, dem Team des Weltmeisters? Weitere Formel-1-Videos

Aber: "Sie machen das jetzt seit fünf, sechs Jahren so - und überraschen uns dann im ersten Rennen. Das glaube ich denen nicht mehr. Mehr gibt's dazu eigentlich nicht zu sagen", sagt Sainz unter dem Gelächter der bei der FIA-Pressekonferenz anwesenden Journalisten.

Auch Christian Horner macht nicht den Fehler, den Mercedes W13 mit dem radikalen Seitenkasten nicht zum allerengsten Favoritenkreis zu zählen: "Ich bin der festen Überzeugung, dass Mercedes noch nicht alles gezeigt hat", winkt der Red-Bull-Teamchef ab.

Aber er betont auch: "Ferrari scheint im Moment das Team zu sein, das am besten in Form ist. Hoffentlich sind wir da auch dabei. McLaren scheint ein schnelles Auto zu haben, Alpine war auch schnell. Es ist unmöglich vorherzusagen." Erst nach Q3 beim Saisonauftakt in Bahrain am 19. März werde man "sehen, wie konkurrenzfähig alle sind".

Sainz warnt aber davor, aus den Ergebnissen des Bahrain-Tests vorschnelle Schlüsse zu ziehen: "Hier kann in einer Stunde alles anders sein. Wenn der Wind dreht, ist die eine oder andere Kurve plötzlich nicht mehr superleicht, sondern superschwierig. Dazu noch ein bisschen Streckentemperatur, und schon bist du um zwei, drei Zehntel langsamer."


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"Es ist sehr schwierig, in Bahrain Schlüsse zu ziehen. Selbst wenn's gar nicht um die Zeiten geht, sondern nur darum, neue Teile zu probieren und diese zu bewerten. Die Strecke ändert sich praktisch jede halbe Stunde und befindet sich ständig in einem anderen Zustand. Das macht's zu einer echten Herausforderung", erklärt er.

Ferrari hat am Freitag übrigens einen neuen Unterboden nach Bahrain gebracht - nach dem Vorbild von Aston Martin und McLaren, mit einem Aeroprofil unmittelbar vor den Hinterrädern. Die Idee davon ist offenbar, die Strömung besser zu kontrollieren und das "Porpoising" zu reduzieren.

"Für uns ist die Hauptpriorität, dieses 'Bouncing' in den Griff zu bekommen und das Auto konstanter und fahrbarer zu machen, damit du dich als Fahrer wohler fühlst. Dafür haben wir ein paar Upgrades gebracht. Oder sagen wir: mehr als Upgrades", grinst Sainz.

"Es sind Modifikationen des Unterbodens, mit denen wir das 'Porpoising' reduzieren möchten, ohne dass es allzu viel Performance kostet. Einige Updates funktionieren, einige gehen in die richtige Richtung. Das zeigt, dass das Team gut arbeitet, wenn solche Modifikationen des Unterbodens innerhalb von sieben Tagen fertig sind", lobt der Ferrari-Fahrer.

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