• 26. Februar 2022 · 13:54 Uhr

Überholen in der Formel 1 2022: Ground-Effect hilft, aber Windschatten fehlt

In der Formel 1 des Jahres 2022 können die Fahrer einander besser folgen, doch der Barcelona-Test hat gezeigt: Das Reglement hat auch seine Schattenseite ...

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Fahrzeuggeneration 2022 folgt einer neuen Philosophie: Noch mehr Gewicht, aerodynamisch einfacher, aber als Ausgleich dafür mit Ground-Effect ausgestattet. Das wirkt sich auf die Fahrphysik aus, aber auch auf das Racing. Die Testfahrten in Barcelona bestätigen das, was sich die Macher in der Theorie ausgedacht haben.

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Hinterherfahren ist in der Formel 1 2022 einfacher geworden Zoom Download

"Ich denke definitiv, dass das Folgen in den Kurven verbessert wurde", sagt McLaren-Pilot Lando Norris. "Wie sehr? Das ist schwer zu sagen, weil man immer mit unterschiedlicher Spritmenge und unterschiedlichen Reifen fährt und so. Und wenn zwei, drei, vier, fünf, sechs Autos vor einem sind, kann das schon wieder ganz anders sein."

An den drei Testtagen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya kam es immer wieder zu Szenen, in denen sich manche Fahrer für einige Runden bewusst an das Heck eines Konkurrenten geheftet haben. Es ging darum, ein Gefühl dafür aufzubauen, wie sehr sich die Reduzierung der "Dirty-Air" auf das Hinterherfahren auswirkt.


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Dabei kamen auch interessante Erkenntnisse zum Vorschein. So soll das Hinterherfahren im Bereich zwischen einer halben Sekunde und einer Sekunde nur kaum besser geworden sein. Außerhalb dieses Fensters soll es aber eine spürbare Verbesserung geben.

George Russell: Weniger Windschatten

Doch wo es auf der einen Seite positive Konsequenzen gibt, treten auf einer anderen Seite negative Folgen auf. "Der Windschatteneffekt wurde, glaube ich, ziemlich stark reduziert. Offensichtlich braucht man dieses Delta auf der Geraden, um überholen zu können, denn man kann nur am Ende der Geraden in die Kurve hinein überholen", gibt George Russell zu bedenken.

"Ich war direkt hinter Lando, eine oder zwei Autolängen dahinter. Und ich konnte nicht ... Ich konnte ihn auf der Geraden nicht einholen. Das war also etwas beunruhigend", berichtet der Mercedes-Pilot. Erfahrungen, die auch Norris und Pierre Gasly bestätigten.

Dennoch herrscht vor allem Vorfreude auf die neue Fahrzeuggeneration. "Ich freue mich auf die Hochgeschwindigkeitskurse", so Norris. "Das ist offensichtlich die Art von Kurven, in der man in den letzten Jahren nicht so gut folgen konnte. Wenn man in der Lage ist, auf solchen Strecken viel besser zu folgen, dann sollte es gute Rennen geben und für jeden spannend sein."

Lando Norris: Langsame Kurven fühlen sich schlecht an

AlphaTauri-Pilot Gasly stimmt ihm zu: "Wie Lando schon sagte, scheinen die Autos bei hohen Geschwindigkeiten wirklich gut zu funktionieren. Das ist der Punkt, an dem wir normalerweise aufgeregt sind, deshalb freue ich mich schon auf Silverstone, Suzuka, all diese Strecken."

Nur der Gang auf langsame Strecken, wie beispielsweise Monaco, bereitet den Fahrern Kopfzerbrechen. Hier kommt vor allem das hohe Gewicht zum Tragen. "Was sich jetzt schlecht anfühlt, sind die langsamen Kurven", hadert Norris.

"Vielleicht sind da einige besser als andere. Für uns ist das der Punkt, an dem wir Probleme haben und an dem es viel schlimmer ist als in den vergangenen Jahren. Und wir würden uns wünschen, dass die Autos leichter wären und so weiter, damit das Racing wieder ein bisschen besser wird." Immerhin hat auch hier die Praxis die Theorie bestätigt.

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