Pirellis Formel-1-Reifen besser als 2021: Nur Lance Stroll widerspricht
Die Formel-1-Fahrer begrüßen mehrheitlich die 18-Zoll-Reifen von Pirelli für 2022, doch aus Sicht von Lance Stroll gibt es auch Grund zur Kritik an den Pneus ...
(Motorsport-Total.com) - Zusammen mit einer neuen Fahrzeuggeneration geht in der Formel 1 auch das Debüt einer neuen Reifengeneration einher. Pirelli stattet die Königsklasse ab diesem Jahr mit 18-Zoll-Reifen aus, anstelle der bisher verwendeten 13-Zöllern.
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Die Formel 1 fährt ab diesem Jahr mit 18-Zöllern aus dem Hause Pirelli Zoom Download
Die Testfahrten in dieser Woche in Barcelona waren somit auch für Pirelli die erste Gelegenheit, Daten mit den neuen Reifen auf den neuen Fahrzeugen zu sammeln. Die Formel-1-Fahrer sehen in den Pneus mehrheitlich einen Fortschritt - mit Ausnahme von Lance Stroll.
Der Aston-Martin-Pilot hat keine Veränderungen im Vergleich zu 2021 bemerkt: "Was das Verhalten angeht, so habe ich das Gefühl, dass sie auf lange Sicht überhitzen und abbauen. Das sind Dinge, die die Reifen schon in den vergangenen Jahren gemacht haben."
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In einer anderen Hinsicht stellen die größeren Walzen sogar ein Rückschritt für Stroll dar: "Mit diesen Reifen kann man definitiv nicht mehr so gut sehen, und ich denke, das hat jeder bemerkt." In diesem Punkt erfährt er Zustimmung von Mick Schumacher. Der Haas-Pilot sagt ebenfalls: "Ich denke, dass auch die Sicht etwas schlechter ist."
Nur Lance Stroll nicht angetan von neuen Pirellis
Abgesehen davon gibt es im Fahrerfeld kaum bis gar keine kritischen Töne zu den 18-Zoll-Reifen. Alle Piloten zeigen sich angetan von den neuen Pneus. "Ich muss sagen, dass sich die Reifen etwas besser anfühlen, als ich es nach dem Test in Abu Dhabi Ende letzten Jahres erwartet hatte. In Abu Dhabi hatten wir mit ziemlich viel Graining zu kämpfen, hier war das Problem nur minimal", lobt beispielsweise Alfa-Romeo-Pilot Valtteri Bottas.
Carlos Sainz aus dem Ferrari-Rennstall pflichtet ihm bei: "Es sieht so aus, als ob sie gut zu dieser neuen Generation von Autos passen, und es sieht so aus, als ob sie es zumindest erlauben, ein bisschen mehr zu pushen. Im Vergleich zu anderen Jahren gibt es vielleicht ein bisschen weniger Überhitzung und ein bisschen weniger Abbau."
"Auch bei den Mischungen scheint es einen großen Schritt nach vorne zu geben, denn in den letzten Jahren lagen C2, C3 und C4 zum Beispiel alle sehr dicht beieinander. Und hier scheint es, zumindest in Barcelona, einen ziemlich großen Grip-Unterschied zwischen den einzelnen Mischungen zu geben. Das könnte die Dinge in den Rennen etwas durcheinander bringen."
Mick Schumacher: Beeinflussen kühlere Reifen Strategie?
Williams-Pilot Alexander Albon möchte noch die Testfahrten im wärmeren Bahrain abwarten, zieht aber ebenfalls ein positives, erstes Fazit: "Für mich fühlt sich das alles ziemlich gut an. Wie Carlos schon sagte, ist der Spielraum in Bezug auf Änderungen der Mischung etwas größer. Die Arbeitsbereiche scheinen ein wenig nachsichtiger zu sein."
Auch für Schumacher fühlen sich die Reifen "bisher gut an." Der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher hat aber noch einen anderen Aspekt im Sinn: Die vorgeschriebenen, niedrigeren Temperaturen in den Heizdecken. Sie könnten aus Sicht des Haas-Piloten vor allem bei der Strategie eine Rolle spielen.
"Dass die Reifendecken kühler sind, macht einen Unterschied. Ich persönlich habe das Gefühl, dass die Reifen zu Beginn kälter sind. Ich könnte mir also vorstellen, dass das bei der Wahl der Strategie und allem anderen eine Rolle spielen wird", sagt Schumacher.
Pirelli rüstet die Formel 1 seit 2011 mit Einheitsreifen aus. In diesem Jahr erfolgt der Wechsel von 13-Zoll-Reifen auf Pneus mit 18 Zoll. Im direkten Unterbau, der Formel 2, kommen 18-Zöller schon seit der Saison 2020 zum Einsatz.