Mercedes-Motor läuft, Ricciardo zufrieden: Guter Auftakt für McLaren
Neuer Motor, neuer Fahrer: Für McLaren lief der Formel-1-Testauftakt in Bahrain problemlos, was noch wichtiger ist als der zweite Platz von Lando Norris
(Motorsport-Total.com) - Der schiebt ganz gut: Lando Norris war nach den ersten Testfahrten mit dem McLaren MCL35M mit Mercedes-Motor völlig begeistert: "Es war ein ziemlicher Schock, wieder den Speed eines Formel-1-Autos zu fühlen. Es ist ja schon eine Weile her."
Sicherlich hätte ihn das Renault-Aggregat ebenso beeindruckt, doch die wichtigste Quintessenz für McLaren lautet: Der Mercedes-Motor lief im Heck des Boliden problemlos. Es gab keinerlei Probleme. Insgesamt kamen Norris und sein neuer Teamkollege Daniel Ricciardo auf 91 Runden.
Dass dann gleich noch ein zweiter Platz hinter Max Verstappen für Norris in 1:30:889 Minuten heraussprang, machte die Sache natürlich umso erfreulicher. Nur McLaren und Red Bull umrundeten den Bahrain International Circuit an diesem Freitag unter 91 Sekunden. Norris ist jedoch mit der Sitzposition noch nicht zu 100 Prozent zufrieden.
"Wir haben unser Testprogramm abgespult, um zu schauen, ob alles von der Sitzposition her passt und ich mich wohl im Auto fühle. Wir haben da ein paar Dinge auf dieser Seite in den nächsten Tagen auszuarbeiten. Wir werden uns hinsetzen und heute Abend alles anschauen. Aber es war ein solider erster Tag", so der 21-Jährige.
Die Arbeit bestand vor allem darin, Set-up-Änderungen zu validieren. "So konnten wir nachprüfen, ob sich das, was wir im CFD und Windkanal gesehen haben, auch so auf der Strecke auswirkt", sagt Teamchef Andreas Seidl. "Die Regeländerungen im hinteren Bereich des Autos waren gewaltig. Die Charakteristik des Autos wurde dadurch so geändert, dass es wieder wie zu Beginn des vergangenen Jahres gewesen ist."
Ricciardo fährt Bestzeit am Vormittag
Ricciardo absolvierte die Vormittagssession und durfte sich damit zum ersten Mal mit Mercedes-Power vertraut machen. "Das lief gut durch", so der 31-Jährige. "Es war ein guter Vormittag. Alles hat funktioniert - mehr kann man bei Testfahrten nicht verlangen."
Doch es kam noch besser: "Es ist immer schön, seinen Namen ganz oben auf der Ergebnisliste zu sehen." Der Australier führte zur Mittagspause mit seiner Zeit von 1:32:203 Minuten, die letztlich für Platz sieben in der Tageswertung reichte.
"Bei Testfahrten, gerade am ersten Tag, geht es nur um Zuverlässigkeit. Es war ein guter Vormittag und das Team ist happy. Schön, wieder an die Arbeit zu gehen. Die Strecke war bei den Bedingungen heute schwierig. Was den Motor betrifft, haben wir noch keine Benchmark. Da müssen wir auf das erste Q3 warten. Aber alles lief gut, ich bin zufrieden."
Seidl fügt hinzu: "Es war wichtig, Daniel zum ersten Mal richtig in Action zu erleben. Er hat zusammen mit dem Team viel Energie investiert, um für diesen Tag bestmöglich vorbereitet zu sein. Ich würde sagen: Bislang lief es ganz gut. Aber wir haben noch viel Arbeit vor uns an den nächsten beiden Tagen."
Die erste Arbeit übernimmt die Nachtschicht in Woking: "Wir wollen so viel [Abtrieb] wie möglich zurückgewinnen und wieder dorthin kommen, wo wir vergangenes Jahr gestanden haben. Dafür brauchen wir diese Daten."
"Natürlich haben die Streckenbedingungen die Daten ein wenig beeinflusst, aber wir haben daheim topmotivierte Ingenieure, die die Daten analysieren werden. Wir hoffen, dass wir noch in der Nacht mit Lösungen aufwarten werden, die uns dann an den nächsten beiden Tagen dabei hilft, das Auto besser zu verstehen."