Vettel über Young-Driver-Test: "Dann müsste man es allen erlauben"
Sebastian Vettel und Carlos Sainz äußern ihren Unmut über die FIA-Entscheidung, dass Fernando Alonso den Young-Driver-Test fahren darf, sie selbst aber nicht
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso darf, Carlos Sainz nicht. Die jüngste FIA-Entscheidung bezüglich des Young-Driver-Tests am Dienstag nach dem Großen Preis von Abu Dhabi sorgt in der Formel 1 weiter für Wirbel. Sowohl Sebastian Vettel als auch Carlos Sainz äußern wenig Verständnis dafür, was die FIA in den vergangenen Wochen verfügt hat.
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Sebastian Vettel hinterfragt die Methodik der FIA in der Causa Young-Driver-Test Zoom Download
Vettel formuliert seine Kritik diplomatisch: "Meines Erachtens müsste man es allen erlauben [am Test teilzunehmen], wenn man es Fernando erlaubt. In solchen Fällen müsste die Führung eine faire Entscheidung treffen. Ich glaube nicht, dass sie das getan hat. Sonst hätte sie es Carlos und mir auch erlaubt."
Ferrari hat sich beim Automobil-Weltverband dafür stark gemacht, seinen neuen Fahrer Carlos Sainz im Ferrari SF1000 an den Testfahrten teilnehmen zu lassen, die ursprünglich für junge Fahrer vorgesehen waren. Das geschah im Zuge einer Freigabe für Fernando Alonso, die von Jean Todt höchstpersönlich erteilt worden sein soll. Sainz darf beim Test aber nicht Ferrari fahren.
Dieser äußert sich deutlicher: "Sie haben es mir nicht logisch erklären können. Überhaupt glaube ich, dass da keinerlei Logik hinter steckt. Und ich habe das Gefühl, dass nicht viele wirklich verstehen, was da vor sich geht."
FIA-Entscheidung folgt "keiner Logik"
"Für mich wäre es bei nur eineinhalb Testtagen für jeden Fahrer im nächsten Jahr und zwei Autos [in Abu Dhabi] logisch, eines der Autos dafür freizugeben, dass man zumindest den Fahrer darauf anpassen kann, wenn man schon dasselbe Chassis [für zwei Jahre] verwendet. Gerade die Sicherheitsaspekte wie das zügige Verlassen des Cockpits bis hin zur Anpassung des Fahrzeugs selbst sind am wichtigsten."
Vettel hinterfragt die Methodik der FIA, die er zuvor schon als "Kasperletheater" bezeichnet hat: "Ich kenne den Hintergrund nicht, warum man sich dazu entschieden hat, die Sache in Einzelfällen zu betrachten. Ich habe mir die volle Begründung noch nicht durchgelesen. Aber das macht ja ohnehin keinen Sinn, weil wir nicht testen dürfen."
Die FIA hat für Alonso und auch für Sebastien Buemi (Red Bull) und Robert Kubica (Alfa Romeo) Ausnahmegenehmigungen erteilt, am "Young-Driver-Test" teilnehmen zu dürfen. Im Falle Alonso ist die Entscheidung deshalb so kontrovers, weil er 2021 für Renault Stammfahrer wird.
Auch Jack Aitken darf teilnehmen, weil er nicht mehr als zwei Formel-1-Rennen bestritten hat - ganz gleich, ob er in Abu Dhabi antreten wird oder nicht.
Sainz will letztlich seinen Frieden mit der Situation machen: "Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich nicht testen kann, aber ich muss es akzeptieren. Ich werde schon sicherstellen, dass ich für das kommende Jahr bestmöglich vorbereitet bin. Es ist eine Enttäuschung, aber ich kann es nicht ändern."