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Alonso-Kontroverse: Racing-Point-Beschwerde wäre "starkes Stück"
Renault legt bei den Diskussionen um Fernando Alonso als "Young Driver" verbal nach: Wer ein illegales Auto fährt, sollte sich eine FIA-Beschwerde zweimal überlegen
(Motorsport-Total.com) - Er ist noch gar nicht ins Cockpit zurückgekehrt, wirbelt aber schon jede Menge Staub auf: Dass Fernando Alonso beim "Young-Driver-Test" in Abu Dhabi fahren darf, stößt mehreren Teams sauer auf, darunter Racing Point. Renault-Boss Cyril Abiteboul schickt eine vergiftete Antwort nach Silverstone auf Klagen von Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer.
"Wenn Otmar eine Beschwerde gegen die FIA einlegen möchte, wäre das ein starkes Stück. Die fahren mit einem illegalen Auto und wir haben es akzeptiert, die Angelegenheit beizulegen. Aber wenn sie jetzt gegen die FIA vorgehen wollen, wäre das ziemliche Ironie."
"Ich muss erst einmal die Regeln genau verstehen", sagt er. "Ich war überrascht, dass es Fernando erlaubt wird, den Test zu bestreiten. Das müssen wir mit der FIA besprechen. Meines Erachtens sind die Regeln ziemlich eindeutig - es ist ein 'Young-Driver-Test'. Und ein zweimaliger Weltmeister, der fast die 40 erreicht hat, ist für mich kein junger Fahrer."
Nachwuchsfahrer im zweiten Renault
Abiteboul hält dagegen: "Es gibt eine Andeutung bezüglich junger Fahrer - plus alle, denen die FIA ihre Erlaubnis erteilt." Eine Auslegung der Formulierung "außer, die FIA entscheidet anderweitig" bei den Voraussetzungen für Teilnehmer des "Young-Driver-Tests". Neben Alonso dürfen außerdem Sebastien Buemi (Red Bull) und Robert Kubica (Alfa Romeo) testen.
Racing Point, McLaren und Ferrari laufen Sturm gegen diese Entscheidung. Letztere versuchen nun, Carlos Sainz in Abu Dhabi in ihr Auto zu bekommen. McLaren und Racing Point haben schon vor Monaten erklärt, nicht am Test teilnehmen zu wollen.
Abiteboul versteht die Aufregung nicht und verweist darauf, dass sein Team im zweiten Auto neben Alonso seinen Junior Guanyu Zhou einsetzen wird. Außerdem täte Renault ohnehin wesentlich mehr als die meisten anderen Hersteller für den Nachwuchs.
"Man kann uns sicher nicht vorwerfen, nichts für junge Fahrer zu tun. Andere Hersteller investieren nicht einmal die Hälfte von uns in den Nachwuchs. Wir unterstützen unsere Academy-Fahrer finanziell und investieren seit 50 Jahren in den Formel-Renault-Eurocup, aus dem mehr als die Hälfte der Fahrer in der heutigen Formel 1 stammt."
Gegner sollen Situation akzeptieren
Bei den Motiven für den Test redet der Franzose nicht um den heißen Brei: "Wir machen das mit Fernando nicht für kommerzielle Zwecke. Es geht uns um den Sport, unsere eigene Konkurrenzfähigkeit. Und das gilt für jedes einzelne Team hier. Wir sind auch in den Gesprächen mit der FIA über unsere Motive ganz ehrlich gewesen. Wir wollen die bestmögliche Plattform schaffen, auf der wir nächstes Jahr aufbauen können."
"Es gibt ohnehin Grenzen. Ehrlich gesagt geht es nur darum, dass Fernando sich ein bisschen akklimatisieren kann. Er war im zwei Jahre alten Fahrzeug unglaublich. Wir haben vier Tage damit verbracht. Jetzt bekommt er einen weiteren Tag." Aber eben im aktuellen Fahrzeug, was den Gegnern nicht gefällt, die dadurch einen Wettbewerbsvorteil für Renault befürchten.
"Beim Wintertest werden wir lediglich drei Tage haben, die wir zwischen zwei Fahrern aufteilen müssen", so der 43-Jährige weiter. "Natürlich ist das für jeden gleich. Aber auch das ist ein Grund, warum wir bei der FIA angefragt haben."
"Es geht hier hauptsächlich um Alonso und nicht die Weiterentwicklung unseres Autos. Die FIA hat jedes Recht, eine solche Erlaubnis zu erteilen. Und sie haben die Erlaubnis erteilt, das müssen die anderen akzeptieren."