Renault R.S.20: Mehr an Schwächen als an Stärken gearbeitet
Die Fehler des Vorjahres nicht wiederholen, lautet das Credo bei Renault - Teamchef Cyril Abiteboul erklärt, worauf sich die Entwicklung im Winter konzentriert hat
(Motorsport-Total.com) - Nach der mehr als enttäuschenden Formel-1-Saison 2019 steht Renault unter Zugzwang. Der französische Hersteller muss und will liefern, auch wenn man seinen Fokus eigentlich schon jetzt auf das kommende Jahr mit den damit verbundenen Regeländerungen richtet. Das soll laut Teamchef Cyril Abiteboul keine Ausrede sein.
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Renault hofft, mit seinem neuen Boliden nicht wieder in einer Sackgasse zu landen Zoom Download
Der 42-Jährige gibt am Rande der heute gestarteten Testfahrten in Barcelona gegenüber 'Sky' zu: "Im Vorjahr hat sich das Konzept als falsch herausgestellt, aber nur weil uns die Entwicklungsmöglichkeiten ausgegangen sind. Die Schwierigkeit ist: Wenn du ein Konzept erkundest, dann weißt du das nicht. Du weißt nicht, wohin es führt."
War die Erwartungshaltung zu Beginn groß, weil das Paket in den ersten des vergangenen Jahres noch vielversprechend funktionierte, sei im April das böse Erwachen gekommen. "Genau das ist passiert", blickt Abiteboul zurück. "Du weißt nicht, ob es ein lokales oder ein globales Optimum ist. Wir werden es in diesem Jahr herausfinden."
Reanult-Teamchef erklärt Entwicklungsstrategie
Der neue R.S.20 sei aber keine komplette Umkehr des alten Konzepts, sondern eine Evolution, betont der Teamchef. "Ich möchte gar nicht zu viel sagen, denn wir haben immer dazu tendiert, mehr zu sagen, als in der Realität passiert ist. Ich lerne auch. Was wir sehen: Wir haben einige Entscheidungen getroffen, die einen Einfluss haben werden."
Diese betreffen unter anderem den Frontflügel. "Wir hatten definitiv ein Problem mit der Stabilität, das wiederum Probleme beim Eingang in mittelschnellen und schnellen Kurven verursacht hat. Instabilität, Untersteuern am Scheitelpunkt", räumt Abiteboul ein und versichert: "Das wissen wir und darauf haben wir uns fokussiert."
Überhaupt habe Renault sich im Winter vor allem auf seine Schwächen konzentriert. "Wir haben nicht unbedingt versucht, die Stärken massiv zu verbessern, die wir aber Gott sei dank haben. Wir wollten uns darauf fokussieren, wo unsere Schwächen liegen", erklärt der Teamchef die Entwicklungsstrategie der Franzosen.
Abiteboul lobt großartige Fahrerpaarung für 2020
"Wir konnten sehen, dass das Auto auf den Geraden und in langsamen Kurven gut war. Das haben wir also auf die Seite geschoben. Wir haben uns auf das konzentriert, was das Auto davon abgehalten hat, schneller zu sein. Die Fahrer sollten auch das Vertrauen haben, um im Qualifying attackieren zu können. Da waren wir nicht so stark."
Sich hier zu verbessern, ist nicht nur mit Blick auf die Ergebnisse, sondern auch das eigene Line-up entscheidend. "Das ist ein weiteres Element dieser Saison. Wir müssen an die Zukunft denken. Wir haben eine großartige Fahrerpaarung, und darauf möchte ich mich konzentrieren. Wir müssen sicherstellen, dass es nachhaltig ist", mahnt Abiteboul.