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Carlos Sainz: "Dachte schon, wir hätten etwas Großes gefunden"
Carlos Sainz legte mit einer Spitzenzeit bei den Formel-1-Tetfahrten in Barcelona los - Doch bevor er hätte abheben können, war die Zeit nichts Besonderes mehr
(Motorsport-Total.com) - Man darf sich im Leben nie zu früh freuen. Das erlebte Carlos Sainz am ersten Tag der 2020er-Testfahrten der Formel 1 (im Liveticker!) auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Er wähnte McLaren schon auf einem Spitzenniveau, doch dann schlug die Konkurrenz zurück.
"Ich bin sehr schnell eine 1:18er-Zeit gefahren, ohne zu sehr zu attackieren. Da dachte ich schon: 'Oh, das ist sehr schnell. Vielleicht haben wir etwas Großes gefunden.' Aber dann sind alle 1:17er- und 1:18er-Zeiten gefahren", sagt der 25-Jährige.
Am Ende steht Platz sechs auf dem Reifen mit der Mischung C2, also dem zweithärtesten. Lewis Hamilton war im Mercedes auf demselben Reifen 0,866 Sekunden schneller - natürlich ohne die Spritmenge zu kennen. (Ergebnis F1-Testfahrten Barcelona, Tag 1)
Immerhin gelang es dem Spanier, mit 161 Runden die zweitmeisten Kilometer am Auftakttag zu absolvieren. Das entspricht knapp zweieinhalb Renndistanzen. "Da haben wir mal was geschafft", freut er sich.
McLaren MCL35 noch ein "Basisfahrzeug"
"Wir haben jede einzelne Runde absolviert, die wir geplant hatten. Wir konnten gar nicht mehr fahren, weil wir keine Reifen mehr übrighatten! Weil wir kein Problem hatten, haben wir den Rest des Tages einfach Boxenstopps geübt." Nur Max Verstappen schaffte noch sieben Runden mehr.
Und wie hat es sich angefühlt? "Das war sehr positiv. Das Auto war von Beginn an schnell und ich habe mich wohl Gefühl. Wir haben einige Schwachpunkte des Vorjahresmodells ausgebügelt. Die neuen Teile fühlen sich gut an."
Was ihn zuversichtlich stimmt: Das Fahrzeug sei erst ein "Basisauto" gewesen. "Wir hoffen, dass es uns noch bessere Entwicklungen ermöglicht als vergangenes Jahr. Dieses Auto [wie es jetzt ist] erlaubt es uns, die Testkilometer zu absolvieren, die wir heute geschafft haben."
"Über die Perfomance mache ich mir keine Gedanken, weil wir noch einige neue Teile in Zukunft bringen und damit hoffentlich weitere Schwachstellen ausradieren werden. Aber schon dieses Auto ist ein guter Schritt in die richtige Richtung."
Doch die Konkurrenz schläft nicht: "Wir konnten schnelle Runden mit mehr Leichtigkeit als vergangenes Jahr absolvieren. Dann schaut man auf die Zeitenliste und plötzlich sind alle sehr schnell. Das heißt, dass alle gegenüber vergangenem Jahr Fortschritte erzielt haben. Ich bin deshalb vorsichtig positiv."