Williams: Hilft Russells Mercedes-Test in Bahrain bei den Schwächen?
George Russell konnte in Bahrain sowohl den Williams als auch den Mercedes fahren und Erkenntnisse für das Schlusslicht gewinnen - Vergleich mit Kubica-Auto offen
(Motorsport-Total.com) - George Russell bekam in der vergangenen Woche in Bahrain eine ungewöhnliche Möglichkeit. Der Williams-Pilot durfte bei den Testfahrten in Sachir nicht nur seinen FW42 fahren, sondern auch den Mercedes W10. Somit war der Brite im langsamsten und im vermeintlich schnellsten Auto unterwegs. Das zeigen auch die Zeiten: Kombiniert war Russell sowohl der schnellste als auch der langsamte Fahrer des Tests.
"Das war eine unglaubliche Erfahrung und eine Erfahrung, die nicht viele Fahrer bekommen", sagt er. Dass er den Mercedes fahren durfte, helfe auch seinem strauchelnden Williams-Team, weil Russell dadurch eine Menge Eindrücke mitnehmen konnte. "Es war eine tolle Möglichkeit zu wissen, wohin wir streben sollten", so Russell.
Allerdings darf der Mercedes-Junior keine sensiblen Daten mit zur Konkurrenz nehmen, dennoch hat er einen guten Einblick bekommen, woran es dem FW42 fehlt. "Wir haben vereinbart, dass ich keine geheimen Daten teile, aber ich kann natürlich sagen: 'Ihr Auto macht dies und jenes in den Kurven - und unseres nicht. Daran müssen wir arbeiten.'"
Über die Schwächen des Williams sagt er: "Wir wissen, dass sie mehr Abtrieb als wir haben, aber es ist mehr als nur der Abtrieb." Vor allem in den Kurven verliert das Auto eine Menge Zeit. "Der Unterschied war so, wie man ihn erwarten konnte."
Fotostrecke: Große Formel-1-Karrieren, die bei Hinterbänklern begannen
Fernando Alonso (Minardi): 2001 kommt der Spanier mit dem italienischen Team in die Formel 1. Er sammelt in 17 Rennen keinen Punkt, sein bestes Ergebnis ist ein zehnter Platz in Hockenheim. 2002 wird er Testfahrer bei Renault und ... Fotostrecke
In Bahrain gab es zudem ein weiteres interessantes Detail: Russell fuhr am Dienstag den Boliden von Robert Kubica. Der Pole hatte sich zuvor beschwert, dass beide Williams-Fahrzeuge wie zwei unterschiedliche Autos seien, obwohl man dasselbe Set-up fahren würde.
Russell hatte somit den direkten Vergleich zu seinem eigenen Auto. Große Erkenntnisse konnte er aber nicht gewinnen: "Testen ist eine Sache, Rennen fahren eine andere", so der Brite. "Ich bin nur 25 Runden oder so gefahren und nur fünf davon waren schnelle Runden. Man konnte nicht wirklich einen Schluss daraus ziehen."