Toro Rosso glänzt mit guten Zeiten: Was ist die Testleistung wert?
Für Toro Rosso gehen äußerst erfolgreiche Testfahrten zu Ende: Der STR14 lief zuverlässig und war häufig vorne dabei - Aber wo reiht man sich ein?
(Motorsport-Total.com) - Toro Rosso gehörte zu den positiven Überraschungen bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona. Alexander Albon und Daniil Kwjat machten häufig mit guten Rundenzeiten auf sich aufmerksam, wodurch sie sich im Gesamtklassement die Plätze sechs und sieben sichern konnten - das macht Mut vor der anstehenden Saison.
"Wir hatten einen ziemlich erfolgreichen Test", zieht Kwjat zufrieden Bilanz. "Wir haben viele Runden drehen können und können daher stolz auf unsere Arbeit in den vergangenen beiden Wochen sein." Zwar dürfte bei den schnellen Runden wohl nicht mehr viel Benzin im Tank gewesen sein, doch die Mittelfeld-Konkurrenz hat noch nicht bewiesen, dass man diese Zeiten auch hätte fahren können.
Wichtig ist für die Fahrer aber ohnehin erst einmal anderes: Das Gefühl im Auto muss stimmen, was es laut Daniil Kwjat auch tut, und Alexander Albon muss sich erst einmal an die Formel 1 gewöhnen - immerhin ist er vor den Testfahrten noch keinen Formel-1-Boliden gefahren. Doch im Laufe der Testtage hat der Thailänder vom Team eine Menge Lob erhalten.
Teamchef Franz Tost ist mit dem Testverlauf sehr zufrieden: "Das Synergie-Projekt hat das geliefert, was wir erwartet haben", spricht er die engere Zusammenarbeit mit Red Bull an, die ebenfalls nun einen Honda-Motor im Heck haben. "Dadurch hatten wir von Anfang an ein sehr zuverlässiges Auto und konnten ohne größere Probleme insgesamt 4.352 Kilometer fahren."
"Wir hatten zwar hier und da kleinere Schwierigkeiten, aber das ist zu diesem Zeitpunkt der Saison normal", so der Österreicher weiter. Sorgen macht er sich über die kleinen Rückschläge nicht: "Alle konnten sofort ausgemacht werden und bieten keinen Anlass mehr für Bedenken."
Doch wo steht Toro Rosso denn nun? Der Technikverantwortliche Jody Egginton hatte verlauten lassen, dass sich das Team im Mittelfeld-Kampf mit fünf weiteren Teams sieht: Renault, Haas, Racing Point, McLaren und Alfa Romeo. Die drei Topteams seien vor allen anderen, Williams falle hinten ab. Doch wo man sich genau im Mittelfeld befindet, das wird man wohl erst in Australien sehen.
Am letzten Testtag heute konnte Kwjat alle Konkurrenten bis auf Nico Hülkenberg hinter sich lassen und zudem noch starke 131 Runden drehen. "Ich würde sagen, dass wir das Beste aus den Wintertestfahrten gemacht haben", resümiert er zufrieden. Dem stimmt Teamchef Tost zu: "Es sieht so aus, als hätten wir alle Zutaten, um die neue Saison in Melbourne von einem guten Punkt zu beginnen."