• 01. März 2019 · 13:00 Uhr

Formel-1-Tests 2019 Barcelona: Ferrari zu schnell für Mercedes!

Mercedes lässt den W10 erstmals von der Leine, kann aber nicht mit Ferrari mithalten - Sebastian Vettel hatte bei seiner Bestzeit sogar noch Luft nach oben

(Motorsport-Total.com) - Am letzten Tag der Formel-1-Wintertests 2019 hat Mercedes erstmals angedeutet, was wirklich im neuen W10 steckt. Nachdem sich die Silberpfeile an den sieben vorherigen Testtagen zurückgehalten hatten, zog Valtteri Bottas am Freitagvormittag erstmals die weichste Mischung (C5) auf und brannte damit eine 1:16.561 in den Asphalt - mit Abstand die schnellste Mercedes-Zeit in diesem Winter.

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Sebastian Vettel überzeugte am Freitag mit der absoluten Bestzeit in diesem Winter Zoom Download

Das Problem aus Sicht der Silberpfeile: Für Platz eins reichte die Runde nicht. Sebastian Vettel, ebenfalls auf C5 unterwegs, war mit einer Zeit von 1:16.221 Minuten (absolute Bestzeit in diesem Winter) noch einmal 0,340 Sekunden schneller als Bottas - obwohl der Deutsche dabei nicht einmal eine perfekte Runde erwischte. Im letzten Sektor verlor er knapp zwei Zehntelsekunden auf seine persönliche Bestzeit in diesem Streckenabschnitt.

Außerdem haben die Roten ihren Motor möglicherweise noch nicht komplett aufgedreht - eine Vermutung, die man auch bei Mercedes hat. Lewis Hamilton, der den W10 am Nachmittag übernehmen wird, erklärte in einer Presserunde am Vormittag, dass er Mercedes aktuell rund eine halbe Sekunde hinter Ferrari sieht. Eine Schätzung, die nicht komplett unrealistisch erscheint, falls Mercedes selbst tatsächlich schon am Limit gewesen sein sollte.


Fotos: Testfahrten in Barcelona


Immerhin: Ganz so langsam, wie einige Beobachter befürchteten, scheint der neue Silberpfeil nicht zu sein. Einige glaubten nach den ersten Testtagen sogar, Mercedes könnte 2019 ins Mittelfeld abrutschen. Nach der Runde von Bottas bei der sogenannten "Happy Hour", bei der viele Teams die weichsten Reifen aufzogen und auf Zeitenjagd gingen, scheint zumindest das aber vom Tisch zu sein.

Red Bull beteiligte sich am Vormittag nicht an der Zeitenjagd. Max Verstappen beendete den Vormittag als Achter mit 1,488 Sekunden Rückstand, gefahren auf C3. Der Niederländer war in den letzten anderthalb Stunden vor der Mittagspause gar nicht mehr auf der Strecke. Die Bullen verloren damit weitere Testzeit, nachdem Pierre Gasly am Donnerstag bereits gecrasht war. Nur dank einer Nachtschicht wurde das Auto überhaupt rechtzeitig wieder fertig.


Fotostrecke: Der Testunfall von Sebastian Vettel

Freude dafür beim Schwesterteam: Daniil Kwjat wurde mit einem Rückstand von 0,677 Sekunden, ebenfalls auf der weichsten Mischung gefahren, Dritter. Die "Happy Hour" könnte auch einen Aufschluss darüber geben, wie sich die Kräfteverhältnisse im Mittelfeld darstellen. Auch Carlos Sainz (McLaren/+0,692 Sekunden), Romain Grosjean (Haas/+0,855) und Daniel Ricciardo (Renault/+0,893) packten die weichsten Pneus aus.

Das Trio belegte die Positionen vier bis sechs. Kimi Räikkönen (Alfa Romeo/+1,018) hatte als erster Fahrer mehr als eine Sekunde Rückstand, und war laut Pirelli ebenfalls auf der weichsten Mischung unterwegs. Kurz vor der Mittagspause sorgte der Finne zudem für die einzige Unterbrechung des Vormittags, als er in Kurve 3 ausrollte. Sergio Perez (Racing Point/+1,570) kam trotz C5-Mischung nur auf den vorletzten Platz.

Und Robert Kubica (+2,772/C5) holte fast schon erwartungsgemäß die rote Laterne für Williams.

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