• 28. Februar 2019 · 19:47 Uhr

Pierre Gasly gibt zu: Red Bull kann Ferrari-Zeit nicht fahren

Red-Bull-Sportchef Helmut Marko hält sein Team für siegfähig, doch Pierre Gasly sieht nach dem vorletzten Formel-1-Testtag einen anderen Rennstall vorne

(Motorsport-Total.com) - Ist Red Bull in der Formel-1-Saison 2019 aus eigener Kraft siegreich? Vielleicht. Doch der RB15-Honda ist nicht das schnellste Auto im Feld. Zu dieser Erkenntnis ist Pierre Gasly am vorletzten Testtag gekommen, der von Ferrari-Pilot Charles Leclerc im SF90 dominiert wurde. Dessen Bestzeit von 1:16.231 Minuten sei für Red Bull unerreichbar, meint Gasly und sagt: "Wir haben es ja probiert. Aber Ferrari ist wirklich schnell."

Foto zur News: Pierre Gasly gibt zu: Red Bull kann Ferrari-Zeit nicht fahren

Red-Bull-Fahrer Pierre Gasly im RB15: Am Nachmittag folgte ein heftiger Crash Zoom Download

Diese Aussagen wirken, als würde man sich im Red-Bull-Lager bereits auf eine Rolle als Verfolger einstellen, wenngleich Gasly nicht voreilig urteilen will: "Vorrangig konzentrieren wir uns natürlich auf uns selbst und nicht zu sehr auf die Anderen. Und wir haben Potenzial, sind gut unterwegs. Wir müssen nur hart arbeiten, weil [Ferrari] ziemlich schnell ist." Vor allem über eine fliegende Runde scheint es für Ferrari kein Halten zu geben, selbst Mercedes hat (noch) kein Gegenmittel gefunden.

Und so begnügt man sich bei Red Bull vorerst mit dem Minimalziel: Besser werden. Gerade der neue Motorenpartner Honda wurde daher bei den Tests kritisch beäugt. Doch Honda hat seine Sache offenbar gut gemacht. "Mit den Fortschritten bin ich bislang wirklich zufrieden", sagt Gasly. "Auch die Zuverlässigkeit passt, die Mehrleistung kannst du ebenfalls spüren. Hoffentlich setzt sich das so fort." Honda mache bei der Entwicklung "auf jeden Fall etwas richtig", erklärt der Red-Bull-Fahrer, merkt aber an: "Der Abstand [nach vorne] ist noch da, aber er ist kleiner als im vergangenen Jahr." Sprich: Ferrari und Mercedes liegen beim Antrieb immer noch vor Honda.

Gasly nimmt Testunfall auf seine Kappe

Auch in Sachen Laufleistung steht Red Bull nicht auf der Pole-Position: Ein schwerer Unfall von Gasly am frühen Nachmittag zerstörte viele Teile am Fahrzeug und kostete wichtige Streckenzeit. Red Bull fehlen damit bereits gut 1.200 Kilometer auf Mercedes und immerhin noch knapp 400 auf Ferrari, was zumindest ein kleines Handicap sein kann (hier die kompletten Teststatistiken von Red Bull abrufen!). "Aber am wichtigsten ist, dass wir das Auto morgen wieder auf die Strecke kriegen, damit Max [Verstappen] fahren kann", sagt Gasly. "Die Mechaniker haben jetzt leider eine lange Nacht vor sich. Das tut mir leid."

Was war passiert? Gasly hatte sich gegen 15:15 Uhr auf der Anfahrt zur Campsa-Kurve in Barcelona verschätzt und war mit den linken Rädern zu weit über den Streckenrand hinausgekommen. "Beim Einlenken habe ich das Auto dann außer Kontrolle verloren", erklärt er. "Mein Fehler. Und nicht gerade das ideale Ende für meine Testfahrten." Zumal Gasly den Abflug samt Einschlag als "einen der schwersten Unfälle meiner Karriere" bezeichnet. Sein RB15 wurde dabei vorne und hinten umfangreich beschädigt, der Neuaufbau braucht Zeit.

Red Bull hat auch bereits auf den Testunfall reagiert und den Kommandostand in der Boxengasse abgebaut. Was nicht bedeutet, dass man kein Vertrauen in die eigenen Mechaniker hat: Das Team wird am Schlusstag aber keine neue Rennsimulation mehr starten und braucht dementsprechend auch die spezielle Infrastruktur an der Boxenmauer nicht erneut.

Und Gasly? Er versucht nach seinem Fehler "das Positive" zu sehen, wie er sagt. "Ich habe [weiterhin] Vertrauen ins Auto. Und wir haben [am Donnerstag] wieder viele Runden geschafft. Ich fühle mich wohl im Cockpit, unser Paket ist insgesamt ziemlich gut. Wir mögen zwar derzeit nicht die Favoriten sein, aber bis Melbourne geben wir noch einmal alles." Oder vielmehr: Verstappen. Gaslys Red-Bull-Teamkollege bestreitet am Freitag den letzten Testtag im dann reparierten RB15.

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die inoffizielle "Sprint-WM" der Formel 1 2024
Die inoffizielle "Sprint-WM" der Formel 1 2024
Foto zur News: Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1
Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1

Foto zur News: Die größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte
Die größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte

Foto zur News: Sao Paulo: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Sao Paulo: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Foto zur News: F1: Grand Prix von Brasilien (Sao Paulo) 2024
F1: Grand Prix von Brasilien (Sao Paulo) 2024
Sonntag
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Ralf Schumacher: "Was ich an Max cool finde ..."
Ralf Schumacher: "Was ich an Max cool finde ..."
Foto zur News: Hamilton statt Sainz: Macht Ferrari einen Fehler?
Hamilton statt Sainz: Macht Ferrari einen Fehler?

Foto zur News: "Jetzt kommt wieder der alte Verstappen zum Vorschein"
"Jetzt kommt wieder der alte Verstappen zum Vorschein"

Foto zur News: Langsamer als Haas: Verliert Red Bull jetzt alles?
Langsamer als Haas: Verliert Red Bull jetzt alles?
Formel-1-Quiz

Wie oft kam Gilles Villeneuve in der Formel 1 ins Ziel?

formel-1-countdown
Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Ferrari Racing Teams und Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos und Helme von Charles Leclerc und Carlos Sainz