Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
"Unsanft eingeschlagen": Wie Vettel seinen Testunfall erlebt hat
Ferrari-Pilot Sebastian Vettel hatte am sechsten Tag der Formel-1-Wintertests 2019 seinen ersten Unfall im SF90 und erklärt nun, wie es dazu gekommen ist
(Motorsport-Total.com) - In Kurve 3 ging es plötzlich geradeaus: Sebastian Vettel ist am sechsten Tag der Formel-1-Wintertests 2019 in Barcelona mit seinem Ferrari SF90 abgeflogen und verunfallt. Der viermalige Weltmeister schlug mit seinem Fahrzeug sogar in der Streckenbegrenzung ein, blieb jedoch unverletzt. Nun rätseln sowohl Vettel als auch Ferrari darüber, was den Unfall ausgelöst haben könnte.
"Für uns hat absolute Priorität, die Ursache zu verstehen", sagt Vettel. "Natürlich haben wir auch eine Idee." Und die besagt, dass unmittelbar vor dem Abflug ein technisches Versagen am SF90 aufgetreten sein könnte. Vettel selbst schildert den Unfallhergang so: "Aus dem Auto heraus war es ziemlich klar. Ich sehe ja nicht viel von der Aufhängung, aber vorne links ist irgendwas passiert."
Danach sei er nur noch Passagier gewesen, so der Deutsche weiter: "Ich hatte keine Chance, das Auto um die Kurve zu lenken. Ich konnte [auch] den Einschlag nicht vermeiden. Ich hatte nämlich keine Kontrolle mehr über das Auto. Ich konnte nur noch verlangsamen und bin dann doch unsanft eingeschlagen. [Aber] Gott sei Dank war der Einschlag nicht so heftig."
Vettel selbst hat den Crash den Umständen entsprechend gut überstanden, wenngleich er sich direkt nach dem Aussteigen erst einmal schüttelte. "Es war alles okay", sagt er über diese Szene. "Aber klar: Es ist nicht so gemütlich, wenn man in die Streckenbegrenzung einschlägt. Dann schaut man danach, ob alles gut ist. Aber kein Problem." Ein Besuch im Streckenhospital brachte für Vettel das gleiche Ergebnis: keine Verletzung.
Der Ferrari SF90 hingegen wurde vor allem an der Frontpartie schwer beschädigt. Das erschwert laut Vettel die Suche nach dem ursprünglichen Fehler. Beobachter wollen gesehen haben, wie der Frontflügel des Fahrzeugs direkt vor dem Crash auf dem Asphalt geschliffen habe. Das Unfallauto lässt jedoch keine sofortige Diagnose zu: "Wenn es mehr Auslauf gegeben hätte und ich nicht eingeschlagen wäre, dann würden wir uns jetzt natürlich einfacher tun. Aber alle hier an der Strecke und in Maranello konzentrieren sich gerade auf die Fehlersuche."
Und jede Minute ist kostbar, zumal Ferrari schon am fünften Testtag wertvolle Streckenzeit verloren hat, weil ein Fehler im Kühlsystem aufgetreten war. "Daher wird sich das Programm der nächsten Tage ein bisschen ändern", meint Vettel und erklärt: "Es gibt immer gewisse Dinge, die Vorrang haben, und andere Dinge, die nicht so wichtig sind." Er sei allerdings schon "sehr zufrieden" mit seinem neuen Formel-1-Rennwagen.