Hülkenberg: Renault (noch) ohne radikale Entwicklung
Renault-Fahrer Nico Hülkenberg muss bei der zweiten Woche der Formel-1-Testfahrten wohl ohne größere Updates am R.S.19 auskommen
(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat den neuen W10 zwischen der ersten und der zweiten Woche der Formel-1-Tests in Barcelona komplett umgebaut. Renault wird diesem Beispiel mit dem eigenen R.S.19 aber nicht folgen. Das hat Nico Hülkenberg am fünften Testtag erklärt. "Wir erwarten ein paar Kleinigkeiten für später in der Woche. Man wird das Auto dann aber noch wiedererkennen können", so der Deutsche.
Hülkenberg, der die erste Testwoche mit der Bestzeit beschlossen hatte, sieht sein Team erneut um eine Position im breiten Mittelfeld fahren. Ein Selbstläufer werde die Saison 2019 aber nicht. "Alfa [Romeo] sieht stark aus. Haas ebenfalls, genauso Racing Point. Da gibt es einige gute Teams, denen wir uns gegenübersehen", sagt Hülkenberg. "Wir haben sie vergangenes Jahr geschlagen, aber das bedeutet nicht, dass wir dieses Jahr automatisch vor ihnen liegen werden. Wir müssen dafür arbeiten und sicherstellen, dass es [wieder] so kommt."
Der Schlüssel zum Erfolg sei die kontinuierliche Entwicklungsarbeit hinter den Kulissen, was in der Vergangenheit nicht immer eine Stärke von Renault war. Doch spätestens zu Saisonbeginn soll am R.S.19 nachgelegt werden. "Wir müssen einfach am Ball bleiben und zusehen, dass unsere Entwicklungsarbeit so aussieht, wie wir sie von einem großen Werksteam erwarten", meint Hülkenberg. Soll heißen: Renault muss seiner auf insgesamt 1.200 Mitarbeiter angewachsenen Mannschaft Rechnung tragen und im Entwicklungsrennen mit den anderen Topteams Ferrari, Mercedes und Red Bull mithalten.
Das ist keine einfache Aufgabe, aber zumindest macht man sich teamintern anhand der Basisversion des R.S.19 "keine Sorgen", wie Hülkenberg betont. Das Auto fühle sich nach den ersten Proberunden "okay" an, sagt er. "Schwächen hast du natürlich immer. Denn wenn du komplett zufrieden bist, dann bist du mit dem Auto nicht am Limit unterwegs." Es gäbe bei Renault auf jeden Fall "nicht den einen Bereich, der uns Kopfzerbrechen bereiten würde", sagt Hülkenberg.
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Vielmehr erklärt der Deutsche, sein Team habe den Formel-1-Antrieb gut weiterentwickelt. Auch in diesem Punkt hatte Renault zuletzt ein Handicap im Vergleich zur Konkurrenz gehabt. Nun meint Hülkenberg: "Selbst mit mehr Luftwiderstand spürst du im Auto, dass es jetzt mehr Leistung gibt. Mein Eindruck ist daher: Wir haben gute Fortschritte gemacht. Was [diese Fortschritte] wert sind und ob sie ausreichen, das erfahren wir aber wohl erst, wenn wir ins Qualifying und ins Rennen gehen."
Positiv wirke sich für Renault indes jetzt bereits aus, dass mit Daniel Ricciardo ein Fahrer zum Team gekommen sei, der sich bei seinen Wünschen nicht allzu sehr von Hülkenberg unterscheide. "Wir scheinen gleich über das Auto zu denken, teilen das Gefühl für das Auto", erklärt Hülkenberg. "Noch wichtiger ist aber: Wir brauchen das Gleiche vom Fahrzeug. Das ist gut für das Team." Denn damit müsste sich - in der Theorie - auch die Entwicklung fokussieren und beschleunigen lassen.