• 24. Februar 2019 · 19:00 Uhr

Bereinigte Testzeiten: Ist Ferrari allen anderen um eine halbe Sekunde voraus?

Unter Berücksichtigung der Reifenmischungen, auf denen die besten Zeiten der ersten Testwoche gefahren wurden, dominieren Charles Leclerc und Sebastian Vettel

(Motorsport-Total.com) - Ferraris sportlicher Vorteil, der sich in der ersten Woche der Formel-1-Testfahrten in Barcelona abgezeichnet hat, könnte größer sein als angenommen. Anlass zu der Vermutung liefern jetzt von Pirelli veröffentlichte Schätzungen zu den durch unterschiedliche Reifenmischungen verursachten Differenzen bei den Rundenzeiten. Möglicherweise ist die Scuderia dem Feld 0,5 Sekunden voraus.

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Ferrari und Sebastian Vettel könnten dominanter sein als gedacht Zoom Download

Die reale Zeitentabelle suggeriert ein anderes Bild: Ferrari ist im kumulierten Ergebnis der vier Testtage nur fünftstärkste Kraft hinter Renault, Toro Rosso, Alfa Romeo und Mercedes. Charles Leclercs Bestwert von 1:18.064 Minuten war 0,671 Sekunden langsamer als die schnellste Runde Nico Hülkenbergs und nur gut für Platz acht. Doch der Monegasse hatte dabei die C3-Mischung von Pirelli auf den Achsen - also den mittleren der fünf zu den Testfahrten angelieferten Härtegraden.

Die Top-6-Piloten - einschließlich Valtteri Bottas im Mercedes - nutzten bei ihren besten Umläufen die C5-Reifen, ergo die weichste Variante. Ein Vorteil, der laut Pirelli 1,2 Sekunden ausmacht. Unter Berücksichtigung dieser und weiterer Anpassungen ergibt sich folgende bereinigte Zeitentabelle, die unter der Prämisse läuft, dass alle Autos mit der weichsten Mischung unterwegs gewesen wären:


Zeitentabelle erste Testwoche: bereinigt nach Reifenmischungen* 1. Charles Leclerc (Ferrari) - 1:16.846 Minuten 2. Sebastian Vettel (Ferrari) - 1:16.961 3. Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo) - 1:17.311 4. Romain Grosjean (Haas) - 1:17.363 5. Lewis Hamilton (Mercedes) -1:17.377 6. Nico Hülkenberg (Renault) - 1:17.393 7. Kevin Magnussen (Haas) - 1:17.520 8. Pierre Gasly (Red Bull) -1:17.580 9. Max Verstappen (Red Bull) - 1:17.587 10. Alexander Albon (Toro Rosso) -1:17.637 11. Daniil Kwjat (Toro Rosso) - 1:17.704 12. Kimi Räikkonen (Alfa Romeo) -1:17.762 13. Lance Stroll (Racing Point) - 1:17.764 14. Daniel Ricciardo (Renault) - 1:17.785 15. Lando Norris (McLaren) - 1:17.831 16. Valtteri Bottas (Mercedes) - 1:17.857 17. Carlos Sainz (McLaren) - 1:17.958 18. Pietro Fittipaldi (Haas) - 1:18.649 19. Sergio Perez (Racing Point) - 1:18.744 20. Robert Kubica (Williams) - 1:19.642 21. George Russell (Williams) - 1:19.797

*Die Zeiten von Piloten, die ihre schnellste Runde tatsächlich auf der weichsten Mischung C5 absolvierten, sind unverändert geblieben. Für die Fahrer, die ihren Bestwert auf einer härteren Reifenvariante (C4, C3 und C2) erzielten, wurden 0,6, 1,2 respektive 1,9 Sekunden abgezogen.


Fotostrecke: Formel-1-Technik: Detailaufnahmen der Autos 2019


Zeitentabelle erste Testwoche: tatsächliche Werte/Reifenmischungen 1. Nico Hulkenberg (Renault) - 1:17.393 Minuten (C5) 2. Alexander Albon (Toro Rosso) - 1:17.637 (C5) 3. Daniil Kwjat (Toro Rosso) - 1:17.704 (C5) 4. Kimi Raikkonen (Alfa Romeo) - 1:17.762 (C5) 5. Daniel Ricciardo (Renault) - 1:17.785 (C5) 6. Valtteri Bottas (Mercedes) - 1:17.857 (C5) 7. Lewis Hamilton (Mercedes) - 1:17.977 (C4) 8. Charles Leclerc (Ferrari) - 1:18.046 (C3) 9. Sebastian Vettel (Ferrari) - 1:18.161 (C3) 10. Lando Norris (McLaren) - 1:18.431 (C4) 11. Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo) - 1:18.511 (C3) 12. Carlos Sainz (McLaren) - 1:18.558 (C4) 13. Romain Grosjean (Haas) - 1:18.563 (C3) 14. Kevin Magnussen (Haas) - 1:18.720 (C3) 15. Pierre Gasly (Red Bull) - 1:18.780 (C3) 16. Max Verstappen (Red Bull) - 1:18.787 (C3) 17. Pietro Fittipaldi (Haas) - 1:19.249 (C4) 18. Lance Stroll (Racing Point) - 1:19.664 (C2) 19. Sergio Perez (Racing Point) - 1:19.944 (C3) 20. George Russell (Williams) - 1:20.997 (C3) 21. Robert Kubica (Williams) - 1:21.542 (C2)

Leclerc und Sebastian Vettel sind 0,465 respektive 0,350 Sekunden vor dem Feld, während die übrigen Piloten über der 1:17er-Marke bleiben. Hülkenberg belegt Rang sechs hinter Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo), der wie Romain Grosjean (Haas) noch vor Lewis Hamilton (Mercedes) liegt.

Natürlich gibt es weitere Faktoren, die die Rundenzeiten beeinflusst haben dürften - von Aerodynamikexperimenten über geschonte Motoren bis zu dem üblichen Poker mit der Spritmenge, der die wohl wichtigste Variable ist, aber schwierig einzuschätzen. Daniil Kwjat (Toro Rosso) etwa fuhr 1:17.704 Minuten, als er eine Einzelrunde in Angriff nahm, während Kimi Räikkönen (Alfa Romeo) mit 1:17.762 Minuten eine fast identische Zeit bei einem Versuch über fünf Runden erzielte.

Die simple Methode, alle Rundenzeiten auf C5-Niveau zu setzen, kann kein umfassendes Bild des Kräfteverhältnisses liefern. Sie zeigt jedoch, wie irreführend die tatsächliche Zeitentabelle ist, wenn unter Einbezug eines einzelnen Faktors eine komplett neue Rangfolge entsteht. Dass Ferrari stärker ist als es auf dem Papier Ausdruck findet, wird dennoch deutlich - zumal Leclerc selbst eingeräumt hat, dass sein Team genau wie die ärgsten Konkurrenten die Karten nicht auf den Tisch gelegt hätte.

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