• 20. Februar 2019 · 19:51 Uhr

Daniil Kwjat: Testbestzeit hatte eigentlich keine Priorität

Daniil Kwjat sagt, dass die Bestzeit am Testmittwoch nicht im Fokus stand: Er freut sich eher darüber, dass mit Toro Rosso und Honda 137 Runden möglich waren

(Motorsport-Total.com) - Was ist die Bestzeit von Daniil Kwjat wert, der sich heute beim dritten Testtag der Formel 1 in Barcelona überraschend an die Spitze setzte? Der Toro-Rosso-Pilot verwies die Konkurrenz mit einer späten Runde von 1:17.704 Minuten in die Schranken und setzte die schnellste Zeit des bisherigen Testwinters. Dabei sagt er: "Das war nicht unsere Priorität."

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Daniil Kwjat überraschte am Mittwoch mit der Bestzeit für Toro Rosso Zoom Download

Auffällig ist, dass Kwjat seine Zeit auf einem kurzen Run setzte und anschließend gleich an die Box kam. Zudem hatte er die weichsten Reifen namens C5 aufgeschnallt. Mit Kimi Räikkönen (Alfa Romeo) und Daniel Ricciardo (Renault) folgten zudem zwei Piloten, die nicht zum Favoritenkreis zählen. "Die letzten Runs des Tages waren auf kürzere reifenbezogene Tests ausgelegt", bestätigt auch Co-Technikchef Jody Egginton.

Man sollte die Zeit daher nicht überbewerten, auch wenn Kwjat äußerst angetan vom neuen Toro Rosso ist: "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass er sich nicht gut anfühlt. Das Gefühl entspricht meinem Geschmack", betont er und sagt, dass das Auto jedes Mal das machen würde, was er möchte. "Natürlich ist es noch sehr früh, aber ein besserer Start ist immer willkommen", so Kwjat.

Honda schafft mit Toro Rosso 137 Runden

Wichter als die Bestzeit war für ihn heute, das er 137 Runden und damit ein großes Programm abspulen konnte. Nach "nur" 77 Runden am Montag hatte er auf deutlich mehr Fahrzeit gehofft - und diese auch bekommen. "Es war ein produktiver Tag, von daher können die Jungs mit ihrer Arbeit zufrieden sein. Das müssen wir nun jeden Tag schaffen, um so viele Kilometer wie möglich zu sammeln."

Die Zahlen dürften vor allem auch Red Bull freuen, denn sie zeigen, dass Honda deutliche Fortschritte gemacht hat - sowohl in der Leistungsfähigkeit als auch in der Zuverlässigkeit. Wie stark der Motor aufgedreht ist, wissen jedoch nur die Honda-Ingenieure. "Wir hatten nicht die Absicht, heute auf große Performance zu gehen. Wir haben einfach versucht, uns auf unser Programm zu konzentrieren", so Kwjat.

Und das hatte heute keine Rückschläge zu verzeichnen - außer einem etwas steifen Nacken für den Russen. Den nimmt er aber gerne in Kauf: "Ich bin froh, dass der böse Junge endlich etwas müde ist", lacht er. "Wir möchten immer mehr Runden fahren. Wenn wir die Chance hätten, 200 Runden zu fahren, würden wir das tun. Mein Nacken wäre zwar nicht begeistert, aber ich würde das so nehmen."

Anderson nicht vom STR14 überzeugt

Die Fabelrunde am Ende war für ihn Bonus. Er habe schon versucht, aus dem Auto zu holen, was drin ist, ohne jedoch das allerletzte Risiko zu gehen. "Es ist schön, dort zu stehen, aber noch müssen wir nicht darauf schauen", sagt er über die heutige Bestzeit. "Wir müssen uns auf unsere Arbeit fokussieren, und ich muss mich auf das Gefühl im Auto fokussieren."

Übrigens: Motorsport-Total.com-Experte Gary Anderson ist weniger angetan vom neuen STR14: "Von den neun Autos, die ernsthafte Versuche gefahren haben, scheint das den wenigsten Grip zu haben", urteilt er. Dem Boliden scheint die nötige Schärfe durch Kurve 3 zu fehlen, wie er erkannt hat. "Es wirkt träge und scheint auf dem Asphalt immer etwas zu rutschen", so Anderson. "Ich würde nicht sagen, dass es ein Balance-Problem ist - eher Abtrieb und Grip."

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