• 31. Oktober 2018 · 17:18 Uhr

Tatiana Calderon absolviert 23 Runden im Sauber: "Ein Traum wurde wahr!"

Sauber-Entwicklungspilotin Tatiana Calderon absolvierte am Dienstag als erste Südamerikanerin einen Formel-1-Test - 23 Runden geschafft und überglücklich

(Motorsport-Total.com) - Tatiana Calderon hat es geschafft. Als erste Frau seit Susie Wolff 2014 durfte die Kolumbianerin einen aktuellen Formel-1-Boliden pilotieren. Die 25-Jährige absolvierte am Dienstag ein Promo-Event in Mexiko mit dem Sauber-Team. Dabei schaffte sie bei ihrer allerersten Ausfahrt in einem Formel-1-Auto 23 Runden im C37 auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez. Als schnellste Rundenzeit stellte die Test- und Entwicklungspilotin eine 1:23.170 Minuten auf.

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Calderon fährt als erste Pilotin seit Susie Wolff einen aktuellen Formel-1-Boliden Zoom Download

"Sie hat einen tollen Job gemacht. Das Ziel war, ein Gefühl für das Auto zu entwickeln und die Zeiten zu verbessern. Sie hat einen fantastischen Job gemacht", freut sich Sauber-Teammanager Beat Zehnder, der das Geschehen vor Ort beobachtet hat. Insgesamt vier Stints standen Calderon beim Filmtag zur Verfügung. Maximal 100 Kilometer durfte sie dabei absolvieren.

"Natürlich schlug mein Puls schon etwas höher", muss Calderon zugeben. "Speziell als ich die ganzen Kameras sah, als ich den Motor gestartet habe. Das Team hat mich aber sehr gut darauf vorbereitet, um immer genau zu wissen, was ich wann machen muss." Für die erste Südamerikanerin in einem Formel-1-Boliden wurde an diesem Dienstag ein Lebenstraum wahr. "Das Gefühl kann man nicht beschreiben, wenn man in einem Formel-1-Auto sitzt", ringt sie nach Worten.

Formel 1 teilweise "einfacher zu fahren als GP3-Auto"

Die erste Beschleunigungsphase habe sich angefühlt, als würde sie das Formel-1-Spiel auf der Spielekonsole zocken. "Alles ist so schnell passiert", ist sie begeistert. Zwar stieg die GP3-Pilotin zum ersten Mal in ihrem Leben in einen Boliden der Königsklasse, dennoch war sie überrascht, dass es weniger körperlich anstrengend war als gedacht. "Ich hatte überhaupt keine physischen Schwierigkeiten. Das zeigt, dass die körperliche Vorbereitung gepasst hat. Ich fand es in manchen Bereichen sogar einfacher zu fahren als ein GP3-Auto."

Calderon glaubt, dass sie durch ihre körperliche Fitness demonstrieren konnte, dass Frauen im Grand-Prix-Auto keinen Nachteil erleben. "Ich hoffe, ich kann weiterhin zeigen, dass wir keinen körperlichen Nachteil haben." Calderon möchte unbedingt beweisen, dass auch Frauen ihren Platz in der Formel 1 verdienen: "Ich möchte Barrieren durchbrechen und meinen Traum erfüllen."

Was waren die aufregendsten Erkenntnisse? "Die Beschleunigung, das Bremsen, sowie die Bodenhaftung sind außerordentlich", betont sie mit einem breiten Lächeln. "Jetzt wo dieser Tag vorbei ist, möchte ich gar nicht mehr in die GP3 zurück. Ich möchte gleich hier bleiben ..."

Sauber: "Ein wichtiger Schritt in unserem Sport"

Xevi Pujolar, Leitender Ingenieur an der Rennstrecke, ist ebenso voll des Lobes für die Kolumbianerin: "Tatiana fuhr heute zum ersten Mal in ihrer Karriere ein Formel-1-Auto, und hat tolle Arbeit geleistet. Wir freuen uns zu sehen, dass sie so eine gute Leistung erzielt, und sind von ihrer Hingabe und Arbeitsmoral beeindruckt. Dieser Tag stellt einen wichtigen Schritt in unserem Sport dar, und wir freuen uns mit zu verfolgen, wie Tatiana sich weiterentwickeln wird."

Er betont jedoch auch, dass sie vor allem beim Bremsen noch viel Verbesserungspotenzial aufweist. "Man kann sich an das Bremsen sicherlich noch gewöhnen. Wenn man nur zwei Tage Training fährt, verbessert sich das schon sehr. Mit so wenigen Kilometern Erfahrung war sie bereits exzellent. Von der GP3 zur Formel 1 verändert sich das Bremsverhalten stark, besonders auf so einer Strecke wie dieser."

Im schnellsten Umlauf gelang Calderon eine Rundenzeit von 1:23.170 Minuten. Verglichen mit dem Ergebnis des ersten Freien Trainings am Freitag in Mexiko schaffte sie es nicht in die 107-Prozent-Regel. Sie blieb um dreieinhalb Sekunden hinter der schnellsten Zeit von Sauber-Stammpilot Marcus Ericsson.

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