Monza-Filmtag mit Leclerc: Ferrari überlässt nichts dem Zufall
Der letzte Ferrari-Sieg in Monza ist bereits acht Jahre her: Wie sich Sebastian Vettels Team auf das große Heimspiel vorbereitet und wieso ein Filmtag sinnvoll ist
(Motorsport-Total.com) - Ferrari geht mit einem kleinen Vorteil in das Monza-Wochenende: Das Team von Sebastian Vettel nutzt den zweiten von zwei Filmtagen pro Jahr, um sich auf das Heimrennen in Italien einzuschießen. Am Steuer saß dabei Sauber-Pilot Charles Leclerc, der von der Scuderia gefördert wird und mit einem Renncockpit beim Team aus Maranello in Verbindung gebracht wird.
Bei einem "Filmtag", der den Teams eigentlich für Promotionaufnahmen zur Verfügung steht, dürfen nur 100 Kilometer - das sind im Autodromo Nazionale di Monza gerade mal 17 Runden - absolviert werden. Zudem handelt es sich bei den Reifen nicht um die am Rennwochenende eingesetzten Mischungen, sondern um härtere Pirelli-Demonstrationsreifen.
Dennoch können die Teams dadurch in Anbetracht des Testverbots für aktuelle Boliden Aufschlüsse erlangen: Oft werden neue Teile einem Funktionstest unterzogen - wie beim ersten Ferrari-Filmtag vor den Wintertests in Barcelona -, außerdem wurde die Startziel-Geraden in Monza vor der diesjährigen Ausgabe neu asphaltiert, um eine Bodenwelle zu beseitigen. Vettels Teams darf sich also einen kleinen Erfahrungsvorsprung gegenüber Lewis Hamiltons Mercedes-Rennstall ausrechnen.
Im Vorjahr war Ferrari als Mitfavorit in das Heimspiel gegangen, hatte sich aber beim Set-up verpokert und war mit einer ungünstigen Vorderradaufhängungsvariante gestartet. Gut möglich, dass man sich auch diesbezüglich im Juli eine Bestätigung einholen wollte, um nicht erneut gegenüber Mercedes ins Hintertreffen zu geraten. Der letzte Ferrari-Heimsieg in Monza ist bereits acht Jahre her. 2010 siegte der Spanier Fernando Alonso.