Barcelona-Test: Jetzt versteht Vettel Pirellis Entscheidung
Sebastian Vettel sieht nach dem ersten Testtag in Barcelona ein, dass Pirellis spezielle Reifen für den Grand Prix von Spanien keine Fehlentscheidung waren
(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Pilot Max Verstappen hat am ersten Tag der Formel-1-Tests in Barcelona Bestzeit erzielt. Der Niederländer war am Ende der Session um 0,034 Sekunden schneller als sein ehemaliger Toro-Rosso-Teamkollege Carlos Sainz (Renault).
Verstappen fuhr seine Bestzeit von 1:17.528 Minuten zu Beginn der letzten Stunde auf Hypersoft-Reifen und verwies den bis dahin führenden Sainz auf den zweiten Platz. Sainz hatte seine persönliche Bestmarke etwa eine Stunde davor auf Pirelli-Hypersofts erzielt.
Dritter wurde Sebastian Vettel (Ferrari) mit 0,131 Sekunden Rückstand, vor Romain Grosjean (Haas), der am Vormittag Schnellster gewesen war. Auch Grosjean hatte für seine Bestzeit Hypersoft-Reifen verwendet.
"Für Monaco", sagt Vettel, "hat das heute nicht viel gebracht. Das Wichtigste für uns war, auf das Wochenende zurückzuschauen und zu analysieren, was wir besser machen hätten können." Und da hatte Ferrari nach der vielkritisierten Boxenstrategie Analysebedarf.
Seine Kritik an den extra eingeführten Pirelli-Reifen zieht Vettel nun zurück. Man habe beim Testen mit "normalen" Reifen festgestellt, dass deren Blasenbildung noch schlechter war. Insofern habe Pirelli die richtige Entscheidung getroffen, für das Rennen in Barcelona Pneus mit einer dünneren Lauffläche anzubieten.
Dass Mercedes nun im WM-Kampf dominieren werde, glaubt Vettel nicht: "Ich glaube, wir hatten unsere Probleme. Das erklärt unser Abschneiden. Mercedes hatte ein starkes Wochenende ohne Probleme. Aber wir müssen auf uns und unsere Probleme schauen, dann werden wir wieder stärker sein."
Während sich Lewis Hamilton (Mercedes) gegenüber seiner Vormittags-Bestzeit auf Soft am Nachmittag nicht mehr steigern konnte, schaffte Nicholas Latifi (Force India) nach der Mittagspause gleich mehrere Zeitenverbesserungen. Am Ende landete er vor dem WM-Leader auf Rang fünf.
Hinter Stoffel Vandoorne (McLaren) sicherte sich Sauber-Testfahrer Antonio Giovinazzi den achten Platz. Zehn Minuten vor Schluss verursachte der Italiener noch eine rote Flagge.
McLaren setzte beim Pirelli-Test mit Oliver Turvey ein zweites Auto ein. Für den Briten war es der erste Test mit Renault- statt Honda-Motor. "Der Renault ist viel berechenbarer als der Honda. Eindeutig ein Schritt nach vorne", lobt er. Ebenfalls für McLaren im Einsatz: Junior Lando Norris (10.).
Neben McLaren stellte auch Force India ein zweites Auto exklusiv für Reifentests zur Verfügung. George Russell belegte damit den elften Platz, vor Sean Gelael (Toro Rosso) und Turvey.