• 09. März 2018 · 21:40 Uhr

Trotz Ferrari-Bestzeit: Bitterer Longrun-Vergleich für Räikkönen

Drei Bestzeiten an vier Testtagen: Eigentlich müsste Ferrari mit breiter Brust nach Melbourne reisen, aber der Longrun-Vergleich mit Mercedes schmerzt gewaltig

(Motorsport-Total.com) - Bestzeit zum Abschluss der Wintertests für Kimi Räikkönen und Ferrari. Mit einer Rundenzeit von 1:17.221 sorgte der Finne dafür, dass die Roten zum dritten Mal an vier Tagen von der Spitze des Klassements lachen. Hätte er seine besten Sektorzeiten in eine Runde gepackt, hätte er mit 1:17.096 Sebastian Vettels Rundenrekord vom Donnerstag um 0,086 Sekunden unterboten. Perfekte Voraussetzungen für den Saisonauftakt in Melbourne, möchte man meinen.

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Kimi Räikkönens Longruns überschatten die Bestzeiten der Scuderia in Barcelona Zoom Download

Doch die Realität sieht anders aus: Mercedes hat bei der Scuderia mit beeindruckenden Longrun-Zeiten für große Ernüchterung gesorgt. Experten schätzen den Vorteil der Silberpfeile auf rund eine Sekunde pro Runde ein, auch wenn Valtteri Bottas (6.) mit der Medium-Mischung 1,604 Sekunden und Lewis Hamilton (11.) mit der Supersoft-Mischung 2,243 Sekunden auf Räikkönen einbüßten.

So harmlos der Weltmeister im Klassement wirkt, so stark war der Longrun des Briten auf Medium-Reifen: Vergleicht man den zweiten Stint des Mercedes-Piloten mit dem von Räikkönen, was sich anbietet, da beide auf Medium-Reifen unterwegs waren, fällt auf, dass Hamilton zunächst meist zwischen 1:20.5 und und 1:21.5 schwankte, während sich der Ferrari-Pilot eher zwischen 1:22 und 1:23 bewegte.

Longrun-Vergleich: Räikkönen gegen Hamilton chancenlos

Im dritten Stint der Rennsimulation - ebenfalls auf Medium-Reifen - bot sich ein ähnliches Bild: Hamiltons Zeiten pendelten mit ein paar Ausreißern zwischen 1:19,5 und 1:20,3, während die Stoppuhr bei Räikkönen meist zwischen 1:21 und 1:22 stehenblieb. Das bedeutet einen Unterschied von rund 1,5 Sekunden. Selbst wenn der Abstand in Melbourne nur die Hälfte beträgt, ist er immer noch enorm.

Auf die Frage, ob er mit seiner Rennsimulation zufrieden sei, spielte Räikkönen die Bedeutung herunter. "Das war das erste Mal, dass ich das Auto bei diesen Bedingungen fuhr", verwies er gegenüber 'Sky Sports F1' auf seine Magenverstimmung, die ihn am Mittwoch einen halben Testtag kostete. "Ich habe dabei nicht nur auf das Tempo geschaut. Es war nicht so schlecht."

Vor der Rennsimulation am Nachmittag hatte Räikkönen am Vormittag kürzere Stints mit unterschiedlichen Reifenmischungen durchgeführt. Doch für unseren Experten Karun Chandhok war die Straßenlage des SF71H auch da nicht optimal. "Kimi ist gerade auf Ultrasoft-Reifen vorbeigekommen", berichtete er kurz vor Mittag. "Es sah so aus, als hätte er ziemliches Untersteuern. Vielleicht kriegt er also die Reifen nicht auf Temperatur. Es überrascht mich nicht, dass seine Zeit langsamer war."

Räikkönen hütet sich vor Prognosen

Natürlich wünsche man sich "hier und dort noch ein bisschen mehr", aber das sei bei Testfahrten normal, meint Räikkönen nach dem Testtag. Auch das schlechte Wetter und seine gesundheitlichen Probleme hätten sich negativ ausgewirkt, aber "wir hatten einen ordentlichen Testtag, und auch mein Gefühl war ziemlich in Ordnung."

Von einem optimal abgestimmten Ferrari könne zwar keine Rede sein, aber Räikkönen bemüht sich sichtlich, nur ja keine Tendenz vorzugeben. "Insgesamt haben wir ein starkes Paket, obwohl es immer Dinge gibt, die man verbessern kann. Das ist aber normal, auch wenn man Rennen gewinnt. Das Auto ist sehr zuverlässig und funktioniert auf einfache Weise." Dass er sich auf keine Prognose für Melbourne einlassen will, überrascht beim verschlossenen Routinier wenig, was er auch auf den neuen Asphalt zurückführt.

Die gute Haltbarkeit zeigt auch die Testrunden-Tabelle der acht Tage in Barcelona, in der Ferrari mit 929 Runden auf Platz zwei auf scheint. Nur Mercedes war mit 1.040 Umläufen noch fleißiger.

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