• 27. Februar 2018 · 21:46 Uhr

Pierre Gasly lobt: Neuer Toro Rosso in Kurven berechenbarer

Toro Rosso überrascht mit Honda-Motor weiter: Wieso man in der Distanzwertung eigentlich führen müsste und welche Fortschritte Pierre Gasly schon jetzt erkennt

(Motorsport-Total.com) - Gar nicht schlecht zog sich Toro Rosso auch am zweiten Testtag in Barcelona aus der Affäre: Nach Brendon Hartleys achtem Platz am Vortag kam Pierre Gasly bei seiner Premiere im STR13 mit dem Honda-Motor sogar auf Platz sechs im Gesamtklassement - 1,645 Sekunden hinter Bestzeithalter Sebastian Vettel. Und was noch viel wichtiger ist: nach 82 Runden. Dadurch hat Toro Rosso an zwei Tagen nur drei Umläufe weniger absolviert als die Nummer 1 in dieser Statistik (siehe Motorsport-Total.com-Testcenter): Ferrari. Damit liegt man hinter Mercedes auf Platz drei.

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Deutlich im Aufwind: Der Honda-Motor funktioniert im Toro Rosso problemlos Zoom Download

Wer hätte das nach den Honda-Problemen im Vorjahr gedacht? Da mutet es schon beinahe nach Ironie an, dass Toro Rosso sogar noch mehr Runden hätte fahren können, aber am Dienstag-Nachmittag wegen eines Problems, das nichts mit der vielgescholtenen japanischen Antriebseinheit zu tun hatte, eine Verzögerung hinnehmen musste. "Es war ein Problem, das mit dem Chassis zu tun hatte", gibt Technikchef James Key zu. "Nichts besonderes, aber es hat uns etwas Zeit gekostet. Die Antriebseinheit ist übrigens auch heute wieder absolut problemlos gelaufen."

Aber auch der STR13 kommt bei den Piloten bislang gut an. "Das erste Gefühl ist wirklich positiv", sagt Gasly, der auf den Soft-Reifen ein paar schnelle Runden drehen konnte. "Ich habe sofort gespürt, dass das Potenzial großartig ist, vor allem im letzten Sektor." Der Unterschied im Vergleich zum Vorgänger STR12? "Das Auto gibt mir mehr Vertrauen", antwortet der Franzose. "Es ist berechenbarer von langsamen über die mittelschnellen bis zu den schnellen Kurven."

Das sei zwar erst der Anfang und "natürlich gibt es Bereiche, in denen wir noch Probleme haben", aber insgesamt gehe alles "in eine gute Richtung". Das habe auch mit der Honda-Antriebseinheit zu tun, die bislang "wirklich gut" laufe. Dennoch ist Gasly bewusst, dass es für ein realistisches Fazit noch zu früh sei: "Wir fahren noch im absoluten Sicherheitsmodus, haben keine Qualifying-Runden oder Runden, in denen ich pushe, aboslviert. Derzeit geht es einfach darum, viele Runden zu fahren. Und der Motor ist wirklich zuverlässig, was wir auch brauchen, um das Auto zu verstehen."

Auch über die Fahrbarkeit der Honda-Antriebseinheit, die in McLaren-Zeiten immer wieder ein Kritikpunkt war, lässt Gasly nichts Negatives kommen: "Für mich war das in Ordnung." Der 22-Jährige profitiert davon, bereits im Vorjahr in der Super Formula mit Honda gearbeitet zu haben. "Ich weiß daher ein bisschen besser, wie sie arbeiten und wie man mit ihnen arbeiten muss", verrät er.

Überhaupt ist der ehemalige GP2-Meister froh, nach dem abrupten Formel-1-Einstand im Vorjahr nun eine ordentliche Saisonvorbereitung mit Toro Rosso zu erleben. "Damals konnte ich mich nicht gewöhnen und musste mich sofort auf die Performance konzentrieren", stellt er klar. "Jetzt habe ich vier Testtage, und ich kann unterschiedliche Set-ups und Richtungen ausprobieren und wirklich herausfinden, was besser zu meinem Fahrstil passt. Daher werde ich in Melbourne viel besser vorbereitet sein als in Malaysia im Vorjahr."

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