• 26. Februar 2018 · 21:22 Uhr

Unsichtbarer Regenfänger: Wo Halo noch für Probleme sorgt

Das viel kritisierte Kopfschutzsystem Halo erhält von den Formel-1-Piloten nach dem ersten Testtag ein positives Zeugnis, doch es gibt auch ungeahnte Probleme ...

(Motorsport-Total.com) - Halo hat seine erste Bewährungsprobe in der Formel 1 gut bestanden und ein positives Zeugnis von den Fahrern beim Testauftakt in Barcelona bekommen. Zwar gibt es weiterhin Kritik an der Optik des Kopfschutzes, doch die Piloten haben beim Fahren keine Probleme mit dem System: "Es mag blöd klingen, aber ich bemerke es gar nicht", sagt etwa Red Bulls Daniel Ricciardo über Halo. "Ich bin heute hinter ein paar Autos hergefahren, und es schien in Ordnung zu sein."

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Halo war bei vielen heute im Fokus - bei den Fahrern im Auto jedoch nicht Zoom Download

Selbst Ober-Kritiker Nico Hülkenberg und Fernando Alonso konnten nichts Negatives feststellen, wie sie sagen: "Auf Bildern sieht man, dass Halo in der Mitte des Blickfeldes liegt, aber beim Fahren ist man auf die längere Distanz fokussiert und nicht auf die Mitte des Chassis", so der Spanier. Fans können es sich somit wohl wie eine Art Brille vorstellen, bei der der Mittelteil auch im Sichtfeld verschwimmt.

Auch in den Kurven sei es laut Alonso kein Problem: "Man schaut ja rechts und links am Mittelstück vorbei", sagt er. Einzig in den Schikanen könnte es sichtbar werden, wenn man schnell von links nach rechts schauen muss, meint Romain Grosjean. "Aber beim Fahren gewöhnt man sich daran", ergänzt der Haas-Pilot.


Fotostrecke: Die Halo-Lösungen der Formel-1-Teams 2018

Zuvor wurde jedoch am meisten die Sicht nach oben in Frage gestellt. Sehen die Fahrer die Startampel überhaupt richtig oder muss da noch eine Lösung gefunden werden? "Wir haben Startversuche unternommen. Wir dachten, dass es schwierig werden könnte, die Ampel zu sehen, aber bisher war es in Ordnung", schmettert Ricciardo auch diesen Kritikpunkt ab. "Ich weiß, dass es nicht hübsch aussieht, aber ansonsten ist alles gut."

Dafür ist den Fahrern heute ein anderes Problem aufgefallen. In Barcelona hatte es am Nachmittag geregnet, doch die Piloten bekamen das nicht wirklich mit, weil Halo dafür sorgt, dass keine Tropfen auf das Visier fallen. "Man konnte daher nicht sehen, ob es regnet oder nicht", sagt Carlos Sainz. "Man konnte es nur mit den Händen oder mit dem Hintern fühlen."


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Starken Regen sollten die Piloten auch mit Halo bemerken, doch es sei gerade dieser leichte Regen, der den Fahrern Sorge bereitet. "Man weiß nicht, ob man zu 100 Prozent pushen kann oder nicht", so der Spanier weiter. "Bei uns war das Visier komplett trocken, aber außen hat es geregnet. Das ist ein kniffliger Fall", so der Renault-Pilot.

Ansonsten ist die größte Schwierigkeit das Ein- und Aussteigen, was auch im Vorfeld bei einem Unfall noch ein großes Fragezeichen darstellte. Zwar soll es laut FIA keine Sicherheitsbedenken geben, doch die Piloten empfanden das Halo beim Einsteigen noch als hinderlich. "Es ist ein wenig zum Volkssport geworden", beschreibt Grosjean. "Es ist definitiv schwieriger geworden", stimmt Williams' Sergei Sirotkin zu, "aber wenn man einmal drin ist, interessiert es einen nicht mehr."

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